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Niemandsland

Niemandsland

Titel: Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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eine Möglichkeit zu finden. Ich glaube jedenfalls nicht, daß es unüberwindliche Schwierigkeiten macht. Schwierig wird es, das Ziel zu finden, wenn wir uns erst mal auf sowjetischem Territorium befinden.«
    »Und wenn ihr das Ziel gefunden habt?« wollte der OB wissen.
    »Der Schmugglertrupp dürfte kaum dafür ausgerüstet sein, sich kämpfend durchzuschlagen. Wenn sie entdeckt und in Feuergefechte verwickelt werden, ist für sie alles verloren. Sie dürften also nicht sonderlich schwer bewaffnet sein. Wenn wir sie finden, überwältigen wir sie in einer Minute. Wir haben schließlich den Überraschungseffekt auf unserer Seite sowie überlegenes Material, falls es zum Kampf kommen sollte. Solche Dinge dürften die kaum bei sich haben. Nein, das ist ein leichter Teil der Operation, sogar der leichteste des gesamten Unternehmens.«
    »Und der schwierigste?« fragte Samuel Ulfsson.
    »Tja«, sagte Carl. »Am schwierigsten dürfte es sein, Glück zu haben. Je mehr Personen wir einsetzen, um so größer die Möglichkeit, das Ziel zu finden. Je mehr Männer, um so größer aber auch das Risiko, entdeckt zu werden. Das Gebiet ist unbewohnt und liegt auf halbem Weg zwischen den starken Befestigungsanlagen bei Murmansk und der Eismeerküste sowie der Grenze. Im Inland dürfte das Risiko, entdeckt zu werden, nicht so groß sein. Das wissen offenbar die Leute, die diese Aktion geplant haben. Sie rechnen wohl damit, den ganzen Weg zurücklegen und über die Grenze gelangen zu können, ohne entdeckt zu werden. Es gibt also zwei Schwierigkeiten. Das Ziel zu finden. Und über die Grenze zu kommen, wenn das Ziel zerstört ist.«
    »Aber nicht, hineinzukommen?« fragte der OB.
    »Nein, ins Land zu kommen ist kein Problem. Das könnten wir von heute an sogar mit einer Vorwarnzeit von einem Tag schaffen. Das ist wirklich kaum ein Problem.«
    »Welche Kompetenz ist erforderlich und wie viele Mann?«
    fuhr der Oberbefehlshaber fort. Er schien Carls Versicherung, was leicht und was schwierig sei, schnell akzeptiert zu haben.
    »Das Ganze soll also im Dezember stattfinden, und die feindliche Gruppe könnte aus maximal zwanzig Mann bestehen«, faßte Carl zusammen. Die beiden anderen Männer nickten.
    Carl rechnete kurz etwas durch, bevor er antwortete.
    »Für die eigentliche Operation in der Sowjetunion dürften sechs bis acht Mann genügen. Doch dann stellt sich die Frage, wie viele Leute für anderes gebraucht werden. Und was deren Fähigkeiten betrifft, sollten sie zumindest die HAHO-Technik beherrschen und sich vor Kälte schützen können. Sie müßten in der Lage sein, etwa eine Woche lang bei dreißig oder vierzig Grad unter Null zu überleben. Vielleicht wird es sogar noch kälter. Anschließend müßten sie schnell einsatzbereit sein. Das etwa muß man von dem Kommandotrupp verlangen.«
    »Haben wir solche Leute?« fragte der OB.
    »Ja«, erwiderte Carl ruhig, »die haben wir. Das gesamte Personal der operativen Sektion des OP 5 hat diese Kompetenz, und ich möchte meinen, daß es der Fallschirmjägerschule in Karlsborg gelingen sollte, mindestens zehn weitere Mann aus dem Ärmel zu schütteln, die ohne weiteres die Anforderungen erfüllen, die ich genannt habe. Soweit ich es sehe, kein Problem.«
    »Du hast noch Personal für andere Einsätze erwähnt?« fragte Samuel Ulfsson. »Rückendeckung und Reserven?«
    »Ja«, erwiderte Carl zögernd, »aber das ist nur eine Annahme von mir. Nach den üblichen und selbstverständlichen taktischen Grundregeln können wir die Linien nicht von der Sowjetunion bis nach Schweden ausdehnen. Wir brauchen eine Zwischenstation, also eine Basis auf finnischem Territorium, vermutlich in der Nähe der Grenze. Mir ist noch nicht klar, was wir tun müssen, um den Ausbruch zu organisieren, also nach der Zerstörung des Ziels. Es scheint mir aber selbstverständlich zu sein, daß wir in dieser Lage Unterstützung von Bodentruppen brauchen.«
    »Eine Basis auf finnischem Gebiet«, murmelte der OB mißbilligend. »Bringt das nicht ein hohes Risiko mit sich, entdeckt zu werden?«
    Carl biß sich in die Wange, um bei der Antwort nicht lächeln zu müssen.
    »Nun ja, wir werden natürlich kein feldmarschmäßiges Biwak mit der schwedischen Marineflagge und weißen Kettenfahrzeugen aufschlagen, sondern es dürfte ein äußerst diskretes Arrangement werden. Allerdings kann ich darauf nicht mit letzter Sicherheit antworten. Wir müssen da mit einem Problem rechnen.«
    »Wie lange Zeit brauchst du, um einen

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