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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Um sie herauszufordern, unterbrach er seine Bewegungsabfolge.
    Da schnellte die Elfe vor – und in diesem Moment stach auch Barrabas zu.
    Sie entkam ihm nur knapp. Er setzte ihr stärker zu, teilte Hieb um Hieb aus und blieb ihr auf den Fersen, weil er hoffte, dass eine seiner Klingen ihr ins Fleisch dringen würde, bevor sein Schwung nachließ.
    Gerade als er glaubte, sie zu haben, warf sie sich gezielt nach hinten und verschwand hinter einer dicken Eiche.
    Barrabas täuschte einen Angriff nach der anderen Seite vor, folgte ihr jedoch auf dem Fuß. Er lächelte. Diesmal hatte sich die Frau aus Tay verrechnet.
    Doch als er um den Baum bog, war sie nicht mehr da!
    Hätte Dahlia nur einen Moment gezögert, so hätte sie zweifellos das Schwert des Grauen im Rücken gehabt. Jeder geringere Krieger wäre an dieser Stelle gefallen.
    Die Elfe hingegen versuchte gar nicht erst, sich noch einmal zu wehren, sondern lief einfach weiter. Nach zwei schnellen Sätzen hatte sie ihren Stab zusammengesetzt und drückte sich darauf empor. Oben angekommen drehte sie sich hoch und hängte sich sofort mit den Beinen an einen Ast. Dabei zog sie die Waffe hinter sich nach oben, gerade noch vor ihrem Feind weg.
    Im Nu stand sie wieder auf ihren Füßen und eilte behände und in perfektem Gleichgewicht die Äste entlang, um mit einem Sprung auf dem Nachbarbaum zu landen. Als sie einen Blick riskierte, um den Grauen zu entdecken, war dieser weg – spurlos verschwunden.
    Dahlia lief an das Ende eines Astes und sprang in ein Gebüsch, wo sie aus ihrer Waffe wieder einen Dreiteiler machte, die sie in langen Schlägen um sich zog, nur für den Fall, dass er ihr hier auflauerte.
    Innerlich verfluchte Dahlia sich selbst, weil sie den Kampf aus der Hand gegeben hatte. Jetzt konnte wieder ihr Gegner die Bedingungen festsetzen, und er wusste, dass sie bereit war. Sie hatte keine Ahnung, wohin er gelaufen war.
    Deshalb wusste sie, dass sie ein Problem hatte, denn dieser Mann hatte schon viele Ashmadai getötet, die ihn nicht hatten kommen sehen. Sie musste in Bewegung bleiben und jedes denkbare Versteck angreifen, an dem sie vorbeikam.
    Wenn sie ihn nur finden könnte … wenn sie ihn nur wieder vor sich hätte!
    Weiter vorn nahm sie eine Bewegung auf der Seite wahr. Obwohl sie wusste, dass das kaum der Graue sein konnte, schlug sie diese Richtung ein und musste sich große Mühe geben, ihre Erleichterung zu verbergen, als sie auf eine Ashmadai-Patrouille stieß.
    »Dahlia!«, sagten zwei der neun zugleich. Die ganze Gruppe starrte sie gespannt an.
    »Der Graue ist hier«, teilte sie ihnen mit. »Seid auf der Hut.«
    »Du bleibst bei uns!«, befahl ein weiblicher Tiefling, deren Stimme anzuhören war, wie wichtig es ihr war, dem Grauen zu entrinnen.
    Dahlia sah sich im stillen Wald um und nickte nur.
    Im Schatten einer Pinie verfolgte Barrabas den kurzen Wortwechsel.
    Er war ebenso erleichtert wie Dahlia, dass diese Begegnung vorbei war.
    Er musste sie überraschen, dachte er.
    Oder sich von ihr fernhalten.

14
    Zeit zu handeln

    Wenn Jarlaxle nach Jahren in der Außenwelt wieder nach Menzoberranzan zurückkehrte, war er stets aufs Neue überrascht. Während die Oberflächenwelt sich in den letzten siebzig Jahren ganz erheblich verändert hatte, schien in der Stadt der Spinnen die Zeit stehen geblieben zu sein. Natürlich hatte die Zauberpest auch hier vieles durcheinandergebracht, genau wie einst der Krieg der Spinnenkönigin oder die Zeit der Unruhen, aber nachdem sich die Blitze und Feuerkugeln wieder beruhigt hatten und die Schreie der Zauberer und Priester, die beim Zerschellen des Gewebes und dem Sturz der Götter wahnsinnig geworden waren, verklungen waren, blieb Menzoberranzan wie immer.
    Nach wie vor war Haus Baenre, Jarlaxles Geburtsort mit der Familie aus seinem Blut, das regierende Erste Haus. Dort wagte der Drow-Söldner daher auch ein Treffen mit seinem ältesten Bruder, Gromph, dem Erzmagier von Menzoberranzan.
    Jarlaxle hatte schon die Hand zum Klopfen erhoben, doch ehe er dazu kam, hörte er Gromph sagen: »Ich habe Euch erwartet«, und die Tür schwang von magischer Hand auf.
    »Eure Späher leisten gute Arbeit«, stellte Jarlaxle fest, als er eintrat. Gromph saß schräg gegenüber und betrachtete durch eine magische Linse ein Pergament, das vor ihm auf dem Tisch ausgerollt war.
    »Keine Späher«, erwiderte der Erzmagier, ohne aufzublicken. »Wir haben die Erdbeben im Westen bemerkt. Ihr fürchtet natürlich, dass der Urelementar

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