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Niederschlag - ein Wyatt-Roman

Niederschlag - ein Wyatt-Roman

Titel: Niederschlag - ein Wyatt-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PULP MASTER Frank Nowatzki Verlag GbR
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Fußknöchel. Er erwiderte den Druck. »Sehr beeindruckend.«
    Vallance nickte. »Sie sehen also, was alles zusammenkommt. Ausrüstung, ein Schiff mit breitem Deck und genügend Laderaum, da ist schnell eine viertel Million Dollar verbraten.«
    Raymond faszinierte die Technik. »Was ist das?«
    Er zeigte auf das Foto eines Tauchers. Neben zwei riesigen Röhren, die rechts und links von ihm am Heck des Schiffes hingen, wirkte er wie ein Zwerg.
    Â»Ein Prop-Wash«, sagte Vallance. »Man verankert das Bergungsschiff an Bug und Heck, platziert diese Röhren über jede Schiffsschraube und startet die Maschinen. Der Spüleffekt ist mit einem Strudel vergleichbar. Er schraubt sich direkt nach unten und entfernt alle Ablagerungen auf dem Meeresgrund, räumt eine große Fläche in Windeseile frei. In Tiefen von mehr als fünfzehn Metern arbeitet er zwar weniger effektiv, aber da wir es uns nicht leisten können, allzu viel Zeit am Wrack zu verbringen, habe ich mir gedacht, dass wir einen besorgen sollten.«
    Â»Aber wenn es einfach so herumliegt wie das Zeug, das wir letztens gesehen haben, warum dann der ganze Aufwand?«, fragte Raymond.
    Â»Es liegt nicht einfach so herum. Wenn Sie sich die Mühe machen wollen, reicht eine einfache Tauchausrüstung und Sie können Goldmünzen im Wert von zwanzig, dreißig Riesen aufsammeln, aber den Hauptgewinn lassen Sie so unangetastet irgendwo in der Tiefe liegen.«
    Raymond nickte. »Und die Ausrüstung steht zur Verfügung?«
    Â»So ist es.«
    Â»Und nichts davon ist billig?«
    Â»Nicht, wenn es Spitzenqualität sein soll.« Vallance zählte es an seinen Fingern ab. »Da wären die Kosten für Leasing und Transport, die Versicherung und anfallende Kosten für unsere Unterkunft und die Überführung. Ich will ganz offen zu Ihnen sein, es wird teuer. Aber vergessen Sie nicht, was dabei herausspringt, mein Gott, unvorstellbar.«
    Raymond fühlte sich dynamisch wie nie zuvor. Ein Teil von ihm fragte sich, ob sein Urteilsvermögen getrübt sei, doch er war so scharf auf Allie, so scharf auf den Schatz, dass er die Bedenken beiseiteschob. »Man braucht ein großes Schiff für das ganze Zeug.«
    Â»Das stimmt.«
    Â»Haben Sie bereits eins im Auge?«
    Â»Ja, in Geelong«, sagte Vallance. »Hören Sie, Raymond, ich erzähl Ihnen keinen Mist, wenn ich sage, dass wir uns ranhalten müssen. Ein Großteil der Einlagen sind bereits verplant. Hinzu kommt, dass einer unserer Partner in letzter Minute einen Rückzieher gemacht hat und wir so noch mehr unter Druck sind. Ich brauche wenigstens eine Anzahlung von Ihnen, so schnell wie möglich. Ich meine, verstehen Sie mich nicht falsch, ich muss das Geld anderweitig auftreiben, wenn Sie jetzt sagen, dass Sie nicht — «
    Â»Ich kann zahlen.«
    Â»Tut mir leid, drücken wir es anders aus — wenn Sie nicht beteiligt sein wollen.«
    Â»Sie haben gesagt, jemand hätte einen Rückzieher gemacht?«
    Jetzt mischte sich Allie ein und berichtete unter verzweifeltem Augenrollen, was das Schicksal ihnen beschert hatte. »Wir waren so dicht dran, die Sache unter Dach und Fach zu bringen, da zieht er den Stöpsel. Jetzt müssen wir ganz von vorn anfangen, unsere Fühler ausstrecken, an Leute herantreten ... «
    Â»Also hindert mich nichts daran, zwei Anteile zu erwerben?«, fragte Raymond.
    Sie blickte ihn unsicher an, mit offenem Mund, und dachte darüber nach. »Eigentlich spricht doch nichts dagegen«, sagte sie gedehnt, »was meinst du, Brian?«
    Vallance war deutlicher. »Wenn ich Bares sehe, Ray, dann lässt sich darüber reden, ob Sie ein oder zwei Anteile kaufen oder gar keinen.«
    Raymond schluckte. Denise Meickle drängte sich in sein Bewusstsein, ihr zerschossenes Gesicht, die Schlaffheit, mit der ihr Körper in die Grube rutschte, die er, Raymond, ausgehoben hatte. Er versuchte, das Bild zu ignorieren. Nur noch wenige Tage und er war um fünfzig Riesen reicher. Um hundert Riesen, wenn er noch dazu Wyatts Anteil hätte. Dieser verdammte Wyatt, dachte Raymond, eine große Nummer von Ruf, schnüffelt in meinen Privatangelegenheiten rum und lässt meine Erinnerungen in Rauch aufgehen. Was wollte Wyatt überhaupt mit fünfzig Riesen, wenn man bedachte, dass er in seinem Haus auf der anderen Seite der Bass Strait die Juwelen und Gott weiß was noch alles

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