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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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flüchtete sich in den Kampf, denn nur in diesen Augenblicken der brutalen Auseinandersetzung, ob echt oder gespielt, konnte er vergessen. Doch es war das Beste, alles tief in sich zu vergraben, wo sein Bewusstsein nicht daran rührte, tief unter der Überzeugung, dass er schließlich trainieren musste.
    Deshalb redete er sich auch gern ein, dass all die vielen Kämpfe auf seinen Reisen in den letzten Jahren unvermeidlich gewesen waren.
    »Du hast die zwei Ashmadai-Tieflinge im Handumdrehen erledigt«, gratulierte Erzgo Alegni seinem Handlanger an diesem Abend am Waldrand bei Niewinter.
    »Sie waren überrascht und haben nur auf dich geachtet«, erwiderte Barrabas. »Sie hatten keine Ahnung, dass ich auch da war.«
    »Kannst du das Kompliment nicht einfach akzeptieren?«, schimpfte Erzgo lachend.
    Von dir? Barrabas sprach seinen Gedanken nicht aus, denn es hätte zweifellos verächtlich und sarkastisch geklungen. Dennoch sprach seine säuerliche Miene Bände.
    »Ach, tu nicht so überrascht«, tadelte Alegni. »Glaubst du etwa, du wärst noch am Leben, wenn ich deine Künste nicht schätzen würde?«
    Barrabas verzog nur den Mundwinkel und warf einen Blick auf die rote Klinge an Alegnis Hüfte.
    »Du glaubst natürlich, ich will dich einfach nur quälen«, folgerte Alegni. »Nein, Freundchen. Ich will nicht abstreiten, dass ich mich sehr an deiner misslichen Lage ergötze, aber das allein wäre die Mühe nicht wert. Du bist am Leben, weil du einen Wert besitzt. Die Erzgo-Alegni-Brücke von Niewinter bezeugt diesen Wert ebenso wie deine Arbeit hier im Wald. Du bist ein fähiger Mann, und so jemand ist heutzutage schwer zu finden und noch schwerer zu beherrschen.« Er griff an sein Schwert und fügte hinzu: »Was bei dir zum Glück nicht so problematisch ist.«
    »Wie schön, dass ich so nützlich bin«, sagte Barrabas. Seine Stimme triefte vor Sarkasmus.
    »Du dienst mir als Diplomat gegenüber Hugo Babris, als Krieger gegen die Ashmadai, als Mörder gegen die Agenten unserer Feinde und bei Bedarf auch noch als Spion.«
    Barrabas stützte beide Hände in die Hüften und wartete. Gleich würde er einen neuen Auftrag erhalten.
    »Das Auftauchen dieser Ashmadai-Anhänger ist kein Zufall«, sagte Alegni prompt. »Angeblich treiben sich Agenten aus Tay im Norden herum, wahrscheinlich in Luskan.«
    Bei der Erwähnung der Stadt der Segel zog Barrabas den Kopf ein, denn dort wollte er sich ganz gewiss nicht blicken lassen.
    »Ich will wissen, wer sie sind, was sie dort wollen und wie sie unsere Arbeit hier beeinträchtigen könnten«, endete Alegni.
    »Luskan …«, sagte der Mörder langsam, als ob die Wiederholung des Namens Alegni daran erinnern könnte, dass es keine besonders gute Idee war, Barrabas den Grauen dorthin zu schicken.
    »Du bist doch ein Meister der Verstohlenheit?«
    »In Luskan wimmelt es von Leuten, die sich über die Verstohlenheit von Menschen oder auch Shadovar lustig machen. So ist es doch, oder?«
    »In letzter Zeit hat man nur noch wenige Drow dort gesichtet.«
    »Wenige?«, wiederholte Barrabas, als ob dieser Umstand keine Rolle spielte.
    »Das Risiko würde ich eingehen.«
    »Wie großzügig von dir!«
    »Allerdings. Immerhin riskiere ich den Verlust eines meiner … Leute«, bemerkte der Tiefling. »Natürlich wäre es schade um dich, aber ich habe keine große Wahl, denn in meiner Bande geht kaum noch jemand als Mensch durch. Du wirst schon dafür sorgen, wenig Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen, und die paar Dunkelelfen in der Stadt der Segel dürften dir keine Probleme bereiten.«
    »Was ist mit der Überfahrt?«
    »Kein Schiff. Du begleitest eine Karawane nach Letzthafen. Dort beginnst du mit deinen Nachforschungen, und sobald du alles weißt, was es zu wissen gibt, ziehst du auf eigene Faust weiter nach Luskan.«
    »Das dauert aber länger.«
    »Schon der Weg ist interessant.«
    »Und hinter mir wird er sich schließen und vermutlich erst im Frühjahr wieder offen sein.«
    Dieser Gedanke brachte Erzgo Alegni zum Lachen. »Barrabas der Graue fürchtet sich doch nicht vor ein bisschen Schnee! Du bleibst garantiert nicht lange in Letzthafen. Dort gibt es kaum Leute, die für uns von Interesse sind. Deshalb wirst du noch vor der Tagundnachtgleiche in Luskan sein. Erledige deinen Auftrag und komm zurück, bevor der Schnee die Pässe versperrt.«
    »Ich war … vierzig Jahre nicht mehr in Luskan« protestierte Barrabas. »Ich habe dort keine Kontakte mehr, kein Netzwerk.«
    »Der Großteil der

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