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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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dass einer dieser Vollidioten seine Drohung wahr machen könnte.«
    »Das weiß ich zu schätzen.« Das tat sie wirklich. Aidan Reagan hatte sich nun schon mehrmals als ehrenhafter Mensch erwiesen.
    »Aber ich will dich trotzdem«, fügte er hinzu, und sie sog scharf die Luft ein, als es in ihrem Magen und weiter abwärts zu prickeln begann. »Ich möchte, dass du dir auch darüber im Klaren bist, falls du dich entscheidest, hier zu bleiben.«
    »Ich …«
Kann schon wieder nicht atmen.
»Ich verstehe. Und ich danke dir für deine Gastfreundschaft.«
    Er grinste unerwartet, und der Anblick erleichterte sie. »Frau Doktor ist lernfähig«, neckte er sie.
    Plötzlich knurrte ihr Magen. »Frau Doktor hat Hunger.«
    »Den habe ich auch.« Er ließ sie los, hielt aber seinen Arm um ihre Taille gelegt, als er sie zur Tür führte. Und diese Geste war nicht länger als Stütze gedacht, wie sie erkannte. Er meldete einen Besitzanspruch an. Und das gefiel ihr. »Ich erinnere mich, glaube ich, an etwas von unserem Gespräch vorhin.« Er deutete auf das Motorrad, und sie spürte, wie ihre Wangen warm wurden.
    »Ich kann mich noch an sehr vieles von unserem Gespräch erinnern, Detective.«
    Er hielt inne, zog die Brauen zusammen. »Ich mag das nicht.«
    »Was?«
    »Wenn du ›Detective‹ sagst. Ich heiße Aidan.«
    Sie verstand seinen Ärger, als ihr bewusst wurde, dass er sie sehr viel eher mit ihrem Vornamen angesprochen hatte als umgekehrt.
    Für sie war es eine Methode gewesen, die Barriere zwischen ihnen aufrechtzuerhalten. Doch die Barriere war nun niedergerissen worden, durch das Schicksal oder die Umstände. Vielleicht war beides dasselbe. »Ich kann mich noch sehr gut an das Gespräch erinnern, Aidan«, verbesserte sie sich.
    Seine Stirn wurde wieder glatt. »Du hast gesagt, du würdest entweder in ein Restaurant gehen oder zu Hause kochen.«
    Ihre Lippen zuckten. »Das habe ich gesagt. Soll das heißen, du möchtest, dass ich für dich koche?«
    Seine Augen blitzten. Er wollte die Bemerkung anscheinend zweideutig verstehen. »Ja. Und ja. Aber alles der Reihe nach. Ich bin wirklich vollkommen ausgehungert. Ich habe ewig nichts mehr gegessen.« Er öffnete die Tür zur Küche, blieb aber ganz plötzlich stehen, so dass sie gegen ihn prallte. Ein Zettel hing über seinem Kopf am Türrahmen, und er riss ihn herunter. Sie verspannte sich, bis er plötzlich leise lachte. »Kleine Ratte«, sagte er liebevoll. »Rachel! Ich bin da!«
    Er betrat die Küche und fuhr nicht einmal zusammen, als der Rottweiler schwerfällig auf ihn zugesprungen kam. Er hatte das riesige Tier Dolly genannt. Sie musste lächeln. Ein junges Mädchen mit einer Katze auf dem Arm betrat die Küche. Bella schien sich wohl zu fühlen; der Hund machte ihr jedenfalls keine Angst.
    »Du kommst schon wieder so spät«, sagte Rachel und streichelte Bella.
    »Und du bist mal wieder unerlaubt von zu Hause weg«, erwiderte er. Er warf den Zettel auf den Tisch, und Tess las »Aidan, ich bin hier« in rundlichen Druckbuchstaben. »Warum diesmal?«
    Das Mädchen beäugte Tess misstrauisch. »Du hast Besuch.«
    »Ja. Rachel, das ist Tess Ciccotelli. Tess, meine Schwester Rachel.«
    Dass die beiden verwandt waren, war nicht zu übersehen. Beide hatten Augen vom gleichen Blau. Rachels wirkten jedoch seltsam düster, und Tess erinnerte sich daran, dass Kristen erwähnt hatte, das Mädchen schien sich wegen etwas Sorgen zu machen. Allerdings war das eine Familienangelegenheit, also würde sie sich nicht einmischen. »Schön, dich kennenzulernen, Rachel. Und danke, dass du dich um Bella gekümmert hast.«
    Rachel rieb ihre Wange an dem Katzenkopf. »So heißt sie? Das passt zu ihr.«
    »Das ist italienisch und heißt hübsch.«
    »Ich weiß.« Rachel musterte Tess eingehend. »Sie sind die Psychiaterin aus dem Fernsehen.«
    »Rachel«, mahnte Aidan.
    »Schon gut, Aidan.« Tess nickte dem Mädchen zu. »Stimmt. Wie stellt mich die Presse denn dar?«
    »Meine Englischlehrerin würde sagen, sie würden Sie ›verunglimpfen‹. Wird bei Collegetests immer gern genommen. Das Wort, meine ich«, fügte sie hinzu, und Tess musste unwillkürlich grinsen.
    »Freut mich zu hören, dass du deine Hausaufgaben machst«, bemerkte Aidan trocken. »Du willst mit mir reden, Zwerg?«
    Rachel warf Tess einen verlegenen Blick zu. »Ich kann auch morgen wiederkommen.«
    Was immer das Mädchen auf dem Herzen hatte, es wog schwer. »Aidan. Geh mit deiner Schwester ins Wohnzimmer. Ich mache uns

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