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Niemand kennt mich so wie du

Niemand kennt mich so wie du

Titel: Niemand kennt mich so wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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schluchzen.
    Eve nickte. «Ja. Er hat hart an einem Plan gearbeitet, um die Firma zu retten. Ich habe Kopien sämtlicher Unterlagen, falls Sie die wiederhaben wollen.»
    «Nein», sagte Fiona. «Danke sehr.»
    Verflucht noch mal, mir reicht’s!, dachte Lily.
    Fiona stand auf. «Morgen um diese Zeit bin ich Witwe. Helfen Sie mir, Eamonn Colgan hinter Gitter zu bringen?»
    Eve nickte. «Aber ja!», sagte sie.
    Fiona verließ das Zimmer.
    Clooney sah seine Schwester an und lächelte. «Du hast das Richtige getan.»
    Eve warf Lily einen fragenden Blick zu, und Lily schüttelte seufzend den Kopf. «Klar. Das Richtige», murmelte sie, eher zu sich selbst, und ging hinaus. Clooney folgte ihr auf den Gang und rief ihr nach. Sie blieb stehen, drehte sich um und sah ihn an.
    «Verurteilst du sie?», fragte er.
    «Sie hatte eine Affäre mit einem verheirateten Mann, und jetzt lügt sie. Versteh mich nicht falsch, ich bin froh, dass sie das für Fiona Logan getan hat, aber Himmel, Clooney, es ist Welten davon entfernt, das Richtige zu sein.»
    «Verstehe», sagte er. «Du bist also immer noch nicht von deinem hohen Ross runtergekommen.»
    Seine Worte trafen sie wie ein Schlag ins Gesicht. Sie brannten wie Feuer, und ihre Antwort sah ihr gar nicht ähnlich. «Fick dich!», sagte sie, drehte sich um und ging davon.
     
    Punkt 20.00 Uhr trafen Gina, Gar und Paul, beladen mit Genesungskarten, Obstkörben, Blumen und Süßigkeiten, in Eves Krankenzimmer ein. Clooney saß immer noch bei ihr. Lily war nach Hause gegangen. Anne, Lindsey und Beth waren hellwach und warteten nur darauf, sich einzumischen.
    Bei Eves Anblick entfuhr Gina ein Keuchen. «Ach du Scheiße!»
    Gar übertrieb gewaltig, um die Reaktion seiner Frau wiedergutzumachen. «Du siehst toll aus, viel besser, als wir erwartet haben», sagte er und warf Gina einen bösen Blick zu.
    Paul zog ein paar Stühle heran und setzte sich.
    «Na, Narbengesicht? Lust auf was Süßes?», fragte er und hielt Eve eine Schachtel Pralinen hin.
    Eve schüttelte den Kopf, aber sie lächelte, dankbar, weil er so normal und unerschütterlich war.
    Gar und Gina setzten sich auf die eine Bettseite, Clooney und Paul auf die andere.
    «Schön zu sehen, dass es offensichtlich doch ein paar Menschen in ihrem Leben gibt», sagte Anne. «Eine Zeitlang sah es so aus, als hätte sie niemanden, bis auf den langen Kerl da.»
    «Sind die für mich?», fragte Lindsey und zeigte auf die Pralinenschachtel.
    «Nein!», sagte Paul, und Anne lachte.
    «Frechheit!», murmelte Lindsey.
    «Nein danke, für mich nicht», sagte Beth, obwohl ihr niemand etwas angeboten hatte. «Ich kann immer noch nicht!» Sie rieb sich den Bauch.
    Die Bemerkungen der alten Damen brachten Gar zum Lachen. Gina war viel zu sehr auf Eve konzentriert und auf ihren Bericht über den Unfall, um davon überhaupt etwas mitzubekommen.
    Ein paar Minuten später hatten auch die alten Damen Besuch bekommen, und mit fröhlichem Geplauder als Hintergrundkulisse erzählte Eve ihren Freunden, dass sie Ben aus geschäftlichen Gründen getroffen hatte.
    Gina stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Clooney schwieg. Auch Paul sagte nichts. Er hatte nicht vor, Eve auf die Nase zu binden, dass ihr Bruder ihre Affäre am Vorabend ausgeplaudert hatte. Er respektierte den Kurs, den sie einschlug, denn er konnte ihre Entscheidung zu lügen gut nachvollziehen. Es diente einem übergeordneten Wohl. Es war vernünftig. Eve war keine geübte Lügnerin, und sie zog grundsätzlich die Wahrheit vor, aber nicht um jeden Preis.
    Die Geschichte des Unfalls war aufregend genug, um Gina von Ben abzulenken, jedenfalls bis Paul sich nach seinem Zustand erkundigte. Eve geriet ins Stocken. Während sie noch damit beschäftigt war, ihre Gedanken zu ordnen, sprang Clooney ein. Er erzählte, dass am nächsten Tag die Apparate abgeschaltet werden sollten. Alle sahen Eve an und warteten auf eine Reaktion von ihr. Sie reagierte gar nicht. Sie war völlig abwesend und damit beschäftigt, eine neue Mauer zu errichten, ein Stein, zwei Steine, drei Steine, vier.
    «Ich habe Neuigkeiten», sagte Paul schnell, um die anderen von seiner rettungsbedürftigen Freundin abzulenken.
    Und dann erzählte er seinen fassungslosen Freunden, dass er heiraten und Vater werden würde. Selbst Eve tauchte für einen Augenblick hinter ihrer unsichtbaren Mauer auf. So knapp wie möglich erzählte er ihnen, dass er sich in eine Schönheit namens Simone verliebt hatte.
    «Aber du bist doch

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