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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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erleichtert Dumathoin wahrlich sein Handwerk«, rief Bruenor den Zwergengott an, der als der Bewahrer der Geheimnisse unter dem Berg galt.
    Pwent rümpfte die Nase, denn diese beliebte Redewendung war ein ziemlich ungehobelter Weg, einen anderen Zwerg zum Trottel zu erklären.
    »Du warst tot«, beharrte der Schlachtenwüter.
    »Ja, und unser Kleiner hier hat mich umgebracht.«
    »Das Gift«, erläuterte Nanfoodle. »Es ist tödlich, ja, aber es kommt auf die Dosis an. So wie ich es verwendet habe, hat es Bruenor scheintot wirken lassen. Das können nur die höchsten Priester erkennen – und die wussten, was wir vorhatten.«
    »Damit du dich davonmachen konntest?«, fragte Pwent, dem es allmählich dämmerte.
    »Damit ich Banak hochoffiziell den Thron übergeben konnte. Sonst hätte er wieder nur als Truchsess gedient, während der ganze Clan meine Rückkehr erwartet. Aber diesmal komme ich nicht zurück. Das ist schon viele Male so geschehen, Pwent. Ein alter Schachzug der Zwergenkönige, um sich noch einmal auf den Weg zu machen, wenn man als Herrscher alles getan hat, was man vermochte. Mein Ur-ururgroßvater hat es so gemacht, und in Adbar könnte ich dir auch zwei Könige nennen. Und das sind bestimmt nicht die Einzigen, oder ich will ein bärtiger Gnom sein.«
    »Du wolltest aus der Halle weg?«
    »Genau das.«
    »Für immer?«
    »Für einen Zwerg wie mich ist das nicht mehr so lange.«
    »Du bist weggelaufen. Du bist weggelaufen und hast es mir nicht gesagt?« Pwent bebte vor Empörung.
    Bruenor warf Drizzt einen Blick zu. Als er Pwents Brustpanzer scheppern hörte, drehte er sich um.
    »Du hast es einem stinkenden Ork verraten, aber nicht deinem Knochenbrecher?«, vergewisserte sich Pwent. Er zog einen Handschuh aus und warf ihn neben den Panzer. Nach dem nächsten Handschuh beugte er sich vor, um seine stachelbewehrten Beinschienen abzuschnallen.
    »Das hast du denen angetan, die dich liebten? Hast uns alle um dich weinen lassen? Uns das Herz gebrochen? Mein König!«
    Bruenor presste die Lippen aufeinander. Er antwortete nicht.
    »Mein Leben für meinen König«, murmelte Pwent.
    »Ich bin nicht mehr dein König«, sagte Bruenor.
    »Ja, das wird mir langsam klar«, fluchte Pwent und schlug Bruenor die Faust aufs Auge. Der Zwerg mit dem orangeroten Bart wankte rückwärts. Unter der Wucht des Schlags verlor er den Helm mit dem einen Horn und seine alte, schartige Axt.
    Jetzt zog Pwent seinen Helm vom Kopf. Noch während er ihn beiseitewerfen wollte, ging Bruenor mit trommelnden Fäusten auf ihn los, so dass der Schlachtenwüter rücklings auf dem Boden landete. Wild aufeinander einprügelnd, rollten die Zwerge über die Lichtung.
    »Darauf warte ich schon hundert Jahre!«, jaulte Pwent leicht erstickt, weil Bruenor ihm die Faust in den Mund rammte.
    »Ja, und ich wollte dir endlich die Gelegenheit dazu geben!«, brüllte Bruenor, dessen Stimme am Ende mehrere Oktaven anstieg, weil Pwent fest zubiss.
    »Drizzt!«, schrie Nanfoodle. »Tu doch was!«
    »Nein, bloß nicht!«, rief Jessa, die vor Freude in die Hände klatschte.
    Drizzts Gesicht verriet unmissverständlich, dass er keineswegs beabsichtigte, sich zwischen die wütenden Zwerge zu werfen. Er verschränkte die Arme vor der Brust, lehnte sich an einen hohen Stein und schien sich in erster Linie zu amüsieren.
    Die strampelnden Zwerge wälzten sich weiter herum. Ihr Schwall von Flüchen wurde nur durch ein gelegentliches Grunzen unterbrochen, wenn der eine oder andere einen heftigen Treffer landete.
    »Pah, du Sohn eines Orks!«, brüllte Bruenor.
    »Pah, Hauptsache nicht dein stinkender Sohn, du verdammter Ork!«, brüllte Pwent zurück.
    Rein zufällig rollten sie Jessa dabei so vor die Füße, dass sie im Aufblicken mitbekamen, wie grimmig die Ork-Priesterin ihren Schlagabtausch verfolgte.
    »Äh … Goblin«, korrigierten sich beide einmütig, während sie Seite an Seite auf die Beine kamen. Beide bedachten Jessa mit einem halbherzigen, entschuldigenden Schulterzucken, ehe sie ihren Kampf wieder aufnahmen, um nach Herzenslust zu ringen und zu prügeln. Sie stolperten auf ein Stückchen Wiese oberhalb eines Steilufers, wo Bruenor die Oberhand gewann, indem er Pwent hinter dem Rücken den Arm verdrehte.
    »Und ich habe die ganzen hundert Jahre darauf gewartet, dass du endlich ein Bad nimmst!«, rief Bruenor.
    Mit Schwung schob er Pwent die Böschung hinunter, warf den Zwerg in den kalten, klaren Bergbach und sprang selbst hinterher.
    Pwent sprang so

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