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Niels Holgersens wunderbare Reise mit den Wildgaensen - Zweiter Teil

Niels Holgersens wunderbare Reise mit den Wildgaensen - Zweiter Teil

Titel: Niels Holgersens wunderbare Reise mit den Wildgaensen - Zweiter Teil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Selma Lagerloef
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Kobold, der mit dir verhandelte, als Bedingung aufstellte, daß du wieder
     ein Mensch werden könntest?« – »Ich habe nie von einer anderen Bedingung gehört, als daß ich den weißen Gänserich wohlbehalten
     nach Lappland hinauf und wieder nach Schonen zurückbringen sollte.« – »Hab' ich mir's doch gedacht!« rief Bataki aus. »Denn
     das letztemal, als wir uns sahen, nahmst du den Mund so voll und sagtest, es gäbe nichts Häßlicheres, als einen Freund, der
     sich auf uns verließ; im Stich zu lassen. Du solltest doch Akka einmal nach der Bedingung fragen. Du weißt, sie ist daheim
     bei euch gewesen und hat mit dem Kobold gesprochen.« – »Davon hat Akka nichts gesagt,« erwiderte der Junge. – »Sie hielt es
     vielleicht für dich für das beste, wenn du nicht wüßtest, wie die Worte des Kobolds lauteten. Sie will dir natürlich lieber
     helfen als dem Gänserich Martin.« – »Es ist doch sonderbar, Bataki, daß du mir das Herz immer so schwer und sorgenvoll machen
     mußt,« sagte der Junge. – »Wohl möglich, daß es den Anschein hat,« meinte der Rabe, »aber diesmal glaube ich wirklich, daß
     du mir dankbar sein mußt, denn ich will dir nur sagen, daß die Worte des Kobolds lauteten, du würdest nie wieder Mensch werden,
     wenn du den Gänserich Martin nicht nach Hause brächtest, so daß deine Mutter ihn auf die Schlachtbank legen kann.«
    Niels Holgersen fuhr auf. »Das ist sicher nur eine boshafte Erfindung von dir!« rief er. – »Du kannst Akka ja selber fragen,«
     sagte Bataki. »Ich sehe sie da oben mit ihrer ganzen Schar kommen. Vergiß nun nicht, was ich dir heute erzählt habe! Es gibtimmer einen Ausweg aus allen Schwierigkeiten, es handelt sich nur darum, ihn zu finden. Ich freue mich schon darauf zu sehen,
     wie es dir glücken wird!«

XLVII. Värmland und Dalsland
    Mittwoch, 5. Oktober.
    Am nächsten Tage, als die Wildgänse Rast machten und Akka ein wenig abseits von den anderen graste, benutzte Niels Holgersen
     die Gelegenheit, sie zu fragen, ob es wahr sei, was Batati gesagt hatte; und Akka konnte es nicht leugnen. Da nahm der Junge
     der Führergans das Versprechen ab, daß sie dem Gänserich Martin das Geheimnis niemals verraten wolle. Denn der große Weiße
     war so tapfer und edelmütig, daß der Junge fürchtete, es könne ein Unglück daraus entstehen, wenn er die Bedingung des Kobolds
     erfahre.
    Nun saß der Junge traurig und stumm auf dem Rücken des Gänserichs, ließ den Kopf hängen und machte sich nichts daraus, sich
     umzusehen. Er hörte die Wildgänse den Jungen zurufen, jetzt flogen sie nach Dalarna hinein; jetzt konnten sie den Städjan
     oben im Norden sehen, jetzt flogen sie über den Osterdalelf, jetzt waren sie beim Hormundsee, und jetzt hatten sie die Talfirt
     des Vesterdalelfs unter sich. »Ich werde ja voraussichtlich mein ganzes Leben mit den Wildgänsen umherziehen müssen,« dachte
     er, »da bekomme ich mehr als genug von diesem Lande zu sehen«
    Es ermunterte ihn nicht, daß die Wildgänse riefen,jetzt seien sie nach Värmland hineingekommen, und der Elf, dessen Lauf gen Süden sie folgten, sei der Klarelf. »Ich habe
     schon so viele Elfe gesehen,« dachte er, »ich brauche mir nicht die Mühe zu machen, noch einen anzusehen.«
    Selbst wenn er mehr Lust gehabt hätte, Umschau zu halten, wäre nicht viel zu sehen gewesen, denn in dem nördlichen Värmland
     gibt es nichts weiter als große, einförmige Wälder, durch die sich der Klarelf schmal und schäumend hindurchschlängelt. Hier
     und da sieht man einen Kohlenmeiler, einen Brandfleck oder einige niedrige Häuser ohne Schornsteine, in denen Finnen wohnen.
     Aber der größte Teil des Waldes steht so unberührt, daß man glauben könnte, man sei hoch oben in Lappland.
    Die Wildgänse ließen sich auf einem Kornacker mitten im Walde, nahe am Ufer des Klarelfs nieder, und während die Gänse dort
     in dem frischen, eben hervorsprossenden Winterroggen weideten, hörte der Junge Lachen und lautes Reden aus dem Walde herausschallen.
     Es waren sieben kräftige Männer, die, den Ränzel auf dem Rücken und die Axt über der Schulter, dahergegangen kamen. An diesem
     Tage hatte der Junge eine so unbeschreibliche Sehnsucht nach Menschen, daß er sich förmlich freute, als die sieben Arbeiter
     die Ränzel abnahmen und sich am Ufer des Elfs niederwarfen, um auszuruhen.
    Der Mund stand ihnen keinen Augenblick still, und der Junge lag hinter einem Erdhaufen und freute sich darüber,

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