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Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Titel: Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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machen, was er wollte!
    â€žJetzt komm schon, los!“
    Sie machte einen Schritt nach vorn, öffnete die Tür ein Stück weiter und beugte sich hinunter ins Wageninnere. Sie trug einen Rock. Als sie sich setzte, spürte sie den kühlen Sitz an der Unterseite ihrer nackten Schenkel. Sie schloss die Tür.
    Wolff gab Gas. Die Reifen schleuderten Schottersteine in die Luft, dann schoss der Wagen mit einem Ruck los.
    Jetzt , dachte Benedicte. Jetzt ist Schluss. Jetzt heißt es: ich oder er .

3
    Nick begriff das alles nicht. Das sah Nora überhaupt nicht ähnlich. Es war absolut nicht ihr Stil, so offensiv und fordernd zu sein: Ich will, ich habe Lust, heute Abend komme ich mit dir!
    Jetzt standen sie dicht nebeneinander im Dämmerlicht vor der Tür. Es war warm, sie trugen beide nur dünne T-Shirts. Er spürte ihre Brust an seinem Unterarm. Sie atmete schnell, er konnte hören, dass sie nervös war oder vielleicht auch nur gespannt und aufgeregt.
    â€žBist du wirklich sicher, dass du willst?“, flüsterte er.
    â€žJetzt frag doch nicht dauernd!“
    â€žDu kannst dich noch umentscheiden“, sagte er, „du brauchst nicht mitzukommen.“
    â€žNick!“ Sie griff nach seinem T-Shirt und zog ihn zu sich. Er spürte ihren Atem an den Lippen. „Ich habe gesagt, dass ich dabei bin. Tausend Mal.“
    â€žJa, ja“, sagte er. „Ist gut.“
    Sie kicherte.
    Er konnte es kaum glauben: Die stille, vorsichtige Nora stand vor ihm und kicherte! Und dann sagte sie: „Oder traust du dich etwa nicht? Hast du Schiss?“
    â€žKlar hab ich Schiss!“
    â€žUnd ich dachte schon, du wärst so cool.“ Sie küsste ihn schnell. „Ich dachte, du würdest dich alles trauen.“ Sie warf den Kopf in den Nacken.
    â€žIm Ernst.“ Er legte ihr vorsichtig eine Hand an die Wange. „Ich meine es ganz ehrlich. Du brauchst nicht mit. Du kannst gehen und ich erledige das hier allein.“
    â€žNein!“
    â€žDoch, Nora. Das ist …“ Er machte eine unbeholfene Handbewegung in Richtung der Tür, „… das passt alles nicht zu dir. Ich mache solche Sachen, aber du doch nicht.“
    â€žIch komme mit.“ Sie drückte sich an ihn. „Wir sind jetzt zu zweit.“
    â€žAber du …“
    â€žEs war so besprochen“, flüsterte sie.
    â€žDas ist einfach bescheuert.“
    â€žAber wir haben abgemacht, dass ich anstatt Trym dabei bin!“
    â€žJa, ich weiß, aber …“
    â€žDann hör endlich auf!“
    â€žOkay.“ Nick hob die Hand. „Okay.“
    Er nickte und sie fing wieder an zu kichern. Aber sie atmete schwer. Sie wünschte sich so sehr, dass es endlich losging. Wenn nicht, würde sie wie eine leblose Marionette zusammenfallen. Kraft- und haltlos.
    â€žDann tun wir es.“
    â€žJa!“
    Er schaute sich um. Eine große Hecke und ein Apfelbaum verbargen sie. Theoretisch konnte man sie von der Straße oberhalb sehen, aber das war sehr unwahrscheinlich.
    â€žAlso, steigen wir ein!“
    Er beugte sich runter und hob einen Ziegelstein auf, den er mitgebracht hatte. Nora schloss automatisch die Augen, als er ihn durch die Scheibe in der Terrassentür warf.

4
    Er sagte nichts. Seine Gesichtszüge waren verbissen und angespannt und er war ganz grau, wie aus Stein. Seine langen und geschmeidigen Finger trommelten rastlos auf das Lenkrad.
    Er hatte einen schicken neuen Wagen, der fast lautlos dahinglitt. Aus den Lautsprechern drang Musik. Benedicte hörte nicht genau hin, aber sie wusste, dass es Coldplay war. Irgendwann hatte er ihr mal erzählt, dass er beim Autofahren immer Coldplay laufen ließ.
    Sie sah aus dem Fenster. Sie verließen Dypdal und fuhren ein paar Kilometer Richtung Norden. Dann bogen sie von der Hauptstraße ab und kamen auf eine holprige Nebenstraße. Nach ein paar Minuten bogen sie noch einmal ab, auf einen schmalen Schotterweg.
    Sie wusste, wo sie waren.
    Was für eine Erleichterung! Er fuhr an ihren Stammplatz. Sie musste sich kurz an die Augen fassen, um sicherzugehen, dass ihr hinter der Sonnenbrille nicht die Tränen kamen.
    Vielleicht wollte er sie ja doch nicht umbringen? Vielleicht würde alles gut werden, vielleicht würde sie gewinnen! Der Plan konnte aufgehen. Inmitten ihrer Angst war sie plötzlich ganz zufrieden. Sie bekam Lust, loszuplappern und sich ein Lachen abzuringen, damit er dachte, dass

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