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Niemand hört dich schreien (German Edition)

Niemand hört dich schreien (German Edition)

Titel: Niemand hört dich schreien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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dass du noch hier bist.«
    Er nickte. Hier blieb nichts verborgen.
    Sie trat ein und ließ die Tür hinter sich zufallen. Sie hatte lange Beine, und für eine Frau mit einer so athletischen Figur besaß sie große Brüste. Dunkles Haar umrahmte ihr ovales Gesicht, und ihre hellen Augen ähnelten sehr denen ihres Bruders. »Ist Zack noch hier?«
    »Ich habe ihn eben weggeschickt. Er müsste jetzt bei seiner Frau sein.«
    Tess nickte. »Das freut mich. Nach der Eröffnung heute war sie hundemüde.«
    »Geht es ihr gut?« Jacob gönnte Lindsay die Zeit durchaus, die sie mit Zack brauchte. Wenn er ehrlich mit sich selbst war, beneidete er die beiden ein bisschen. Er behauptete zwar hartnäckig, keine Familie zu brauchen, aber es gab immer häufiger Momente, in denen er traurig war, keine zu haben.
    »Ihr ist jeden Morgen schlecht. Aber ansonsten geht’s ihr gut.«
    »Schön.«
    Tess kam zu ihm herüber und setzte sich neben ihn auf den Tisch. Sie betrachtete das Whiteboard, und ihre Schulter streifte seine. »Irgendwelche Spuren in dem Fall?«
    »Keine einzige.« Er unterdrückte einen Fluch. »Der Mörder will nicht entdeckt werden.«
    Mit zusammengezogenen Brauen betrachtete Tess die Fotos. »Was macht Kendall Shaws Foto denn da?«
    »Ich weiß nicht. Nur so eine Intuition.«
    »Vermutungen?«
    »Etliche. Zuerst dachten wir, es wäre ein Fall häuslicher Gewalt. Als wir dann das zweite Opfer gefunden haben und ihre Akte gelesen hatten, dachten wir, es hätte mit Drogen zu tun. Aber beide haben diese verdammten Anhänger getragen.«
    »Ruth und Judith. C. C. hält es für etwas Religiöses.«
    »Der Mörder sieht etwas in ihnen, das uns entgeht.«
    Tess verengte die Augen. »Sie sehen sich ähnlich. Eigentlich sehen sie aus wie Kendall.«
    Es gefiel Jacob nicht, dass sie seine schlimmsten Befürchtungen laut aussprach. »Ich weiß.«
    »Hat sie irgendwelche Fans, die von ihr besessen sind?«
    Er rieb sich den Nacken. »Sie hat eine große Fangemeinde, aber es gibt keine Anzeichen, dass irgendwelche Verrückten dabei sind. Der Sender bewahrt alle ihre Fan-E-Mails auf und hat sie mir kopiert. Die neuen werden hierher weitergeleitet. Ich bin alle durchgegangen. Viele Leute bewundern sie. Es gibt ein paar, denen einige ihrer Storys nicht gefallen haben, aber niemand hat irgendwelche Drohungen ausgesprochen.«
    »Sind besonders Hartnäckige dabei? Fans, die ihr übermäßig viele Briefe oder Mails geschrieben haben?«
    Jacob umfasste die Tischkante, seine Frustration war beinahe mit Händen zu greifen. »Drei. Wir haben die Mails zurückverfolgt und werden den Schreibern einen Besuch abstatten, sofern wir sie finden.« Er fixierte die Augen des ersten Opfers. »Wer zum Teufel tut so etwas?«
    Tess legte die Hand auf seine angespannten Finger. »Du musst eine Pause machen, auch wenn es nur für zwei Stunden ist. Du wirst gar nichts herausfinden, wenn du nicht ein bisschen schläfst.«
    »Ich kann nicht schlafen.«
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem verführerischen Lächeln. »Vielleicht fällt uns ja etwas Interessanteres ein.«
    Sein Blick fiel auf ihre langen, warmen Finger, die auf seiner Hand lagen. Ihr Daumen zeichnete kleine Kreise auf sein Handgelenk. Er dachte an Kendall, und ihm wurde bewusst, dass er sich wünschte, sie wäre es, die ihn jetzt berührte.
    »Wir könnten in meine Wohnung gehen«, schlug Tess vor.
    Einen Augenblick lang hingen die Worte in der Luft. »Ich bin nicht ganz sicher, was ich dazu sagen soll.«
    »Wie wäre es mit Ja?«
    Seinem Ego schmeichelte die Aufmerksamkeit. »Mit dir zu schlafen, könnte zu einer Menge Unannehmlichkeiten führen.«
    Sie zuckte die Schultern. »Ich bin ein großes Mädchen. Mein Bruder macht sich schon lange keine Gedanken mehr darüber, mit wem ich zusammen bin.«
    »Darauf würde ich nicht wetten.«
    Sie stand auf und stellte sich vor ihn hin. Sie legte ihm die Hände auf die Schultern, ihr Schenkel berührte seinen. Jacob spürte Verlangen in sich aufsteigen. Trotzdem hielt er sich zurück.
    Tess Kier war eine warme, verführerische Frau, und er hatte das Gefühl, dass es äußerst angenehm wäre, mit ihr zu schlafen. Ohne Vorwarnung blitzte Kendalls Gesicht vor seinem inneren Auge auf. Seine Erektion pulsierte. Es frustrierte ihn, dass diese Frau seine Gedanken beherrschte. Er schuldete ihr gar nichts. Zum Teufel, sie hatte ihn zurückgewiesen.
    Wie um zu beweisen, dass Kendall keine Macht über ihn hatte, packte er Tess am Handgelenk. Er zog sie zwischen seine

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