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Nie zuvor so geliebt

Nie zuvor so geliebt

Titel: Nie zuvor so geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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sprang von ihrem Stuhl auf, kniete sich neben sie und umarmte sie mit Tränen in den Augen.
    „Bitte nimm meine Handlungsweise nicht persönlich, Megan. Bitte. Du weißt, dass ich dich und Travis und die Kinder sehr lieb habe. Aber es ist höchste Zeit, dass ich auf eigenen Füßen stehe. Ich …”
    „Wie bitte?” hakte Megan ungläubig nach. „Glaubst du denn wirklich, dass du das getan hast? Honey, ich weiß nicht recht, wie ich dir die Neuigkeit beibringen soll, aber du solltest mal kurz nachdenken. Du bist Christopher Cochrans Frau. Du stehst nicht auf eigenen Füßen.”
    „Ich weiß. Es ist nur, dass …”
    „Hast du keine Ahnung, wer seine Familie ist?”
    “,Na ja, seine Mutter …”
    „Ich meine nicht seine Mutter. Ich spreche von Kenneth Cochran.” Megan schüttelte den Kopf. „Ich glaube, du hast überhaupt keine Ahnung, was dir als Schwiegertochter von Kenneth Cochran bevorsteht. Der Mann bewegt sich in den obersten Kreisen der Gesellschaft.
    Und du bist ihm noch nie begegnet, oder?”
    „Nein, aber was macht das schon für einen Unterschied?” fragte Maribeth verständnislos.
    Mollie nahm sie bei der Hand und zog sie hoch. „Hoffen wir, dass sich alles gut für dich entwickelt, Maribeth. Wir wollen nur, dass du glücklich bist. Das weißt du doch, oder?”
    Erneut füllten sich Maribeths Augen mit Tränen, als sie Mollie umarmte.
    Sie lösten sich voneinander, als es an der Tür klopfte.
    „Maribeth? Bist du bereit? Können wir fahren?” rief Chris.
    Sie blickte zu ihren Schwestern und dann zur Tür. Die Zeit war gekommen, den ersten Schritt fort von ihrer Familie in ihre Zukunft zu gehen. Sie war nicht bereit. Plötzlich wurde es ihr klar.
    In diesem Moment wünschte Maribeth sich nichts anderes, als wieder zwölf Jahre alt zu sein und sich bei ihren Schwestern geborgen und sicher zu fühlen.
    Sie schluckte schwer und öffnete die Tür. „Entschuldige, dass ich dich habe warten lassen, Chris”, murmelte sie. Ihre Stimme klang brüchig, aber sie konnte es nicht ändern. Sie wandte sich an Megan und Mollie. „Ich muss gehen.” Sie umarmte beide erneut. „Ich rufe euch bald an. Ich verspreche es. Es wird alles gut werden. Ich weiß es.”
    Sie drehte sich zu Chris um, der in der Tür stand und sie mit einem mitfühlenden Lächeln beobachtete. Er schien sehr gut zu wissen, wie schwierig dieser Moment für sie war. Seine Stimme klang jedoch gelassen, als er fragte: „Fertig?”
    Sie brachte keine einzige Silbe hervor und nickte nur.
    „Gut. Ich habe den Wagen nach hinten gefahren, aber wir riskieren zuviel, wenn wir noch länger bleiben. Ich habe eine Schreckensvision, dass er mit Luftschlangen bedeckt und mit allen möglichen Botschaften beschmiert wird.”
    Sie drehte sich zu ihren Schwestern um. „Danke für alles. Ihr wart wundervoll. Ich werde euch vermissen.”
    Megan drängte sie zur Tür hinaus. „Ich weiß, ich weiß. Vielleicht zwei Minuten lang. Ruf uns an, und sag uns, wo du bist. Gib uns eine Telefonnummer und eine Adresse, damit wir nicht das Gefühl haben, du wärst vom Erdboden verschwunden.”
    „Das werde ich tun.” Sie wandte sich ab.
    Chris nahm sie bei der Hand und führte sie zu dem Portal, das auf den Parkplatz hinausführte. ,
    „Ist alles okay?” fragte er sanft.
    Zum Glück war es so dunkel, dass er ihr Gesicht nicht sehen konnte. „Natürlich.”
    „Ich weiß, dass es schwer ist, endgültig von zu Hause wegzugehen, auch wenn es der natürliche Lauf der Dinge ist.”
    Sie war sehr froh, dass er Verständnis bewies. Doch es sollte sie eigentlich nicht überraschen. Er schien sie schon immer sehr gut verstanden zu haben.
    Als sie auf die Straße hinausfuhren, sahen sie eine kleine Gruppe auf dem Bürgersteig stehen und winken. Maribeth winkte ebenfalls, bis sie außer Sicht waren. Dann drehte sie sich langsam auf dem Sitz um und blickte auf die Straße.
    „Ich habe mein Gepäck auf der Ranch gelassen. Es ist nicht viel. Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass alles, was ich besitze, in zwei Koffer passt.”
    „Mach dir deshalb keine Sorgen. Wir gehen einkaufen, sobald wir zu Hause sind.”

    Sie erreichten die Ranch und holten die Koffer, die sie gleich hinter der Haustür abgestellt hatten. Schon bald waren sie wieder unterwegs.
    Chris’ beiläufige Bemerkung ging ihr im Kopf herum. Wenn wir nach Hause kommen…
    Im Moment hatte sie kein Zuhause mehr. Sie war sicher, dass sie Chris’ Wohnung irgendwann als Zuhause ansehen würde. Eines

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