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Niemand hört dich schreien (German Edition)

Niemand hört dich schreien (German Edition)

Titel: Niemand hört dich schreien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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hier?
    Dana winkte ihr zu.
    Sie konnte sie nicht ignorieren, also nahm sie die Kette von der Tür und öffnete. Sie brachte ein Lächeln zustande. »Dana.«
    Dana zog den Pelz unter ihrem Kinn fester zusammen. »Nicole. Ich hatte gehofft, Sie hier zu erwischen. Sie sind gegangen, bevor ich noch einmal die Möglichkeit hatte, mit Ihnen zu sprechen.«
    Die Kälte ließ Nicole frösteln. »Gab es ein Problem mit den Bildern, die ich in Ihrem Büro abgegeben habe?«
    »Nein, nein. Die waren in Ordnung. Kann ich hereinkommen?«
    Nicole wollte nichts als ihren Tee und einen ruhigen Abend. »Es passt gerade nicht so gut.«
    »Oh, ich brauche nicht lange. Geben Sie mir fünf Minuten. Wir müssen reden.«
    »Kann das nicht warten?«
    Dana machte einen Schritt nach vorn. Offensichtlich mochte sie das Wörtchen Nein nicht. »Ich verspreche, dass es schnell geht. Sie wollen mich doch wohl nicht hier draußen in der Kälte stehen lassen?«
    Nicole trat zur Seite, und Dana huschte an ihr vorbei ins Haus. Nicole schloss die Tür. »Was kann ich für Sie tun?«
    Dana rieb die manikürten Hände aneinander. »Sie sehen toll aus.«
    Nicoles Rücken schmerzte. Ein ungeduldiger Unterton schlich sich in ihre Stimme. »Danke. Dana, könnten Sie sich bitte kurz fassen? Ich hatte einen langen Tag.«
    Dana runzelte die Stirn. »Sie arbeiten viel zu viel. Das kann für Sie und das Kind doch nicht gut sein.«
    Nicoles Hand glitt schützend zu ihrem Bauch. »Uns geht’s gut.«
    Danas ließ den Blick im Eingangsbereich schweifen. »Elegant. Raffiniert. Ganz Kendall.«
    Nicole wollte nicht unhöflich sein. »Sie hat sehr viel Stil.«
    »Das hat sie in der Tat.« Danas Blick blieb an einem vergoldeten Wandspiegel hängen. »Bis heute wusste ich gar nicht, dass Sie beide zusammenwohnen. Wie lange leben Sie schon hier?«
    Nicoles Nackenhaare stellten sich auf. Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie Vorsicht walten lassen musste, aber sie ignorierte es. Seit der Flucht vor ihrem Ehemann reagierte sie manchmal über. »Seit einer Weile. Dana, was kann ich für Sie tun?«
    Dana strich sich eine dunkle Locke aus dem blassen Gesicht. »Ich habe gehört, Sie wollen Ihr Kind zur Adoption freigeben.«
    Nicole versteifte sich. »Wer hat Ihnen das gesagt?«
    Die grauen Augen nahmen einen harten Ausdruck an. »Es spielt keine Rolle, wer es mir gesagt hat. Stimmt es denn?«
    »Das geht Sie nichts an.«
    Dana beugte sich zu ihr, als wären sie Verbündete. »Sie können es mir sagen, Nicole. Ich bin sehr verschwiegen.«
    Nicole spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. »Es geht Sie nichts an.«
    »Aber es könnte mich etwas angehen.«
    »Wie bitte?«
    »Ich will Ihr Kind adoptieren.«
    Nicole lief ein Schauer über den Rücken. » Was ?«
    Dana hob die Hand. »Sagen Sie nicht Nein, bevor sie mich angehört haben. Ich habe mir das, was ich Ihnen sagen will, gründlich überlegt.«
    Nicole starrte Dana entgeistert an. Von welchem Planeten kam diese Frau?
    »Ich habe im Immobiliengeschäft ein Vermögen verdient, und ich habe ein wunderbares Haus in der River Road. Dem Kind würde es materiell an nichts fehlen.« Ihr Lächeln wirkte brüchig und nervös. »Als ich jünger war, habe ich meine Zeit damit verbracht, Geld zu verdienen und Karriere zu machen. Ich musste allen Männern da draußen beweisen, dass keiner von ihnen besser ist als ich. Und das habe ich auch geschafft. Aber jetzt, wo ich Mitte vierzig bin, wird mir klar, dass ich mehr will. Ich will ein Kind.«
    »Können Sie keins bekommen?«
    »Nein. Letztes Jahr habe ich mehrere Versuche mit künstlicher Befruchtung gemacht, ohne Erfolg. Die Hormonspritzen, die ich bekam, haben eine vorzeitige Menopause ausgelöst. Es gibt keine Chance mehr, dass ich noch schwanger werde.«
    »Das tut mir leid.«
    Dana straffte die Schultern. »Sagen Sie mir nicht, dass es Ihnen leidtut. Sagen Sie mir, dass ich Ihr Kind adoptieren kann.«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Warum nicht?«
    »Falls ich mich entscheide, mein Kind zur Adoption freizugeben, will ich, dass sie zu einem Ehepaar kommt.«
    Hoffnung flackerte in Danas Augen auf. »Sie? Es ist ein Mädchen?«
    »Ja.«
    »Ein Mädchen. Ich würde sie lieben und ihr alles geben. Ich habe schon Namen ausgesucht, stellen Sie sich vor. Elise. Wie gefällt Ihnen der Name?«
    Nicole fühlte sich in die Ecke gedrängt. Ihr Mann war ein Meister darin gewesen, sie in die Ecke zu drängen und Entscheidungen für sie zu treffen. Als sie ihn im letzten Jahr mit nur

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