Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3
stehst?â
âBenedicte. Das kannst du nicht â¦â
Sie lachte. âJetzt hast du Schiss gekriegt!â
âHä?â
âHast du gedacht, ich hätte dich auffliegen lassen?â
âPass mal auf!â Plötzlich war er über ihr. Er zog sie an sich, setzte sich rittlings über ihre Beine und drückte sie auf die Decke. âDamit verstehe ich keinen SpaÃ.â
âNein!â
âWas hast du über mich gesagt?â
âIch ⦠ich â¦â
âWas hast du der Polizei erzählt?â
âNichts.â
âNichts? Bist du sicher? Kein Wort?â
âNein!â Sie schnitt eine Grimasse. âHör auf jetzt. Du bist mir zu schwer. Geh runter!â
âDarüber entscheidest nicht du, mein Fräulein.â Wolff grinste ihr ins Gesicht. âKapierst du das? Du entscheidest gar nichts.â
âDu warst esâ, sagte Benedicte. âDu kannst es ruhig zugeben. Du hast Trine umgebracht.â
âIch habe Trine umgebracht?â Sein Grinsen wurde immer breiter.
âDu hast gesagt, dass du es tun würdest. Du hast gesagt, du holst dir eine von meinen Freundinnen. Und dann hast du es getan.â
Er lachte höhnisch. âDas glaubst du also!â
âDu hast Trine umgebracht.â
âDu kannst einen echt nerven.â Er beugte sich zur ihr runter und küsste ihren Hals. Dann lieà er seine Zunge über ihr Ohr gleiten. Benedicte wand sich, versuchte sich zu befreien, aber er lachte sie nur noch weiter aus.
âNatürlich habe ich Trine umgebracht.â Er riss Benedictes Arme hoch über ihren Kopf und presste sie ins Gras. Seine freie Hand glitt ihren Schenkel hinauf, unter ihren Rock.
Sie konnte sich nicht rühren. Sie spürte, wie er nach dem Saum ihres Slips griff.
âUnd wenn du nicht tust, was ich dir sage, dann bringe ich dich auch noch um.â
5
Im Haus herrschte ein fahles Halbdunkel. Der Apfelbaum vor dem groÃen Wohnzimmerfenster schluckte das Abendlicht und an den anderen Fenstern waren die Vorhänge zugezogen. Nora streckte die Hand nach einer Lampe neben dem Ecksofa aus.
âNichtâ, zischte Nick. âKein Licht. Das ist von drauÃen zu sehen.â
âAber â¦â
âKein Licht. Und fass bloà nichts an. Steck die Hände in die Taschen.â
Nick zeigte ihr, wie sie es machen sollte. Er hatte in irgendeinem Film gesehen, wie das ein Polizist tat, um nach einem Mord keine Spuren am Tatort zu zerstören.
âAberâ, begann Nora, â⦠ich hab gar keine â¦â
âWas?â Nick sah sie an.
Sie zuckte die Achseln, schnitt eine Grimasse und deutete auf ihren Rock. âKeine Taschen dran.â
âNa ja.â Nick sah sich im Wohnzimmer um. âVergiss bitte nicht â¦â Er hielt inne, blinzelte. Es war still. Irgendwo tickte eine Uhr und drauÃen auf der StraÃe fuhr ein Auto vorbei. Nick zwinkerte und konzentrierte sich. Unglaublich! Es ging alles viel leichter, als er gedacht hatte: Mitten auf dem Esszimmertisch, gut sichtbar für alle, standen zwei Laptops.
âDu darfst nichts anfassenâ, flüsterte er kaum hörbar.
âWas hast du gesagt?â
âDa, guck mal!â Er ging zu den Computern. âZwei. Er wird wohl kaum noch mehr haben.â
âZwei Computer?â
âJa.â
Beide Laptops hingen am Netzteil. Nick zog die Stecker raus und reichte Nora die Kabel.
âHalt das mal.â Er klappte die Laptops zu und klemmte sie sich unter die Arme. âWir sollten uns trotzdem noch im Rest des Hauses umschauen, falls es noch irgendwo einen Computer gibt. Sei bitte leise. Und fass nichts an. Und mach â¦â
âKein Licht anâ, beendete Nora Nicks Satz.
âOder â¦â, er sah sie an. âVielleicht bleibst du am besten hier und ich geh allein nach oben. Dann kannst du mich warnen, wenn du was Verdächtiges hörst.â
âIst gutâ, sagte sie.
âOkay.â
Er stapelte die Laptops auf dem Tisch und schlich zu der off en stehenden Tür, die in den Flur führte.
âWie denn verdächtig?â, fragte Nora. Sie merkte, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen, obwohl ihr gar nicht kalt war.
Ihr Kiefer zitterte so sehr, dass sie Schwierigkeiten hatte, zu sprechen.
Nick antwortete nicht. Er verschwand aus ihrem Blickfeld, dann vernahm sie seine Schritte auf der Treppe. Nora blieb im Zwielicht
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