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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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meint, es könnte eine Abkürzung sein. Vielleicht findest du deine Schätze früher, als wir dachten, guter Zwerg.«
    Sie lächelte wieder und ging zu Valindra zurück, die mit geschlossenen Augen dastand und einen Singsang angestimmt hatte. Hin und wieder brach der Lich ab und schimpfte vor sich hin: »Nein, das stimmt nicht. Ach, ich habe es vergessen. Das stimmt nicht. Das stimmt einfach nicht. Nein, das stimmt nicht.« Dabei öffnete sie nicht einmal die Augen, als sie wieder die Stimme erhob: »Ara… Arabeth …«
    »Hast du Dor’crae gesehen?«, fragte Jarlaxle den Zwerg, sobald sie allein waren.
    »Das war er? Toller Mantel, den er da hat.«
    »Das war nicht sein Mantel.«
    Athrogate sah ihn durchdringend an. »Was soll das heißen?«
    »Es ist kein magischer Gegenstand, sondern seine Natur«, erklärte Jarlaxle.
    Der Zwerg überlegte nur kurz. Dann riss er die Augen auf und schlug beide Hände auf die Schenkel. »Soll das heißen …?«
    »Ganz genau.«
    »Elf?«
    »Keine Sorge, mein Freund. Vampire zählten schon zu meinen besten Freunden.« Jarlaxle klopfte Athrogate auf die Schulter und kehrte zu Dahlia und Valindra zurück.
    »Zählten?«, wiederholte Athrogate, um diese Information richtig zu verdauen. Doch dann wurde ihm klar, dass er allein war und irgendwo dort draußen ein Vampir sein Unwesen trieb. Er warf einen Blick über die Schulter und hastete zu Jarlaxle.
    »Er kennt den Weg«, erklärte Jarlaxle dem Zwerg einige Tage später. »Und er hat seinen Wert, denn er hält die Untoten zurück.«
    »Pah, davon gibt es hier keine mehr, und die anderen hätten meine Morgensterne zu spüren bekommen«, knurrte Athrogate.
    Jarlaxle ließ sich nicht beirren. »Er ist schnell und verstohlen, und immerhin kennt er den Weg.«
    »Ja, ja, ich weiß«, grollte Athrogate und winkte den Drow weiter.
    Weiter vorn begann Valindra wieder zu murmeln. Noch immer hinterfragte sie jede Zeile, rügte ihre Fehler und stimmte dann erneut an: »Ara… Arabeth … Ararar … Arabeth!«
    »Na gut, ich verstehe, warum sie Freund Fledermaus mitgenommen hat«, lenkte der Zwerg ein. »Aber wozu diese Idiotin?«
    »Diese Idiotin ist mächtig. Ausgesprochen mächtig.«
    »Ich kann es kaum erwarten, dass sie uns alle mit einem Feuerball in die Luft jagt.«
    »Ausgesprochen mächtig«, wiederholte Jarlaxle. »Und Dahlia kann diese Macht beherrschen.«
    »Was? Woher willst du das wissen?«
    Jarlaxle hob nur die Hand und starrte zu den beiden Frauen vor ihnen. Jarlaxles Leutnant, Kimmuriel Oblodra, der gegenwärtige Anführer von Bregan D’aerthe, hatte Valindras Verstand über Jahre hinweg mit seinen Psi-Kräften erforscht. Er allein hatte Valindra in jenen ersten Tagen, nachdem Arklem Greeth sie in eine Untote verwandelt hatte, vor dem endgültigen Wahnsinn bewahrt. Damals hatte Kimmuriel Jarlaxle versichert, dass hinter den Fallstricken ihres scheinbaren Schwachsinns nach wie vor ein sehr mächtiges, sehr böses und sehr fähiges Wesen existierte, das einmal Valindra Schattenmantel gewesen war, Gebieterin über den Nordturm im Hauptturm des Arkanums, keine gewöhnliche Magierin, sondern Oberzauberin. Und bald darauf war diese Valindra auch wieder zum Vorschein gekommen.
    Und Dahlia war viel zu vorsichtig, um dies nicht zu wissen. Sie hätte eine so unberechenbare, mächtige Kreatur keinesfalls mitgenommen, wenn sie nicht sicher gewesen wäre, sie unter Kontrolle zu haben.
    Jarlaxle überlegte, was geschehen würde, wenn es Dahlia irgendwie gelänge, Valindra wieder zu vollem Bewusstsein zu erwecken. Allen Berichten zufolge war Valindra Schattenmantel schon zu Lebzeiten eine gefährliche Gegnerin gewesen. Was sie als Lich vermochte, konnte der Drow allenfalls erahnen.
    »Wenn der Vampir den Weg kennt und der Lich so überaus mächtig ist, was bei den Neun Höllen will sie dann von uns, Elf?«, fragte Athrogate.
    Jarlaxle betrachtete seinen Freund, der mit seiner schweren Kettenrüstung, dem Eisenhelm und den mörderischen Morgensternen auf dem Rücken eine eindrucksvolle Erscheinung darstellte. Er dachte an das Gespräch, in dem Dahlia ihm erklärt hatte, wozu sie die beiden brauchte. Hatte seine Überheblichkeit ihn verleitet, ihre Worte für bare Münze zu nehmen?
    Nein, stellte er fest. Dahlia brauchte ihn und seine Verbindungen. Darum konnte sie auf den versprochenen Schatz an wertvollen Kleinodien und Münzen gut verzichten …
    Wieder sah er Athrogate an. Andererseits hatte Dahlia ausdrücklich betont, dass sie den Zwerg

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