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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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erkannte sie, er war wirklich ihr Meister.

13
    Das Gift in ihren Herzen

    Dahlia beobachtete, wie das kalte Wasser links und rechts vorbeiströmte, als sie den Stoff in den Bach tauchte. Neben ihr zupfte Drizzt an einer Wunde, in der immer noch ein hartnäckiger Rest eines abgebrochenen Stachels steckte. Sein rechter Arm war wieder vollständig von Blut überströmt. Er ballte die Hand zur Faust, damit die Wunden noch stärker bluteten.
    Dahlia rieb mit dem Tuch über den Arm des Drow und wusch das Blut ab. Dabei war zu sehen, dass es sich bei seinen Wunden um eine Reihe punktförmiger Einstiche handelte.
    Drizzt hielt den Arm hoch und wandte ihn der Sonne zu. Dann winkte er Dahlia, die ihm das nasse Tuch so hinhielt, dass er hineinbeißen konnte. Er stieß sein kleines Messer in seinen Unterarm, verzog das Gesicht, drehte einmal, zog die Klinge zurück, ließ sie fallen und entfernte den hartnäckigen Stachel aus seinem Arm.
    Seufzend ließ der Drow das Tuch los und schüttelte seine Hand aus, ehe er den Arm in das fließende, kalte Wasser tauchte.
    »Verdammte Mistviecher«, sagte er und starrte kurz den Stachel an, ehe er ihn in den Bach schnippte.
    »Wie viele Wölfe haben wohl schon dasselbe von Stachelschweinen gesagt?«
    »Ich kenne ein paar Stachelschweine, die mutig genug sind, Wölfe durch den Wald zu jagen.«
    »Dann sind sie vielleicht klüger als Teufel«, brummte Dahlia. Das zauberte zwar Drizzt ein Lächeln auf die Lippen, ihr selbst aber nicht.
    »Hadencourt ist erledigt«, versicherte ihr Drizzt.
    Dahlia nickte geistesabwesend.
    »Diese Bedrohung ist vorbei. Unser Weg in den Wald von Niewinter und zu Sylora Salm ist frei.«
    Sie nickte wieder, hörte aber gar nicht wirklich zu und sah Drizzt auch nicht an. Ihr Blick wanderte über die Schatten der Bäume entlang dem Ufer.
    »Sylora weiß, dass wir kommen«, sagte sie. »Wir können nicht auf das Überraschungsmoment zählen. Sie hat Hadencourt geschickt …«
    »Wir brauchen nicht weiterzugehen«, erwiderte Drizzt. »Wir können sofort einen anderen Weg einschlagen. Der ganze Norden steht uns offen.«
    »Nein«, lehnte Dahlia ab.
    »Dann kehren wir eben später zurück, von mir aus auch schon bald«, bot Drizzt an. »Vielleicht gelingt uns dann ein überraschender Angriff, nachdem wir Hadencourt und sein Gefolge verjagt haben. Wenn wir etwas später kommen, ist Sylora vielleicht nicht mehr so auf der Hut.«
    »Nein«, sagte Dahlia erneut. »Wir hatten nie eine echte Chance, sie zu überrumpeln. Es war dumm von mir, darauf zu bauen. Sylora Salm ist eine altgediente Veteranin aus Tay und eine Anhängerin von Szass Tam. Hadencourt bestätigt nur, was ich hätte wissen müssen: Sylora hat ihre Augen überall, und nun, da sie unsere Absichten kennt, wird ihre Wachsamkeit keinen Augenblick nachlassen.«
    »Was weißt du?«, fragte Drizzt, der spürte, dass hier noch etwas vorging. Es war die Art und Weise, wie Dahlia in die Schatten spähte, als ob sie jederzeit mit einem Teufel oder einem anderen Monster rechnete.
    »Dor’crae«, gestand Dahlia. »Er ist immer noch da oder wird bald wieder hier sein. Ich bin mir sicher. Er kann uns finden, ohne dass wir ihn bemerken.«
    »Wie ich schon gesagt habe, wir könnten einen anderen Weg …«
    »Nein«, schnitt Dahlia ihm das Wort ab.
    Drizzt beobachtete sie und versuchte, in ihren Augen zu lesen, obwohl sie weiterhin in den Wald starrte. In ihrem Blick lag nur wenig Vorsicht, dafür jedoch eine ganze Menge brodelnder Wut. Natürlich hasste sie Sylora, doch der Drow hatte den Eindruck, dass noch mehr dahintersteckte.
    »Bist du immer so wild darauf zu töten?«, fragte Drizzt gleichmütig, auch wenn die Bedeutung einer derartigen Frage sehr schwerwiegend war.
    Dahlia starrte weiter in die Ferne, bis ihr Kopf plötzlich zu dem Drow herumfuhr.
    »Sylora, Beniago …«, fuhr Drizzt fort. »Kennst du nur eine Art zu verhandeln?«
    Ihr Gesicht wurde starr vor Ärger, aber das hielt nicht lange an. Danach wirkte sie trauriger und noch verletzlicher, sodass Drizzt seine spontane Bemerkung schon bereute.
    »Welcher Zorn treibt dich an?«, bohrte er dennoch nach. Drizzt stand von seinem Platz am Ufer auf und ging auf sie zu, schlug jedoch einen leichten Bogen um sie. »Sie ist schön. Sie hat viele Fähigkeiten – sie ist erfahren im Kampf, kann jagen und taktieren.« Er setzte seine Kreisbahn fort. »Sie ist jung. Die Welt würde ihr zu Füßen liegen. Jeder Weg steht ihr offen, aber sie wählt stets den, der die

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