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Niemand hört dich schreien (German Edition)

Niemand hört dich schreien (German Edition)

Titel: Niemand hört dich schreien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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zweihundert Dollar in der Tasche verlassen hatte, hatte sie sich geschworen, dass sie sich von niemandem je wieder so unter Druck setzen lassen würde. »Ich möchte, dass mein Kind Vater und Mutter hat.«
    »Das ist töricht. Ich kann dem Kind mehr geben, als ein Paar es jemals könnte. Meine Tochter hätte meine ungeteilte Aufmerksamkeit.« In Danas Augen lag Verzweiflung.
    Nicole fiel ein, dass sie sich mit der Frau allein im Haus befand, und dieser Gedanke begann sie zu beunruhigen. »Dana, Sie müssen jetzt gehen.«
    »Aber wir haben noch gar keine Entscheidung getroffen. Wir müssen daran denken, was das Beste für das Kind ist. »
    Nicoles Unmut wuchs. »Wir müssen gar nichts. Es ist mein Kind. Meine Entscheidung.«
    »Ich bin das Beste für Ihr Kind. Das müssen Sie doch einsehen.«
    »Es ist nicht Ihre Entscheidung.«
    Ärger vertiefte die Linien in Danas Gesicht. Jegliche Freundlichkeit war daraus verschwunden. »Ich hätte es nicht so weit gebracht, wenn ich ein Nein akzeptieren würde.«
    Diese Frau war der letzte Mensch auf Erden, der ihr Baby bekommen würde. »Gehen Sie.«
    Dana rührte sich nicht vom Fleck. »Wir müssen das in Ruhe besprechen. Im Moment sehen Sie nicht klar.« Sie atmete tief ein. »Es sind die Hormone, nicht wahr? Ich habe gehört, dass Schwangere dadurch manchmal ein wenig unvernünftig sind.«
    Nicoles Geduld schwand. »Ich war mir einer Sache noch nie so sicher.« Rasch ging sie an Dana vorbei und öffnete die Haustür. Kalte Luft wehte herein. »Gehen Sie.«
    Dana schüttelte den Kopf. »Sie machen einen Fehler, Nicole.«
    »Nein, das tue ich nicht.«
    »Das Baby braucht mich.«
    Nicole schob das Kinn vor. »Sie werden dieses Baby niemals adoptieren. Gehen Sie jetzt.«
    Dana packte Nicole so fest am Handgelenk, dass es wehtat. »Machen Sie die Tür zu.«
    Nicole warf einen Blick durch die Tür nach draußen, riss sich los und trat hinaus auf die vordere Veranda.
    Dana folgte ihr. »Gehen Sie wieder hinein.«
    Nicole dachte an ihr Handy, das sich im Garderobenschrank in ihrer Manteltasche befand. Sie schaute rechts und links die Straße hinunter. Ein paar Straßenlaternen brannten, aber es war niemand zu sehen. Was sollte sie nur tun? »Lassen Sie mich in Ruhe, Dana, sonst rufe ich die Polizei.«
    »Seien Sie nicht so dramatisch.« Dana wirkte sehr überheblich.
    Nicole näherte sich der Außentreppe mit den sieben breiten Betonstufen. Sie konnte kaum gehen, aber inzwischen war ihr klar, dass sie vielleicht würde rennen müssen, um Dana zu entkommen.
    Im Hausflur ertönten Schritte. »Alles in Ordnung?«
    Nicole drehte sich um und sah die Umrisse eines Mannes. »Todd?«
    Der Schreiner trat auf die Veranda und blieb wenige Zentimeter von Dana entfernt stehen. Er überragte sie, und seine Hände waren zu Fäusten geballt, als wäre er bereit, sich zu prügeln. Er hielt den Blick auf Dana geheftet. »Gibt’s ein Problem, Nicole?«
    Dana hatte so viel Verstand, einen Schritt zurückzutreten. »Es gibt kein Problem. Nicole und ich haben uns nur unterhalten.«
    Todd griff um Dana herum und fasste Nicole am Ellenbogen. Sanft zog er sie an Dana vorbei, bis sie hinter ihm stand. »Sie sollten nicht da draußen in der Kälte sein. Das ist nicht gut für das Kind.«
    Vor Nicoles Mund bildeten sich kleine Atemwölkchen. »Ich sollte wieder hineingehen.«
    Todd starrte Dana finster an. »Sie waren fertig mit Reden, oder?«
    »Ja«, antwortete Nicole.
    Danas Augen verengten sich. »Vielleicht können wir uns ein andermal unterhalten, Nicole.«
    »Ich habe alles gesagt, was ich zu sagen habe. Bleiben Sie mir vom Leib.«
    Dana sah aus, als wollte sie widersprechen, doch als ihr Blick Todds Gesicht streifte, hielt sie sich zurück. Sie drehte sich um, stöckelte die Treppe hinunter, überquerte die Straße und rutschte hinter das Steuer eines tiefblauen Mercedes.
    Nicole atmete erst auf, als die Rücklichter um die Ecke verschwunden waren. »Danke, Todd.«
    Er geleitete sie hinein und schloss die Tür.
    »Keine Ursache.«
    Die Wärme in der Diele wärmte ihre abgekühlte Haut. Jetzt, da Dana fort war, konnte sie wieder klar denken. »Was tun Sie denn hier?«
    »Ich habe meinen Werkzeugkasten vergessen. In der Küche.«
    Sie nickte. »Ich habe ihn gesehen.«
    »Ich habe den Schlüssel benutzt, den Ms Shaw mir gegeben hat, und mir selbst aufgeschlossen. Ich dachte, ich könnte schnell reingehen und wieder weg sein, bevor es jemand merkt. Ich habe die Stimme von dieser Frau gehört. Klang

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