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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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einen Pfeil ab und lass uns von hier verschwinden«, flüsterte sie.
    An einem dunklen, dunklen Ort schlug Jarlaxle Baenre die Augen auf und wagte, etwas Licht zu machen. Er hörte das Rauschen des Wassers und wusste, was es bedeutete. Und er hörte, wie Athrogate sich neben ihm rührte.
    Er sah seinen Elementar, den letzten der zehn, den, der nicht platziert worden war, noch immer an dem Eingang des tragbaren Lochs Wache stehen, mit dem er sich und Athrogate vor dem Urelementar gerettet hatte. Das Wesen von der Elementarebene des Wassers wirkte kleiner, nachdem es das Feuer der Zerstörung aufgehalten hatte, und Jarlaxle spürte, dass es erregt war, eifrig und enttäuscht zugleich.
    »Ich entlasse dich«, sagte der Drow, und schon sprang der Elementar aus dem Loch in den seitlichen Wasserwirbel.
    Der Drow streifte einen Ring über, rückte seine Augenklappe zurecht und verließ seinen Körper für einen Hellsichtigkeitszauber. Er wollte Antworten, und die fand er, als er den Blick über die Grube erhob. Er sah Drizzt und Dahlia und die Zwerge auf der anderen Seite und reglose Körper unter dem Torbogen.
    Jarlaxle wandte sich seinem schwer verletzten Freund zu. Athrogates Haut war voller Brandblasen, und ein Bein war zerschmettert.
    »Wir müssen hier weg«, flüsterte Jarlaxle ihm zu und zog einen weiteren Ring heraus. Er würde sie nach Hause teleportieren.
    »Ich schaff’s nicht«, krächzte Athrogate halb erstickt.
    Jarlaxle lächelte ihn an. »In Luskan warten meine Priester. Die werden sich um dich kümmern, mein Freund. Dein letztes Stündlein hat noch nicht geschlagen. Heute sind genug Zwerge umgekommen.«
    Er begann mit seinem Zauber, aber Athrogate packte ihn grob am Arm.
    »Du hättest mich zurücklassen können!«, fauchte er.
    Jarlaxle nickte nur und lächelte. Wieder wollte er zum Teleportieren ansetzen, und wieder wurde er von Athrogate unterbrochen.
    »Warte«, bat der Zwerg. »Ist es vollbracht? Hat König Bruenor es geschafft?«
    Jarlaxle lächelte ihn an. In seinem tiefroten Auge schimmerte eine Träne. »Lang lebe der König«, versicherte er seinem bärtigen Freund. »Lang lebe König Bruenor.«
    König Bruenor Heldenhammer, der achte König von Mithril-Halle, wurde neben dem Steinhügel von Thibbledorf Pwent beigesetzt. Sie begruben ihn mit dem Helm mit dem einen Horn, mit dem verzauberten Schild und mit seiner mächtigen, schartigen Axt – denn welcher Zwerg außer Bruenor Heldenhammer hätte derartige Waffen verdient?
    Sie hatten überlegt, ob sie Bruenor in Mithril-Halle zur Ruhe betten sollten. Stokkel hatte auch Kelvins Steinhügel im Eiswindtal als letzte Ruhestätte ins Spiel gebracht. Aber Gauntlgrym als heiligster und ältester Ort der Zwerge von Delzoun erschien ihnen irgendwie passender.
    Und so begruben sie ihre Helden, von denen es an jenem schicksalhaften Tag viele gab, und zogen dann durch die Ruinen des alten Gauntlgrym. Vor der großen Mauer, in der riesigen Höhle mit dem See, sagten sie Lebewohl. Stokkel und Torgar luden Drizzt ein, sich bei ihnen niederzulassen, im Eiswindtal oder in Mirabar.
    Aber er lehnte ab, ohne ihr Angebot ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Ihm war keiner dieser Orte bestimmt, auch nicht Mithril-Halle.
    Oder ein anderer Ort.
    Als er schließlich östlich der Berge in Begleitung von Guenhwyvar aus den Tunneln schlüpfte, starrte Drizzt Do’Urden zuallererst nach Norden. Dort lag das Eiswindtal, der Ort, an dem er sich am meisten zu Hause gefühlt hatte, der Ort, an dem er seine wahren Freunde kennen gelernt hatte.
    Und er war allein.
    »Wohin führt dich dein Weg, Drow?«, fragte Dahlia, die neben ihn trat.
    Guenhwyvar gewährte ihr ein leises Schnurren.
    »Wohin führt der deine?«, erwiderte er.
    »Oh, ich werde die Sache mit Sylora Salm ausfechten, das kannst du mir glauben«, gelobte die Kriegerin ohne das geringste Zögern. »Also ruft mich der Wald von Niewinter. Ich will der Hexe ins Gesicht sagen, dass ihr Todesring gescheitert ist und das Ungeheuer wieder festsitzt. Das will ich ihr sagen, bevor ich sie töte.«
    Drizzt überlegte kurz, ehe er sie korrigierte: »Bevor wir sie töten.«
    Dahlias Grinsen verriet ihm, dass sie sich genau diese Worte gewünscht hatte.
    Drizzt sah sie von oben bis unten an. Erst jetzt bemerkte er, dass sie den letzten Diamantstecker vom rechten Ohr ins linke versetzt hatte.
    Dazu gehörte eine Geschichte. Die Erinnerungen und das Herz dieser erstaunlichen Elfe bargen noch viele Geschichten.
    Und er wollte sie alle

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