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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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gestorben – ich fühle, wie ihre Seelen jetzt den Todesring nähren. Und zugleich ist keiner unserer Jünger getötet und kein Zombie zerstört worden. Jetzt müssen wir die Siedler überzeugen, dass du sie nur wegen ihres Bundes mit Nesser angreifst.«
    »Arunika«, überlegte Sylora, und Szass Tam nickte.
    »Soweit ich höre, kann sie sehr überzeugend sein«, sagte der Erzlich.
    »Ich brauche mehr Ashmadai«, wagte Sylora zu bemerken. Zu ihrer Überraschung nickte Szass Tam erneut.
    Die Zauberin atmete auf und überlegte sich bereits, welche Lügen sie über Arunika weiterleiten wollte und wie sie die Siedler dazu bringen konnte, sich gegen die Nesserer zu erheben.
    Aber ihre Erleichterung währte nicht lange.
    »Du hast dich an dem Todesring bedient«, stellte Szass Tam fest.
    Sylora sah ihn überrascht an.
    »Ich fühle, dass seine Macht nachgelassen hat, weil du einen Teil davon gestohlen hast.«
    Die Zauberin schüttelte verdutzt den Kopf. Szass Tams Stimme klang abgrundtief böse, was normalerweise bedeutete, dass jemandem ein furchtbarer Tod bevorstand.
    »Ich habe nicht …«
    »Vielleicht für ein Zepter?«, schlug Szass Tam vor.
    Da begriff Sylora. »J-Jestrys Waffe … ja«, stammelte sie.
    »Du hast dich am Todesring bedient.«
    »Ich habe den Todesring um Kraft gebeten«, begehrte sie auf.
    »Die Kraft, die er bereitstellt, schwächt ihn.«
    »Meister, ich …«, begann Sylora, geriet jedoch ins Stocken und schüttelte den Kopf, weil ihr kein Ausweg einfallen wollte.
    »Jestrys Waffe, sagst du?«, hakte Szass Tam nach, und sofort sprang sie auf diesen Hoffnungsschimmer an.
    »Mein bester Kämpfer, ja! Er wurde vorbereitet, um …«
    » Dein bester Kämpfer?«, sagte der Erzlich.
    » Unser bester Kämpfer«, stellte Sylora richtig. » Dein bester Kämpfer. Jestry, der Ashmadai. Ich habe ihm mehr Kraft verliehen. Mit Hilfe des Botschafters der Abolethen habe ich aus ihm einen Krieger gemacht, der allen Ashmadai überlegen ist, einen Krieger, der Szass Tams würdig ist.«
    »Du hast den Todesring bestohlen.«
    »Ich habe sein Zepter gestärkt und eine Waffe geschaffen, wie sie dem besten Kämpfer von Szass Tam entspricht«, erklärte Sylora. »Er soll sich Dahlia stellen.«
    »Dahlia?«
    »Sie kehrt zurück und bringt einen mächtigen Verbündeten mit.« Sylora schluckte hörbar und überlegte, ob sie die ganze Geschichte erzählen sollte, die der Geist von Dor’crae ihr über Valindra Schattenmantel berichtet hatte. Allerdings las sie an Szass Tams Haltung ab, dass ihr gar keine andere Wahl blieb.
    »Hadencourt ist vernichtet«, erklärte sie. »Dahlia und dieser Drow haben ihn und seine Teufel besiegt. Sie weiß, dass er ein Ashmadai war. Sie weiß, dass er mit mir verbündet war. Sie ist jetzt eine echte Verräterin und hat vor, mich und unsere Mission hier zu zerschlagen. Deshalb habe ich Jestrys Waffe in den Todesring getaucht, ja, Meister, und darum gebetet, dass er der Waffe einen Teil seiner Macht leiht. Wenn Dahlia siegt, ist der Todesring in Gefahr.«
    Szass Tam ließ ihre Worte eine Weile so stehen, ehe er schließlich antwortete: »Du hast richtig gehandelt. Dahlia muss vernichtet werden. Enttäusche mich nicht.«
    »Mehr Krieger?«, wagte Sylora ihn zu erinnern. »Damit Aschenburg eine richtige Garnison wird?«
    Szass Tam nickte. »Fürs Erste«, sagte er. »Beweise mir, dass dein, nein, mein bester Kämpfer auch geeignet ist.« Um der Dramatik willen reckte er die dürren, fast skelettartigen Arme in die Höhe, worauf die weiten Ärmel seiner Robe von der schwarzen Haut zurückrutschten. »Mach diesem Theater mit Dahlia ein Ende. Oh, wie sie mich enttäuscht hat! Ich will sie vor mir sehen, ob tot oder lebendig!«
    Der Erzlich leuchtete auf, dann hob sich die Asche um ihn, verdüsterte seine zunehmend substanzlose Gestalt und ließ ihn verblassen und nach Tay zurückkehren.
    Sylora atmete auf. Sie hasste diese Begegnungen mit Szass Tam. Selbst wenn sie nur gute Nachrichten brachte, zum Beispiel als sie ihm Aschenburg gezeigt hatte, konnte sie nie wissen, wie er reagieren würde. Viele hielten ihn für wankelmütig oder gar wahnsinnig, was vielleicht sogar der Wahrheit entsprach, aber Sylora fürchtete auch, dass Szass Tam diese Unberechenbarkeit gezielt einsetzte. Wenn sie mit ihm sprach, war sie nie gelassen, weil sie nie wusste, was kommen mochte. Sie konnte nie sicher sein, dass er nicht einen Grund finden würde, sie zu töten, irgendetwas, worauf sie niemals gekommen wäre.
    Ja,

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