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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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einer Grimasse und hob das Sweatshirt auf, das sie getragen hatte. Er reichte es ihr und wandte ihr dann den Rücken zu, während er sein eigenes Hemd zuknöpfte.
    Sie hakte ihren BH zu und zog sich das Sweatshirt über. Noch immer prickelte es zwischen ihren Beinen und überall sonst. »Es tut mir leid.«
    »Muss es nicht.« Er warf ihr über die Schulter einen reuigen Blick zu. »Ich habe dir schon gesagt, dass ich die Situation nicht ausnutzen will.«
    »Und das hast du auch nicht.« Sie stand auf und drückte ihm einen Kuss auf die stoppelige Wange. »Du hast mir in Erinnerung zurückgerufen, wie es ist, begehrt zu werden. Und zu begehren. Danke.«
    Seine Augen blitzten. »Ich denke, wir sollten jetzt frühstücken.« Er ging in die Küche und murmelte etwas, das wie »verfluchter Heiligenschein« klang.
    Sie folgte ihm. »Setz dich. Ich hole dir Pfannkuchen.« Sie betrachtete den schlappen Haufen auf dem Teller und verzog das Gesicht. »Die sind kalt. Aber ich kann sie in der Mikrowelle aufwärmen.«
    Er setzte sich mit gequältem Gesicht. »Du hättest nicht extra für mich kochen müssen.« Er streckte behutsam die Beine unter dem Tisch aus, und sie musste sich ein Grinsen verbeißen. »Und guck bloß nicht so verdammt selbstzufrieden.« Das Letzte war ein gutmütiges Brummeln.
    »Ich koche, wenn ich unter Druck stehe.« Sie deckte den Tisch und schenkte ihm Kaffee ein. »Meine Mutter macht das auch immer so.« Sie zog die Brauen zusammen. Das hatte sie nicht sagen wollen.
    Er warf ihr einen neugierigen Blick zu. »Dein Freund Jon sagt, ihr sprecht nicht mehr miteinander. Du und deine Eltern.«
    Tess biss verärgert die Zähne zusammen. »Mein Freund Jon ist eine Plaudertasche.« Dann schnitt sie eine Grimasse. »Ich habe ganz vergessen, ihn und Amy anzurufen, um zu sagen, dass alles in Ordnung ist.« Sie nahm ihr Handy. »Ich habe es gestern Nacht ausgemacht. Du hattest gesagt, du gehst übers Festnetz, und ich war ganz paranoid, dass das Ding vielleicht auch verwanzt sein könnte. Blöd, nicht?« Die Mikrowelle machte »Ping«, und sie stellte den Teller auf den Tisch.
    Aidan nahm sich. »Nicht blöd. Wahrscheinlich nicht nötig, aber nach allem, was du in den letzten Tagen erlebt hast, eher vernünftig.« Er nahm einen Bissen und seufzte. »Pfannkuchen, Aerosmith und ein großartiger Hintern. Sie sind eine bemerkenswerte Frau, Doktor.«
    Tess lachte und wandte sich ihrem Handy zu. »Sehr poetisch. Oh, Mist.« Sie sah mit einem Stirnrunzeln auf. »Schon wieder tausend Nachrichten. Aber die meisten scheinen von Jon und Amy zu sein.« Sie ging die Nummern durch. »Zwei unbekannte.«
    Sein Kiefer verspannte sich. »Wir werden versuchen, die Drohanrufe von gestern zurückzuverfolgen.«
    Sie kämpfte die Panik nieder. »Danke. Und …« Sie blinzelte bei der nächsten Nummer. »Vito?«
    »Dein Bruder?«
    »Ja.« Hastig wählte sie die Nummer. »Vito? Tess hier.«
    »Wo zum Teufel bist du?«, brüllte er.
    Sie zuckte zusammen. »Ja, dir auch hallo.«
    »Spar dir den Kram, Tess. Ich drehe hier fast durch vor Angst. Und Mom auch.«
    »Wie hast du davon erfahren?«
    »Mein Gott, ich gucke Nachrichten. CNN und ESPN . Da warst du und dieser Footballspieler, der Selbstmord begangen hat. Mom hat es gestern Abend gesehen und mich völlig verzweifelt angerufen. Hast du überhaupt mal nachgedacht, Tess? Mein Gott. Du wirst mit der Waffe bedroht und erzählst uns nichts. Mom hat gedacht, er hätte dich erschossen. Wir haben stundenlang versucht, bei dir zu Hause anzurufen.«
    »Ich bin nicht da.«
    »Was du nicht sagst, mein Herz.« Seine Stimme war voller Zorn. »Das weiß ich, denn ich habe die ganze Nacht bei dir unten in der Eingangshalle gestanden und gewartet, dass du nach Hause kommst.«
    Ihre Kinnlade fiel herab. »Du bist hier? In Chicago?«
    »Ja, ich bin hier. In Chicago. Ich habe gestern den letzten Flug erwischt.«
    »Oh, Vito. Das hättest du nicht tun müssen.« Erinnerungen an den Tag zuvor strömten in ihr Bewusstsein, und ihre Kehle verengte sich. »Aber ich bin so froh, dass du’s getan hast. Gestern Abend hat man in meine Praxis eingebrochen.«
    »Ich weiß. Auf der Titelseite des
Bulletin
ist ein Bild von den Sanitätern, die deinen Partner auf einer Bahre hinausschaffen. Wie geht’s ihm?«
    Wieder kochte der Zorn in ihr auf, aber diesmal war er nicht nur gegen Wallace Clayborn gerichtet, sondern auch gegen die Zeitung, die von ihrer Notlage profitierte. »Er ist tot.«
    Vitos Schweigen war

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