Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Niemand hört dich schreien (German Edition)

Niemand hört dich schreien (German Edition)

Titel: Niemand hört dich schreien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
Vom Netzwerk:
ihr schrillen ließen. Sie begann die Tür zu schließen. »Sie müssen sich in der Wohnung geirrt haben.«
    Allen wusste, wenn er jetzt nicht handelte, würde er sie nicht mehr überrumpeln können. Er schob den Fuß über die Schwelle. In den nächsten Sekunden ging alles blitzschnell. Seine Reflexe waren besser als die der meisten geübten Jäger. In einer einzigen, flüssigen Bewegung stieß er die Tür wieder auf, stürmte in die Wohnung und schlug die Tür hinter sich zu. Noch ehe sie schreien konnte, legte er ihr die Hand auf den Mund und drängte sie in eine Ecke. Dabei wurde ihr Kopf nach hinten geschleudert und schlug krachend gegen die Wand. Der Schlag betäubte sie und machte sie benommen und willenlos.
    Er zog ein Taschentuch aus der Gesäßtasche, stopfte es ihr in den Mund und zerrte sie durch das Zimmer zu einer Couch. Sie begann sich zu wehren. Er schlug ihr fest ins Gesicht und drückte sie mit seinem ganzen Gewicht auf das Polster hinunter.
    »Kein Wort, Rachel. Kein einziges Wort.«
    Sein drohender Unterton ließ ihre blassen Augen angstvoll aufflackern. Tränen stiegen ihr in die Augen.
    Er zog eine Spritze aus der Tasche und stieß sie ihr in den Arm. Sie zuckte zusammen und wimmerte. Ein Gefühl von Macht durchströmte seinen Körper, und jeder einzelne Nerv brannte vor Begierde. Wie sie so unter ihm lag und ihr Herz schnell und heftig pochte, fühlte sich alles genau richtig an. Sie konnte nicht vor Sonntag zur Familie gehen.
    Ihnen blieben achtundvierzig Stunden.
    Doch es gab eine Menge, was sie miteinander tun konnten.
    Wahrhaftig, eine Menge.

16
    Samstag, 19. Januar, 7:10 Uhr
    Jacob schreckte aus dem Schlaf hoch.
    Sonnenlicht strömte ins Zimmer, und einen Moment lang war er verwirrt. Er schaute neben sich, als erwartete er, Tess dort vorzufinden. Doch dann fiel ihm wieder ein, dass er eine verführerische, willige Frau abgewiesen hatte. Warum? Wegen Kendall.
    »Blödmann.«
    Jacob merkte, dass sein Telefon klingelte. Er nahm das Handy von der Station und klappte es auf. »Warwick.«
    »Habe ich dich geweckt?« Zacks Stimme klang frisch und munter.
    Er räusperte sich. Der große Bruder. »Was gibt’s?«
    »Wir haben einen Treffer bei ViCap.«
    Jacob hatte mehrere Stunden gebraucht, um die Formulare für ViCap auszufüllen, die er nach Quantico geschickt hatte.
    Sein Herzschlag beschleunigte sich. »Ich hätte nicht damit gerechnet, so schnell von denen zu hören. Was ist rausgekommen?«
    »Der Agent hat eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter im Büro hinterlassen. Er sagte, es hätte vor fünf Jahren in Anchorage, Alaska, zwei ähnliche Morde gegeben. Die Frauen sahen aus wie unsere beiden Opfer und waren ungefähr im gleichen Alter. Beide Frauen wurden erwürgt. Die Leichen wurden irgendwo abgelegt, und anscheinend wurden sie vor ihrer Ermordung mehrere Tage lang festgehalten.«
    Jacob rieb sich den Nacken. »Haben die Frauen Halsketten mit Anhänger getragen?«
    »Nein.«
    Das war ein bedeutender Unterschied, aber er durfte noch nicht ausschließen, dass es eine Verbindung gab. Er sah auf die Uhr. Es war zu früh, um Anchorage jetzt gleich anzurufen. »Ich gehe erst ins Fitnessstudio und danach ins Büro.«
    »Wir treffen uns dort.«
    »Du brauchst nicht zu kommen. Genieß den Tag mit deiner Frau.« Außerdem wollte er Zack jetzt nicht gegenübertreten, schließlich war er kurz davor gewesen, mit seiner Schwester zu schlafen.
    »Okay.« Zack musste nicht erst lange überredet werden, zu Hause zu bleiben. »Aber ruf mich an, wenn du Hilfe brauchst.«
    »Mach ich.« Jacob klappte das Handy zu. Und starrte dann auf die andere Hälfte des Bettes.
    Er dachte an Kendall und wünschte sich, sie würde dort zusammengerollt auf der Seite liegen, mit nichts bedeckt als den weißen Laken. Gegensätze zogen sich tatsächlich an. Aber wie Zündhölzer und Benzin ergaben sie auch eine explosive Mischung.
    Jacob fühlte sich zwar sexuell zu Kendall hingezogen, aber etwas Längerfristiges zwischen ihnen war äußerst unwahrscheinlich.
    Er musste daran denken, wie Tess’ Brüste sich an seine Brust gepresst hatten. Gott, sie hatte so gut geschmeckt. Und er hatte Nein gesagt.
    »Blödmann.«
    Cole Markham stampfte mit den Füßen, um die Kälte loszuwerden, die ihm in die Knochen gekrochen war, während er vor Kendalls Haus gewartet hatte. Er hatte sich bemüht, beschäftigt zu wirken, so als würde er einen Morgenspaziergang machen, aber langsam hatte er genug von der Kälte. Früher oder später

Weitere Kostenlose Bücher