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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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antaten.
    Das taten sie auch nicht. Stattdessen bettelten sie ihn an. Aus unerfindlichen Gründen waren die Geister von Gauntlgrym zur Oberflächenwelt aufgestiegen.
    Der Drow-Söldner seufzte ergeben. In seinem Zögern lagen eine böse Vorahnung und jede Menge Unbehagen. Er hatte ausgiebige Nachforschungen über die Katastrophe während seiner Reise mit der Magierin aus Tay angestellt und dabei keine Kosten gescheut, weil er ihnen diese gemeine Täuschung heimzahlen wollte. Jarlaxle schätzte es gar nicht, zum Narren gehalten zu werden. Zudem war er zwar nicht für sein großes Mitgefühl bekannt, doch der Blutzoll, den die Katastrophe Niewinter gekostet hatte, hatte ihn zutiefst empört.
    Dennoch war am Ende alles im Sande verlaufen, obwohl er gute Informationen erhalten hatte und wusste, dass Athrogate das Unheil, das er mit der Betätigung des Hebels angerichtet hatte, unbedingt wiedergutmachen wollte. Jarlaxle hatte es dabei belassen, weil die Vorstellung, noch einmal an diesen finsteren, wahrscheinlich völlig zerstörten Ort zurückzukehren, ihm gar nicht behagt hatte. Zudem war er sich nicht einmal sicher, ob er Gauntlgrym überhaupt wiederfinden würde. Der eine Tunnel, den er kannte, war bei der Katastrophe eingestürzt, und seine Späher hatten keinen anderen Zugang entdecken können.
    Aber die Geister waren gekommen, und laut Athrogate behaupteten sie, dass das Ungeheuer wieder erwacht wäre. Tatsächlich wurde die nördliche Schwertküste in letzter Zeit wieder von Erdbeben heimgesucht.
    Vielleicht nahm der Urelementar diesmal Luskan aufs Korn, eine Stadt, die für Jarlaxle Bregan D’aerthe immer noch einen gewissen Gewinn abwarf.
    Der Söldner seufzte zum dritten Mal. Es war an der Zeit, nach Hause zu gehen, und das war nie besonders verlockend.

13
    Helden

    Barrabas beobachtete gebannt, wie sich der Kampf entwickelte. Es war das erste Mal, dass er die Elfe, eine der besten Kämpferinnen der Ashmadai, zu Gesicht bekam. Er kannte ihren Gegner, einen ziemlich fähigen Krieger namens Arklin, doch wer Arklin noch nie im Kampf erlebt hatte, hätte ihn heute kaum als fähig bezeichnet. Es sah so aus, als würde er unter Wasser kämpfen, so verzögert kamen seine Bewegungen im Vergleich zu den blitzschnellen Reaktionen der Elfe. Immer wieder traf sie Arklins Schultern und Arme mit schmerzhaften, aber nicht lebensgefährlichen Schlägen.
    Sie spielte mit ihm.
    Barrabas sah genau hin, um ein Gefühl für den Rhythmus ihrer Bewegungen zu entwickeln. Ihm gefiel überhaupt nicht, wie seine Kampftechnik mit Schwert und Fechtdolch gegenüber ihren zwei Flegeln mit der größeren Reichweite abschnitt. Er hatte sich bereits erfolgreich gegenüber hervorragenden Kämpfern mit zwei Waffen behauptet, doch Schwerter, Krummsäbel oder Äxte waren mit diesen exotischen wirbelnden Stäben nicht zu vergleichen. Der Angriffswinkel konventionellerer Waffen war leichter vorherzusehen, und eine Metallklinge konnte einem gut gezielten Schlag nicht so leicht entkommen wie ihre beweglichen Flegel.
    Er zog den Kopf ein, als die Elfe schließlich zum unvermeidlichen tödlichen Treffer ansetzte. Während Arklin ungeschickt nach vorn stieß, schleuderte sie die linke Waffe um seine Klinge, riss sie weit zurück und trat auf ihn zu. Ihre rechte Waffe fuhr hinter seinen Kopf, kam vor, doch zu Barrabas’ Erstaunen und Arklins Verhängnis verband die Elfe die beiden verbundenen Stangen in diesem Moment zu einem einzigen Stab. Als dieser auf gleicher Höhe mit Arklins Kopf war, zog die Elfe ihre Hand fest an die Schulter und stieß sie dann mit ihrem ganzen Gewicht nach vorn. Das Ende des vier Fuß langen Stabs traf Arklin unter dem Kinn, doch die Kriegerin ließ nicht von ihm ab und stieß den verlorenen Barbaren rückwärts auf den Boden. Dann rannte sie über ihn hinweg und entriss dem nach Luft schnappenden Arklin dabei mit der linken Hand sein Schwert, das sie weit zur Seite schleuderte.
    Danach vollführte sie eine Rolle vorwärts. Barrabas nickte anerkennend, als sie hochkam und herumfuhr, um sich von neuem auf den gestürzten Nesserer zu werfen. Diesmal führte sie nicht mehr zwei Waffen, Stab und Flegel, sondern nur noch einen einzigen, acht Fuß langen Stab.
    Arklin hielt sich den Hals und versuchte vergebens, aus dem Weg zu rollen. Er war ein leichtes Ziel. Die Elfe setzte das Ende ihres Stabs direkt über sein Schlüsselbein, stemmte sich hoch in die Luft und stieß den Stab mit aller Macht in den kreischenden, zappelnden

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