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Nie genug (German Edition)

Nie genug (German Edition)

Titel: Nie genug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Hinz
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gemacht, um mich vorzuführen. Jetzt, wo ich mitbekommen habe, wie offen Markus und Nadine sind, habe ich manchmal das Gefühl, ich stelle mich an. Aber im Gegensatz zu den Beiden wusste ich nicht, dass jemand da ist. Ich weiß auch, was ich im Shop mit dir gemacht habe, doch das war meine Entscheidung, und ich konnte sicher sein, dass uns niemand zusieht.“
    Sam streicht mit dem Daumen über meinen Wangenknochen.
    „Emma, dein Ex ist ein riesiges Arschloch. Du weißt, dass ich so etwas nie machen würde?“
    „Ja, Sam. Das weiß ich.“
    „Gut. Ich bin übrigens stolz auf dich.“ Und ich bin dankbar, dass er scheinbar das Thema wechseln will.
    „Warum das?“
    „Weil du zum ersten Mal nicht den Raum abgedunkelt hast, um mit mir zu schlafen.“
    „Das war ja auch nicht geplant. Du wolltest mich nur bemalen und hast gesagt, dass du dafür Licht brauchst. Ich hoffe, du bist nicht blind geworden.“
    „Emma!“
    „Sam?“
    „Muss ich dich mal richtig übers Knie legen, damit du damit aufhörst?“ Ich höre das Grinsen in seiner Stimme, bevor ich es auf seinem Gesicht sehe. Er braucht keine verbale Antwort von mir, um mein Erröten richtig zu deuten.
     

17.
     
    Alles in mir sträubt sich, dieses Haus zu betreten, doch Sam hat einen eisernen Griff um meine Schultern und lässt keine Flucht zu. Ich weiß, wie lächerlich das ist, aber ich hasse es, in eine Gruppe wildfremder Leute geschmissen zu werden.
    Nina öffnet die Haustür mit einem ehrlichen Lächeln. Sie begrüßt mich und auch Sam mit einer herzlichen Umarmung, die mich etwas entspannt.
    „Kommt rein, wenn ihr keinen Wert auf ein intaktes Gehör legt“, schreit sie über den ohrenbetäubenden Lärm aus dem Wohnzimmer, wo gerade eine Tanzparty zu Kindermusik stattfindet. Sam nimmt meine Hand und zieht mich ins Haus.
    Zum ersten Mal seit Monaten passt mir meine schwarze Stoffhose wieder. Zusammen mit meinem tief ausgeschnittenen weinroten Wollpulli fühle ich mich eigentlich sehr wohl. Der Zustand hält allerdings nur so lange an, bis ich die ganzen schönen Menschen auf einem Fleck sehe. Eine Reihe von breitschultrigen, attraktiven Footballspielern mit ihren schönen, schlanken Frauen am Arm. Die meisten dieser Frauen sind auch noch Mütter von mindestens einem der Kinder, die gerade durchs Zimmer tanzen.
    Sam spürt meine Anspannung und drückt meine Hand. Er hebt sie an seine Lippen und küsst meine Fingerknöchel. Da kommt Eric mit einem bildhübschen Mädchen, dass ein eindeutiges Ebenbild von ihm ist, auf der Schulter, auf uns zu. Die Kleine trägt ein Meerjungfrauenkostüm und hält sich an der Stirn ihres Vaters fest. Die beiden Männer begrüßen sich per Handschlag und auch Eric umarmt mich flüchtig.
    „Hallo Sammy!“, macht das Mädchen auf Erics Schulter auf sich aufmerksam und streckt ihm die Arme entgegen.
    „Hey, kleine Lucy.“ Sam nimmt sie entgegen und setzt sie auf dem Boden ab. „Das ist meine Freundin Emma“, stellt er mich der Kleinen vor.
    „Meine Granny heißt auch Emma“, bemerkt sie, als ich ihre kleine Hand schüttele.
    „Das ist ja auch ein toller Name für tolle Frauen.“ Eric stupst mich mit dem Ellbogen an. Sam zwinkert mir zu und genießt meine Verlegenheit.
    „Kommst du nachher mit uns, wenn wir draußen trick or treat machen, Sammy?“, fragt Lucy und zieht aufgeregt an Sams Arm.
    „Natürlich, kleine Maus.“
    Lucy flitzt sofort wieder zu ihren Freundinnen, die immer noch unermüdlich zu schriller Kindermusik tanzen.
    „Sie darf dich also Sammy nennen?“, frage ich mit einem Grinsen.
    „Es wäre wirklich unpassend, wenn ich ihr dafür den Hintern versohlen würde“, flüstert er, damit es nicht der ganze Raum hört.
    „Da würdest du auch mächtig Ärger kriegen. Nicht nur mit mir.“
    Sam lehnt sich ganz nah an mich, ohne mich mit den Händen zu berühren.
    „Ich schlage keine Frauen oder Kinder. Nur unanständige, kleine Emmas bekommen einen Klaps, wenn sie nicht spuren. Aber wir wissen ja beide, dass du dann nur noch feuchter wirst.“
     
    Wie Eric vorausgesehen hat, wird Sam von verschiedenen Leuten wegen Terminen für ein Tattoo belagert. Ich komme mir etwas fehl am Platz vor, während er seine Fachgespräche führt, aber da ich hier niemanden kenne, muss ich wohl die Zähne zusammenbeißen und das so hinnehmen.
    Nach drei Gläsern Kinderpunsch bleibt mir nichts anderes übrig, als mich auf die Suche nach einer Toilette zu machen. Eric kommt mir entgegen und zeigt mir den Weg in die obere

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