Nie zuvor so geliebt
so schlecht von ihm dachte. Er hatte nichts falsch gemacht. Sein Verhalten war im Gegenteil höchst ehrenwert. „Mrs. Cochran, Sie haben das offensichtlich völlig falsch verstanden. Chris hat…”
„Spar dir die Erklärungen”, unterbrach Chris sie. „Es ist nicht wichtig.” Zu seiner Mutter sagte er: „Danke, dass du trotz deiner Einstellung gekommen bist.”
„Ich wäre nicht gekommen, wenn ich annehmen müsste, deinen Vater hier zu treffen. Du hast mir versichert, dass er nicht kommen würde.”
„Das stimmt. Er weiß nichts von der plötzlichen Änderung meiner Pläne. Als ich am Mittwoch aus Dallas abgefahren bin, hatte ich die Absicht, als Bobbys Trauzeuge zu kommen. Ich habe seitdem nicht mit ihm gesprochen.”
„Es war sehr schlau von dir, sie zu heiraten, bevor dein Vater einen Blick auf sie werfen kann. Sonst hätte er selbst versucht, sie sich zu angeln.” Mit einem strahlenden Lächeln wandte sie sich an Maribeth und erklärte: „Sie müssen wissen, dass Chris’ Vater die Frauen wechselt wie andere ihre Autos. Es muss immer ein neueres, schickeres Modell sein. Bislang scheint Chris entschlossen zu sein, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, was seine tollen Autos und seine tollen Frauen angeht.”
Maribeth verschluckte sich beinahe vor Überraschung. „Sprechen Sie von mir?” fragte sie.
„Ich bin die letzte, die man als toll bezeichnen könnte.”
„Sie können es nicht ändern, Maribeth. Sie waren schon immer schön. Sie werden nie etwas anderes sein. Ich bin sicher, dass Chris es genießen wird, bei all seinen reichen, versnobten Freunden mit Ihnen anzugeben - bis es ihn langweilt. Da er der Sohn seines Vaters ist, wird es nicht lange dauern.”
„Lass es gut sein, Mutter, okay? Ich bin seit einer guten Stunde verheiratet. Versuche bitte, zu diesem Zeitpunkt nicht allzu viele Voraussagen über meine Ehe zu treffen. Wer weiß, vielleicht werde ich dich überraschen.” Er blickte sich um. „Der Fotograf wartet darauf, dass wir die Torte anschneiden, damit er seine Arbeit beenden kann. Möchtest du dich zu uns an den Tisch setzen?”
„Nein. Ich setze mich zu deine n Großeltern. Sie werden nicht lange bleiben wollen.”
Chris umarmte sie. „Ich melde mich.” Er nahm Maribeth bei der Hand und führte sie zu ihrem Tisch.
Sie blickte über die Schulter zurück zu seiner Mutter. „Chris, meinst du nicht, wir sollten…”
„Wir können nichts tun. Ich weiß, dass dir ihre Einstellung seltsam vorkommen muss, nachdem du in einer intakten Familie aufgewachsen bist. Ich erkläre es dir später.”
Es blieb keine Gelegenheit mehr für weitere Gespräche. Erneut wurden sie von den Traditionen einer Hochzeitsfeier gefangen genommen.
Der Fotograf machte Aufnahmen, als sie die Torte anschnitten und sich gegenseitig einen Bissen in den Mund steckten. Dann verteilte Molly ein Stück an jeden Gast.
Trinksprüche wurden ausgesprochen, und dann kam der traditionelle erste Tanz an die Reihe. Unsicher ließ Maribeth sich von Chris auf das Parkett führen. „Ich kann nicht tanzen”, murmelte sie, als alle Blicke sich auf sie hefteten.
„Noch etwas, das ich dir beibringen kann”, erwiderte er mit einem schelmischen Funkeln in den Augen. Er legte die Arme fest um ihre Taille und vollführte die einfachen Tanzschritte.
Seine Worte lenkten sie erfolgreich von ihrer Unsicherheit ab. „Noch etwas?”
„Hmm.”
„Was willst du mir denn sonst noch beibringen?”
Er grinste. „Ach, ich weiß noch nicht. Ich werde mir etwas einfallen lassen.”
„Willst du damit sagen, dass du mehr Erfahrung hast als ich?”
„In einigen Dingen vielleicht.”
„Vielleicht? Reden wir von dem, worüber ein Gentleman nach Ansicht deiner Mutter nicht spricht?”
Er lachte. „Ach, Maribeth, du bist köstlich. Du hast mich zu einem sehr glücklichen Mann gemacht.”
„Wirklich?”
„O ja. Ich werde Bobby für immer dankbar sein, dass er sich zurückgezogen und mir das Feld überlassen hat.”
„Dankbar? Wie kannst du nur der Meinung sein, dass Bobbys Verhalten…”
„Wir reden später darüber. Sagen wir, während der Fahrt nach San Antonio.”
„San Antonio? Ich dachte, wir fahren nach Dallas.”
„Leider muss ich dir gestehen, dass ich an meine Arbeit zurückkehren muss, sobald wir hier fertig sind. Es hat sich kurzfristig ergeben. Auf diese Weise bekommst du gleich einen Vorgeschmack auf das Leben an meiner Seite.”
„Wie meinst du das?”
„Auch darüber reden wir
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