Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3
ihr? Dann weià sie, worum es geht. Der Typ ist so was von am Arsch!â Vilde beendete das Gespräch und sah Benedicte zufrieden an. âMann, du warst echt gut. Ich meine, echt, das war richtig klasse!â
âEs wäre fast schiefgegangenâ, sagte Trym. âDas Ganze war saugefährlich.â
Sie hörten ihm nicht zu. Trym war im Moment nicht wichtig. Jetzt ging es nur um sie beide.
Benedicte begegnete Vildes Blick und zum ersten Mal seit ewig langer Zeit war zwischen ihnen echte Freundschaft . Eine Offenheit, Verletzbarkeit ohne Angst, eine Nähe.
Fast wie früher.
âAlso, jetzt magst du mich wieder?â Benedicte grinste.
âBleibt mir ja nichts anderes übrig, nachdem du dein Leben riskiert hast.â Vilde grinste ebenfalls.
âMein Leben?â Benedicte warf ihr Haar zurück und setzte theatralisch ihre Sonnenbrille auf. âPah. Es ging ja wohl noch um viel mehr als mein Leben. Der Typ hätte mir beinahe die Nase gebrochen!â
7
Sie hatten sich schon vor ein paar Tagen wieder angenähert. Es begann an dem Abend bei Benedicte, als sie ihnen von Wolfman und seiner Drohung erzählt hatte. Falls sie ihn verriet, würde er eine ihrer Freundinnen töten â¦
Nach dem Streit zwischen Benedicte und Vilde hatte Nora sich eingemischt.
âDa ist wasâ, sagte sie, âwas Vilde und ich ⦠ein Geheimnis, das wir dir sagen müssen.â Sie sah Vilde an. Vilde begriff nicht, worauf Nora hinauswollte.
âJetzt fang du nicht auch noch an.â
âWas?â, fragte Benedicte.
âWir müssen es sagenâ, meinte Nora. âKeine Geheimnisse mehr ab jetzt.â
âAch, Mistâ, sagte Vilde, die endlich kapierte, worum es ging.
âWas ist denn?â, fragte Benedicte.
âNichtsâ, zischte Vilde.
âTrine und Vilde waren zusammenâ, sagte Nora.
âNora!â Vilde sprang auf. âMann! Du hast versprochen, es für dich â¦â
âMeinst du, ich hätte das nicht gewusst, oder was?â, fiel Benedicte ihr ins Wort.
âWie bitte?â Vilde runzelte die Stirn.
âIch bin doch nicht blödâ, sagte Benedicte. âUnd blind auch nicht.â
âWie denn â¦â, begann Nora.
âAber ⦠aber â¦â, stammelte Vilde.
âIch wusste es, okay.â Benedicte strich sich den Pony aus der Stirn. âIch merke so was einfach.â
âAber â¦â Vilde war ganz blass geworden. Sie setzte sich wieder. âWeià es ⦠sonst noch jemand?â
âNööö.â Benedicte zögerte.
âWas soll das heiÃen?â Vildes Stimme überschlug sich beinahe. âWeià es sonst noch jemand, oder nicht?â
âAlso, ich hab ja keine Ahnung, was die Leute sich denken.â Benedicte seufzte. âIch meine, ich wusste es ja auch nicht sicher, aber ich hab mir eben gedacht, dass da was läuft. Aber ich hab es auch gemerkt, weil ich die ganze Zeit mit euch zusammen war. Ihr hattet euch verändert. Das war ziemlich eindeutig, vor allem in den letzten Tagen ⦠bevor ⦠das mit Trine passiert ist. Ihr wart so gut gelaunt zusammen, und Trine ist jedes Mal knallrot geworden, wenn du sie nur angeguckt hast. Ihr habt euch berührt, andauernd irgendwie. Ich glaube nicht ⦠also, keiner läuft rum und denkt die ganze Zeit darüber nach. Jedenfalls nicht die normalen Leute, die checken das nicht.â
âAber du schonâ, sagte Vilde.
âJa. Na ja.â Benedicte lachte gekünstelt und kippelte nervös mit dem Stuhl. Da verlor sie das Gleichgewicht. Sie ruderte mit den Armen, aber dann knallte sie krachend auf den Boden.
Das Einzige, was Nora und Vilde von ihr sahen, waren ihre Beine, die rechts und links abgespreizt in der Luft hingen.
âUiâ, machte Nora.
âAlso so wasâ, sagte Vilde. âJetzt macht sie schon wieder die Beine breit. â
Dann lachten sie los.
Benedicte rollte sich auf die Knie. âDas ist überhaupt nicht komisch!â
âNeinâ, hickste Vilde. âÃberhaupt nicht.â Dann brachen sie und Nora in den nächsten Lachkrampf aus.
âIch hätte â¦â, begann Benedicte. âIch hätte querschnittsgelähmt sein können. Ja? Ich hätte mir was brechen können!â
âDu bist vom Stuhl gefallen!â, sagte Nora.
âSo viel zum Thema Selbstironieâ, sagte Vilde.
âEs
Weitere Kostenlose Bücher