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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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größte Gefahr für sie birgt.«
    »Scheut Drizzt Do’Urden vor einem Kampf zurück?«, fragte sie.
    »Jage ich die Wölfe im Wald?«
    Die Anspielung auf das Stachelschwein zauberte die Andeutung eines Lächelns auf Dahlias zartes Gesicht.
    »Für jemanden, der keinen Ärger will, klebt an deinen Klingen zu viel Blut«, entgegnete Dahlia. »Und auch wenn du große Reden schwingst – beschreitest du nicht denselben gefährlichen Weg wie ich?«
    »Ich habe meine Gründe.«
    »Ich kenne deine Gründe«, erwiderte Dahlia. Als Drizzt an ihr vorbeikam, griff sie nach seiner Hand und zog ihn unsanft zu sich herunter, um ihn zu küssen.
    Er wehrte sich nicht dagegen.
    Drizzt bestieg die Anhöhe oberhalb des Bachs. Unten sah er Dahlia, die sich Wasser ins Gesicht spritzte. Neugierig musterte er sie einen Augenblick lang, denn etwas an ihr erschien ihm … anders. Da wurde ihm klar, dass ihr Zopf zurück war, und als er das Wasser betrachtete, das von ihrem glänzenden Gesicht tropfte, bemerkte er die faszinierende Tätowierung aus den bläulichen Punkten.
    Seine erste Reaktion war seltsam: Er schreckte vor ihrem härteren Erscheinungsbild geradezu zurück. Das überraschte ihn selbst, denn ursprünglich hatte er Dahlias ungewöhnliche Haartracht und ihre Tätowierung verführerisch gefunden. Zudem war sie immer noch eine Schönheit, das konnte er nicht abstreiten. Momentan wirkte sie gefährlicher, aber hatte sich nicht auch Drizzts Leben verändert? Hatte er sich nicht freiwillig und bewusst auf die Gefahr eingelassen?
    Er schloss die Augen und stellte sich die »weichere« Dahlia vor, wie er sie im Arm hielt, ihre Haare leicht um ihre Schultern strichen und ihr Gesicht frisch und sauber war, makellos. Dann schlug er die Augen wieder auf und sah sie an, während er über die Veränderung nachsann, die von einem Moment zum anderen über sie zu kommen schien.
    Drizzt dachte an seinen nächtlichen Ritt nach Luskan, besonders den Rückweg – die Begeisterung über die Gefahr, den Nervenkitzel der Jagd. Diese Gefühle passten besser zu dieser Seite von Dahlia. Als sie sich nach Luskan gewagt hatten, hatte Dahlia zwar ihre sanftere Seite gezeigt, aber es war diese Seite von ihr, die Drizzt half, Risiken einzugehen und sich an dem Erlebnis zu erfreuen, ohne gleich an die Folgen zu denken. Diese Seite von Dahlia war nicht verwundbar und nicht besonders zugänglich.
    Als Drizzt zu seiner Partnerin hinunterstieg, kam ihm der Gedanke, dass er inzwischen vielleicht genauso widersprüchlich war wie sie.
    »Hast du schon einmal geliebt?«, fragte sie, ohne ihn anzusehen, als er näher kam.
    Diese Frage ließ ihn wie angewurzelt stehen bleiben.
    »Erzähl mir von ihr«, sagte Dahlia.
    Die Erinnerungen an Catti-brie wirbelten durch seine Gedanken, und er stellte fest, dass er Dahlia lieber auf andere Weise von Catti-brie erzählen wollte, mit einem anderen Schwerpunkt und anderen Geschichten – wenn sie ihre weichere Seite präsentierte.
    Sie sah zu ihm auf und lächelte, doch ihr Lächeln ging in dem verwirrenden Chaos ihrer Tätowierung unter. Vielleicht sollte es liebevoll sein, aber das konnte er nicht wirklich wissen.
    »Das ist lange her«, sagte er schließlich.
    Dahlia lachte ihn aus. »Ich bin nicht eifersüchtig«, versicherte sie ihm.
    »Ich weiß.« Seine Stimme verriet keine Emotionen.
    Dahlias Lächeln verschwand und wich einem nachdenklichen Blick, dann einem verständnisvollen Nicken. »Dann erzähl mir von dem Zwerg. Von diesem König Bruenor Heldenhammer. Ich habe ihn nur kurze Zeit gekannt, aber er hat mich fasziniert. Wie lange kanntest du ihn?«
    »Über hundert Jahre«, antwortete Drizzt, dem es tatsächlich sofort besser ging. Es würde viel leichter sein, von Bruenor zu erzählen anstatt von Catti-brie, besonders Dahlia. »Wohl eher Richtung zweihundert Jahre.«
    »Eher ein Bekannter?«
    »Mein bester Freund.«
    »Hundertfünfzig Jahre lang?«, fragte Dahlia ungläubig. Diesmal spiegelte ihr Lächeln Erstaunen.
    »Hätte ich ihn doch noch hundert Jahre länger an meiner Seite!«, sagte Drizzt.
    »Statt meiner?«
    Diese unerwartete Frage brachte den Drow erneut durcheinander. Er musste über seine Antwort nachdenken und fragte sich, wie er seine spontanen Gedanken in Worte fassen sollte.
    Dahlia lachte wieder und brach damit die Spannung. »Vielleicht zusätzlich?«, bot sie an.
    »Ich werde dir von ihm erzählen. Dann kannst du selbst entscheiden«, antwortete Drizzt, der nur zu gern nach dem angebotenen

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