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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Morgen seine Anhörung. Tess kann wieder in ihr normales Leben zurück.«
    »Abgesehen davon, dass die ganze Stadt sie für eine Klatschtante hält«, murmelte Murphy. »Ich weiß nicht, Marc. Irgendetwas stimmt da nicht.«
    »Vielleicht denken Sie das, weil Sie Bacon nicht verhaften konnten«, sagte Patrick. »Die Tatsache, dass er sich umgebracht hat, gibt Ihnen das Gefühl, keinen echten Abschluss erreicht zu haben.«
    »Das spielt sicher eine Rolle«, gab Aidan zu. Er erinnerte sich gut an seinen hilflosen Zorn beim Anblick des toten Bacon in der Wanne. »Aber Murphy hat recht – irgendetwas stimmt da nicht. Ich habe Bacons psychiatrisches Gutachten gelesen. Tess hat es übrigens nicht komplett geschrieben. Sie hat ihn nur einmal gesehen. Die Hauptarbeit ist von Eleanor Brigham getan worden, die vor Beendigung gestorben ist.«
    Murphy schüttelte langsam den Kopf. »Es kommt mir komisch vor, dass er sie so hassen kann, obwohl er sie nur einmal gesehen hat.«
    »Ja, das ist genau das, was ich auch denke«, sagte Aidan. »Bacon war ein Streuner mit einem Laster – er hat gern gespannt. Er hat es nie geschafft, lange bei einem Job zu bleiben und keine großen Ziele gehabt, außer arglose nackte Frauen zu beobachten.«
    »Er passt nicht ins Profil«, sagte Jack nachdenklich.
    »Was für ein Profil?«, wollte Patrick wissen.
    »Tess’ Profil«, sagte Aidan. »Antisozialer Voyeur. Organisiert, zielorientiert, gewöhnt zu delegieren. Bacon passt da einfach nicht rein.«
    »Tess kann sich irren«, gab Patrick zu bedenken. »Sie war vielleicht nicht wirklich konzentriert.«
    Aidan zuckte die Achseln. »Das erklärt immer noch nicht den Selbstmord. Wieso sich ausgerechnet jetzt umbringen?«
    »Vielleicht hat er den Streifenwagen vor dem Gebäude, in dem Lynne Pope arbeitet, gesehen«, sagte Spinnelli. »Er hat begriffen, dass wir ihn einkreisen, und ist in Panik geraten.«
    »Unser Täter ist kalt und berechnend, Marc«, argumentierte Aidan. »Er hat Adams mindestens drei Wochen lang gequält. Diese Person kommt mir nicht wie eine vor, die leicht in Panik gerät.«
    »Sie reden im Präsens«, bemerkte Patrick. »Sie glauben wirklich nicht an Bacon als Täter.«
    »Nein.« Aidan sah frustriert auf den Tisch. »Aber es ist nur ein Gefühl.«
    Spinnellis Miene war streng. »Aidan, wir haben ein unterschriebenes Geständnis, die Tatsache bleibt bestehen. Alle Beweise deuten auf Bacon. Wir haben sogar Bilder des toten Hughes in der Gasse auf der Memory-Karte, die Sie in der Wohnung gefunden haben. Wenn Sie nicht mehr als ein Gefühl zu bieten haben, schließen wir diesen Fall ab und kümmern uns um andere Dinge.«
    »Na ja, ich finde es noch immer seltsam, dass wir keine Videos entdeckt haben«, meinte Rick.
    »Oder die Kamera, aus der die Speicherkarte stammt«, fügte Jack hinzu. Alle wandten sich zu ihm um. »Die Karte passte nicht in die Digitalkamera, die wir aus Bacons Wohnung mitgenommen haben. Diese Bilder stammen von einem anderen Apparat.«
    »Verdammt«, murmelte Spinnelli und sah nun wirklich sehr missvergnügt aus.
    »Und der Typ auf dem Foto mit Connell«, sagte Murphy. »Er ist derjenige gewesen, der bei Seward die Kameras installiert hat. Da sind verflixt viele lose Enden, Marc.«
    Spinnelli warf Patrick einen Blick zu. »Sie haben alles, was Sie brauchen, um die Berufungen abzuwehren?«
    »Die Bänder mit Tess’ Stimme, die Sie in der Wohnung dieser Rivera gefunden haben, reichten schon. Der Fund des Mantels und der Perücke waren nur ein Bonus.«
    »Na schön.« Spinnelli hielt den Zeigefinger hoch. »Noch einen Tag. Und verschaffen Sie mir etwas Konkretes. Aidan, Sie bleiben noch.« Alle anderen gingen und ließen Aidan und Spinnelli allein. »Aidan, ich möchte sicher sein, dass Ihr Gefühl wirklich aus dem Bauch heraus kommt und nicht von irgendeinem anderen Körperteil. Sie müssen einen klaren Kopf bewahren.«
    Aidans Kopf fuhr hoch. »Das ist unangemessen, Marc!«
    »Nein, das ist mein Job. Sie wollen etwas von Tess. Sie wohnt bei Ihnen. Sie ist keine Verdächtige mehr, also ist das Ihre Sache. Aber ich denke nicht daran, meine Leute zu verheizen, nur weil Sie zu hormongesteuert sind, um diese Geschichte fallenzulassen.«
    Aidan musste die aufkommende Wut niederkämpfen. »Die anderen sehen die Unstimmigkeiten auch.«
    »Was der Grund dafür ist, dass ich Ihnen noch einen Tag gebe. Aber Sie haben noch andere offene Fälle, Aidan. Denken Sie daran.«
    Aidan nickte knapp. »Ja, Sir.«

Donnerstag,

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