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Niemand hört dich schreien (German Edition)

Niemand hört dich schreien (German Edition)

Titel: Niemand hört dich schreien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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nach Plan. Kendall beendete den Beitrag, und Mike schaltete die Kamera aus.
    »Danke, Mike. Hol dir doch etwas zu essen«, meinte Kendall.
    Lindsay nickte. »Es ist genug da, um eine ganze Armee durchzufüttern.«
    »Danke«, sagte er und klopfte auf seinen Bauch. »Bei Essen sage ich niemals Nein.«
    Dana strich sich übers Haar. »Danke, Kendall. Ich finde, das lief sehr gut.«
    Kendall schaltete ihr Mikrofon aus und schenkte Dana ein routiniertes Lächeln. Sie mochte die Frau nicht. Wäre ihre Bewunderung für Lindsay nicht so groß gewesen, hätte sie diese Veranstaltung nicht selbst übernommen. »Großartige Arbeit, Dana.«
    Dana entdeckte jemanden am anderen Ende des Raums und lächelte. »Ich sehe gerade Adam Alderson. Würden Sie mich entschuldigen?« Ohne eine Antwort abzuwarten, verschwand sie in der Menge.
    Kendalls professionelles Lächeln verwandelte sich in ein echtes. »Da hast du einen echten Knüller gelandet, Lindsay.«
    Lindsay sah sich stolz um. »Das glaube ich auch.«
    Kendall senkte ihre Stimme ein wenig. »Wie hast du dir denn Dana Miller geangelt? Ich dachte, nach dem letzten Sommer sei sie mit dir fertig gewesen.« Dana war auch die Vorsitzende des Vorstands von Lindsays Frauenhaus gewesen. Als man die »Hüter«-Morde mit Lindsay in Verbindung gebracht hatte, hatte Dana sie entlassen und sich vollkommen von ihr abgewendet.
    »Ganz unter uns?«
    »Natürlich«, antwortete Kendall und meinte es auch so.
    »Sie ist zu mir gekommen. Sie wollte ein Projekt wie dieses unterstützen. Zuerst habe ich Nein gesagt. Es war Zack, der mich überredet hat. Man muss die Leute nicht immer mögen, mit denen man Geschäfte macht. Und dieses Zentrum wird vielen Menschen helfen.« Lindsay lächelte und winkte jemandem zu. »Und wie geht’s dir?«
    »Bestens.« Das stimmte nicht. Schlaf wurde langsam zu einer vagen Erinnerung, und die quälenden Fragen nach ihrer leiblichen Mutter verfolgten Kendall fast pausenlos. Seit sie vor zwei Tagen mit Jenny gesprochen hatte, hatte sie nichts Neues herausgefunden. Aber die alte Frau hatte ihr versprochen, ihren Dachboden nach Dingen zu durchsuchen, die möglicherweise hilfreich sein könnten.
    Eine Kamera blitzte, und Kendall drehte sich um. Nicole machte Fotos. Lindsay runzelte die Stirn, als sie sah, wie ihre hochschwangere Freundin im Raum umherging. »Ich wünschte, sie würde die Füße hochlegen und sich ausruhen.«
    Kendall schüttelte den Kopf. »Ich sehe schon vor mir, wie ich dieses Baby in einem Taxi entbinde, während wir in die Klinik rasen. Aber sie macht nicht den Eindruck, als würde sie kürzertreten.«
    »Hat sie wegen der Adoption schon eine Entscheidung getroffen?«
    »Nein.« Kendall seufzte. »Nachts höre ich sie im Haus rumoren. Sie hat die Auswahl auf drei Familien eingegrenzt, kann sich aber nicht entscheiden.«
    Lindsay musterte Kendall prüfend. »Was Nicole wach hält, weiß ich. Was hält dich wach?«
    »Ich schlafe wie ein Stein.«
    »Ich kann die dunklen Augenringe unter deinem Make-up sehen.«
    Kendall widerstand dem Impuls, ihr Aussehen im Taschenspiegel zu überprüfen. »Mach dir wegen mir keine Sorgen. Es ist mir noch nie besser gegangen.«
    Eine Bewegung am Eingang erregte Kendalls Aufmerksamkeit. Neugierig wie immer, drehte sie sich um und sah Lindsays Ehemann Zack hereinkommen. Sekunden später tauchte Jacob Warwick hinter ihm auf.
    Lindsay lächelte freudig, als sie Zack erblickte, und eine leichte Röte stieg ihr in die Wangen. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich deutlich die tief empfundene Liebe zu ihrem Mann.
    Kendall empfand etwas ganz anderes, als ihr Blick auf Jacob fiel. Heftiges sexuelles Verlangen erfasste sie, und ihr Herz schlug schneller.
    Lindsay sah zu Kendall hinüber und folgte dann dem Blick ihrer geistesabwesenden Freundin. Sie grinste. »Ganz ruhig, Mädchen.«
    David Ayden mochte solche Veranstaltungen nicht, selbst wenn der Anlass die Eröffnung eines Frauenzentrums war. Ihm war klar, dass dergleichen Events in der Politik ihren Platz hatten, aber seiner Meinung nach waren sie Zeitverschwendung. Er hatte zwei ungelöste Mordfälle, und trotzdem hielten er und zwei seiner besten Ermittler Small Talk. Alle Spuren in den beiden Fällen hatten sich in Wohlgefallen aufgelöst. Sie hatten eine Menge erfahren, aber nichts, was die Opfer miteinander in Verbindung brachte oder die Polizei auf die Spur des Mörders führte.
    Ayden trank seine Zitronenlimonade aus und stellte das Glas auf die Bar. Er sah auf die Uhr. Er

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