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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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massiven Riegel bereit, mit dem die beiden Zwerge den Zugang umgehend sicherten.
    »Gebratener Pfau, gebratener Pfau«, trällerte Athrogate, »und nun sah ich einen gebratenen Drow! Doch ich riech nicht den Braten, darum muss ich raten: Drow, wie entkamst du der Schau? Bruhaha! «
    »Gute Frage, wenn auch dämlich gestellt«, stimmte Jarlaxle zu, als die Gruppe sich eilig davonmachte.
    Drizzt antwortete nicht, sondern übernahm kurzerhand die Führung. Dabei schlang er sich Taulmaril über die Schulter und zog seinen zweiten Säbel.
    »Verdammt gute Klinge«, erklärte Bruenor kurz darauf den anderen.
    »Eisiger Tod …« Jetzt begriff Jarlaxle.
    »Das verdammte Schwert hält die Flammen ab?«, fragte Athrogate.
    »Ich hab’s mal dabeigehabt, als ich auf einem brennenden Drachen ritt«, sagte Bruenor.
    »Einem brennenden Drachen?«, staunte Athrogate, während Jarlaxle einen Schritt zurückfiel und lautlos die gleichen Worte wiederholte.
    »Ja, von mir selbst gebrutzelt.«
    Der Drow-Söldner konnte nur lächelnd den Kopf schütteln, denn er wusste, dass die haarsträubenden Geschichten dieser beiden alten Abenteurer, Drizzt Do’Urden und Bruenor Heldenhammer, in der Regel der Wahrheit entsprachen.
    Das Grinsen verging ihm jedoch, als er zu Drizzt blickte und an dessen Bewegungen ablesen konnte, wie nervös der Drow war. Normalerweise war Drizzt ein todesmutiger Kämpfer, der die Schlacht liebte, was Jarlaxle durchaus gefiel. Doch nun war selbst der allerletzte Rest dieser Sorglosigkeit verflogen. Für jeden, der Drizzt Do’Urden nicht kannte, wäre dies vielleicht kaum erkennbar gewesen, aber Jarlaxle sprang die Veränderung unübersehbar ins Auge. Er entschuldigte sich bei den Zwergen und Dahlia, lief nach vorn und schloss sich Drizzt an.
    »Ein Kampf nach dem anderen«, bemerkte er.
    Drizzt nickte und gab sich unbekümmert.
    »Aber das ist es wert, weil wir hier so viel Gutes vollbringen können, oder?«, fügte Jarlaxle hinzu.
    Drizzt sah ihn an, als wäre er verrückt geworden, und erwiderte: »Ich habe ein halbes Jahrhundert nach diesem Ort gesucht, um meines Freundes willen.«
    »Und dass wir hier unten eine Stadt retten können, ist völlig unwichtig?«
    Drizzt zuckte die Achseln. »Wart Ihr in letzter Zeit mal in Luskan?«
    Diesen Kommentar überging Jarlaxle und fragte: »Wärt Ihr ohne Bruenor auch mitgekommen?«
    Diesmal sprühte Ärger aus Drizzts Augen. Jarlaxle wartete die Antwort nicht ab, sondern rempelte Drizzt an, packte ihn vorn an seiner Lederweste und rammte ihn gegen die Wand.
    »Möget Ihr in Lolths Netz festkleben!«, fluchte er. »Wagt es nicht, mir vorzuspielen, dass es Euch nicht schert.«
    »Was geht das Euch an?«, knurrte Drizzt und wollte Jarlaxles Hände abstreifen. Der Söldnerführer war so wütend, dass er Drizzts Gegenwehr überging und nur noch fester zudrückte.
    »Jemand, der doch nichts ändern kann?«, fragte er. Sein Gesicht befand sich höchstens einen Fingerbreit vor dem von Drizzt.
    Drizzt starrte ihn an.
    »Das habt Ihr im Entermesser gesagt. Als ich Euch fragte, wer Ihr seid: ›Jemand, der doch nichts ändern kann.‹« Jarlaxle schloss die Augen und ließ ihn los. Er trat zurück. »Glaubt Ihr das wirklich?«, fragte er ruhiger.
    »Was wollt Ihr von mir, Sohn von Baenre?«
    »Nur die Wahrheit – Eure Wahrheit. Ihr glaubt, dass Ihr nichts verändern könnt?«
    »Vielleicht kann niemand wirklich etwas verändern«, erwiderte Drizzt. Er schien jedes Wort auszuspeien.
    »Nicht auf Dauer, meint Ihr.«
    Drizzt überlegte, dann nickte er zu dieser Auslegung.
    »Weil sie sowieso alle sterben?«, fragte Jarlaxle. »Catti-brie? Regis?«
    Drizzt schnaubte und schüttelte den Kopf. Er wollte weiterlaufen, aber Jarlaxle hielt ihn an der Schulter fest und stieß ihn erneut gegen die Wand. In seinem Gesicht zeigte sich eine solche Wut, dass Drizzts Hand zum Säbel fuhr.
    »Sagt das nicht«, fauchte Jarlaxle schäumend vor Zorn.
    Drizzts Hände wehrten seinen Griff ab, und als der Söldner etwas nachgab, konnte Drizzt ihn zurückstoßen.
    »Warum regt Ihr Euch so auf?«, fragte Drizzt.
    »Weil Ihr der seid, der entronnen ist«, entgegnete Jarlaxle.
    Drizzt schien keine Ahnung zu haben, wovon der andere Drow redete.
    »Begreift Ihr denn nicht?«, fuhr Jarlaxle fort. »Ich hatte Euch im Blick. Wir alle hatten Euch im Blick. Wann immer eine Oberinmutter oder praktisch jede Frau von Menzoberranzan in der Nähe war, haben wir Euren Namen nur mit Todesverachtung ausgesprochen und

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