Nie wirst du vergessen
mich brauchen können, denke ich."
Tränen glitzerten in ihren Augen. „Mehr als du
ahnst", flüsterte Lauren. Zachary nahm sie langsam in die Arme, und sie
klammerte sich wild an ihn. Das vergangene Jahr ohne die Kinder war schlimm
gewesen, aber die letzte Zeit ohne Zachary war noch viel schlimmer.
„Ich habe dich immer geliebt, Lauren", sagte Zachary.
„Ganz gleich, was du denkst, ich werde dich und deine Kinder immer
lieben." Sein warmer Atem wehte in ihr Haar, und Lauren verspürte bei
Zacharys Worten eine grenzenlose Erleichterung.
„Ich habe mich so dumm benommen", sagte sie
leise.
„Nein, Lauren. Nur wie eine sehr besorgte und
unglückliche Mutter. Komm, ich bringe dich nach Hause. In drei Stunden fliegen
wir. Die Flugscheine habe ich bereits bestellt."
„Moment mal, Zachary, das verstehe ich nicht. Du
konntest doch nicht damit rechnen, mich in diesem Park zu treffen?"
„Nach dem Joggen hätte ich vor deiner Haustür auf dich
gewartet. Wenn du nicht rechtzeitig zurückgekommen wärst, hätte ich den Flug
auf morgen umgebucht. Ich war mir sicher, dass wir beide nach Twin Falls
fliegen würden."
„Wie konntest du
das?"
„Weil ich darauf bestanden und dir keine andere Wahl
gelassen hätte", antwortete er lächelnd.
Dougs
kleines Haus versank beinahe im Schnee. Lauren und Zachary eilten die Stufen
zur Veranda hinauf, dann klopfte Zachary fest an die Tür. Laurens Herz raste,
denn sie konnte die Stimmen ihrer Kinder von drinnen her hören. Hoffentlich
würden Alicia und Ryan sie nicht ablehnen!
Becky sah abgespannter als vor einigen Wochen aus.
„Ich bin froh, dass Sie gekommen sind. Treten Sie ein", sagte sie.
Lauren ging sofort ins Wohnzimmer, in dem die Kinder
spielten. Sie blickten erstaunt auf die Fremde. Alicia ließ ihre Puppe los und
musterte Lauren sehr genau.
„Mom?", fragte sie unsicher. Dann wurden ihre
Augen riesengroß, sie hatte ihre Mutter wiedererkannt. „Daddy hat gesagt, dass
du gestorben bist!"
„Ich habe euch doch erklärt, dass alles ein großer
Irrtum gewesen ist", schaltete Becky sich ein. Schmerz zeichnete ihr
Gesicht.
Lauren kniete sich hin und breitete die Arme aus.
Alicia zögerte nur einen Moment, bevor sie zu ihrer Mutter rannte und sich fest
an sie drückte. „Ich bin so froh, dass du lebst", flüsterte das Mädchen.
„Ich auch, mein Kleines. Du hast mir furchtbar gefehlt."
Lauren schluchzte vor Glück. „Was bist du für ein großes Mädchen
geworden." Sie hielt Alicia ein wenig von sich weg und lächelte unter
Tränen. „Du hast sogar schon einen Zahn verloren."
„Zwei", verbesserte Alicia stolz. „Und die anderen
wackeln auch schon. Sieh mal!" Sie rüttelte an den oberen Milchzähnen.
Lauren zog Alicia wieder an sich und blickte auf Ryan,
der sie scharf beobachtete.
„Wer bist du?", fragte er nach einer Weile.
„Ich bin deine Mom." Laurens Stimme schwankte.
Ryan schüttelte den blonden Lockenkopf und lief zu
Becky, der er die Armchen entgegenstreckte. „Meine Mommy!", verkündete er.
Becky hob ihn auf und musste sich räuspern.
„Nein, Liebling", brachte sie mühsam heraus. „Ich
bin nicht deine richtige Mom. Die ist dort mit Alicia."
Ryan verzog das Gesicht, und Tränen standen in seinen
Augen. „Nein. Du bist meine Mommy." Er klammerte sich heftig an Becky.
„Ich ... ich bin deine Stiefmutter", sagte Becky
liebevoll. „Nenne mich einfach ..."
„Mom", schaltete Lauren sich ein. „So hat er Sie immer
genannt, darum sollten wir es erst einmal dabei belassen." Ihr trauriger
Blick traf sich mit Beckys dankbarem in einem stummen Moment des Verstehens.
Becky hielt Ryan an sich gepresst, bis er sich ein wenig
beruhigt hatte. Dann setzte sie ihn wieder auf den Fußboden, und Ryan
beschäftigte sich gleich darauf mit seinem Spielzeug. Doch hin und wieder
blickte er zu Lauren hin, die mit Alicia auf dem Schoß auf der Couch saß.
Zachary war neben der Tür stehen geblieben. Schweigend
beobachtete er Laurens Wiedersehen mit ihren Kindern. Nie hätte er gedacht,
dass ihm diese Szene derart ans Herz gehen könnte.
„Warum erinnert sich Ryan nicht an dich?", fragte
Alicia, die sich fest an Lauren geschmiegt hatte.
„Er ist noch zu klein."
„Und dumm."
„Nein, Liebling. Ich glaube, es ist einfach noch ein
bisschen zu viel für ihn. So, und nun erzähle mir, wie es Daddy geht."
„Er hat einen Unfall gehabt, Mom. Becky ist deshalb
sehr traurig. Und ich auch."
„Mir tut es auch sehr leid", lautete Laurens aufrichtige
Antwort. Sie
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