Nie zuvor so geliebt
Teenager, und noch dazu ein besonders unreifer. Hast du nicht gemerkt, wie erleichtert ich war, dass ich nicht ihn geheiratet habe, und wie dankbar ich bin, dass ich mit dir verheiratet bin?”
„Nun, ich akzeptiere deine Dankbarkeit. Ich bin froh, dass ich dir aus der Klemme helfen konnte, aber du brauchst jemanden, der wie du ist. Eines Tages wirst du den Mann treffen, der dir all das geben kann, was du willst und verdient hast.”
„Du hast mir alles gegeben, was ich mir je wünschen könnte, Chris, und mehr, als ich je verdient habe.”
„Einschließlich eines Namens, der in den gesamten Staaten Schlagzeilen gemacht hat.”
„Geht es dir nur darum? Glaubst du wirklich, dass es mich interessiert, was über dich oder über Kenneth gesagt wird?”
„Es sollte dich interessieren. Die ganze Sache ist auf eine Weise eskaliert, die niemand voraussehen konnte. Es könnte mich meinen Job kosten. Es könnte dazu führen, dass gegen mich ebenfalls Anklage erhoben wird. Es wird vermutet, dass ich an der Sache beteiligt war, dass ich auf beiden Seiten mitgemischt habe.”
„Aber das ist nicht wahr.”
„Woher willst du das wissen? Du kennst mich nicht und weißt nicht, wozu ich fähig bin.
Ich hätte dich von Anfang an belügen können. Hör mal, lass uns versuchen, unsere Freundschaft zu retten, okay? Ich möchte sie nicht verlieren. Sprich mit einem Anwalt. Sag ihm, dass ich sein Honorar bezahle, wie hoch es auch sein mag. Lass uns diese Sache hinter uns bringen.”
„Das kann nicht dein Ernst sein, Chris. Ich dachte, dass du …”
„Dass ich was?”
„Ich dachte, dass du mich liebst.”
„Du bist von Kindesbeinen an meine Freundin. Natürlich liebe ich dich.”
Sie schloss fest die Augen, um die Tränen aufzuhalten, die über ihre Wangen rollten.
„Ich habe dir nie etwas vorgemacht, Maribeth. Ich habe mich verdammt bemüht, immer aufrichtig zu sein.”
„Ich weiß.”
„Hör mal, ich muss jetzt auflegen. Behalte den Wagen, wenn du willst. Ich werde ihn nicht brauchen. Ich schicke dir jeden Monat Geld für…”
„Für was?”
„Du bist meine Ehefrau. Ich komme für deine Unkosten auf, bis…”
„Nein, das tust du nicht. Wenn du nicht mit mir verheiratet bleiben willst, nun gut. Ich werde mich nicht an dich klammern, wenn du frei sein willst. Aber ich werde kein Geld von dir annehmen. Es tut mir leid, dass du so empfindest, aber wenn es zu einer Trennung kommen muss, dann soll es ein glatter Bruch sein.”
„Pass gut auf dich auf, okay? Lass von dir hören. Wenn du je etwas brauchst, dann lass es mich wissen.”
„Leb wohl, Chris.”
Sie saß im Dunkeln auf dem Fußboden und hielt das Telefon in den Armen. Innerhalb weniger Wochen war sie von beiden Männer in ihrem Leben - den einzigen beiden Männer außer ihren Schwägern - abgewiesen worden.
Was für einen Makel hatte sie, von dem sie nichts wusste, während die beiden ihn so deutlich erkannten? Was war der Fehler an ihr? Wie konnte sie dieses Alter erreicht haben, ohne zu merken, dass sie nichts zu bieten hatte, was ein Mann begehrte?
Natürlich hatte sie nicht die Absicht, den Wagen zu behalten. Sie wollte nichts, was sie an Chris erinnerte. Schon am nächsten Tag wollte sie ihn nach Dallas zurückbringen. Sie besaß immer noch einen Hausschlüssel. Sie wollte zurückfahren, ihre restlichen Sachen packen und nach Austin zurückfliegen.
Nun gut. Vermutlich hatte sie nichts anderes verdient. Ihr Stolz hatte es ihr verboten, öffentlich einzugestehen, dass Bobby sie sitzengelassen hatte. Also hatte sie sich in eine Ehe mit Chris gestürzt. Zumindest besaß sie immer noch genug Stolz, um ihn nicht anzuflehen, es sich anders zu überlegen.
Wenn er sie nicht wollte, dann musste sie lernen, es zu akzeptieren. Irgendwie.
Irgendwann. Aber nicht an diesem Abend. An diesem Abend war ihr Schmerz zu groß.
Schließlich hatte sie den Mann verloren, von dem sie seit kurzem wusste, dass sie ihn von ganzem Herzen liebte.
10. KAPITEL
Das Wetter schien mit Maribeths Stimmung zu sympathisieren. Es regnete unaufhaltsam, schon seit sie Austin in nördlicher Richtung verlassen hatte. Sie erreichte Dallas mit dem Gefühl, dass der Himmel die Tränen vergoss, die sie nicht mehr hatte.
Wo immer Chris auch stecken mochte, sie war ziemlich sicher, dass er nicht zu Hause war.
Andernfalls hätten sicherlich Reporter das Haus belagert und ihm aufgelauert. Also konnte sie dort Unterschlupf suchen und sich ein wenig Zeit lassen, um das Geschehene
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