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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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unsere Feinde bei der Verteidigung der Minen und der erneuten Fesselung des Urelementars angeführt hat. Eine nichtsnutzige Hexe, wie ich befürchtet hatte. Hätten wir sie doch gleich damals in Tay umgebracht!«
    »Valindra!«, rief Szass Tam mit seiner magisch verstärkten Stimme.
    Valindra richtete sich kerzengerade auf und starrte mit klaren Augen auf den Urheber dieses Befehls. Sie hörte auf zu faseln.
    »Die Schuld für unseren Fehlschlag lag bei dir?«, fragte Szass Tam.
    »Ich hätte Sylora warnen müssen.« Der Lich schlug die Augen nieder.
    »Bitte vernichte sie nicht«, flüsterte Sylora.
    »Ich überlege immer noch, ob ich dich vernichten sollte oder nicht«, knurrte ihr Gegenüber.
    »Und deshalb schulde ich dir eine Katastrophe!«, gelobte Valindra. »Und zwar eine richtig schöne!«
    Sylora konnte die Gestalt von Szass Tam noch immer kaum erkennen, aber sie war davon überzeugt, dass der Erzlich wie vom Donner gerührt war.
    Von Arklem Greeth singend, verschwand Valindra zwischen den toten Bäumen des Waldes.
    »Ich hatte gehofft, ihr hättet die Stadt inzwischen eingenommen«, bemerkte Szass Tam.
    »Sie ist gut befestigt«, erwiderte Sylora, »und mit erfahrenen Soldaten besetzt.«
    »Mach sie zu Soldaten deiner Zombie-Armee«, befahl der Erzlich.
    Sylora nickte und verneigte sich.
    »Der Todesring wird dich jetzt mit Macht versorgen«, erklärte Szass Tam. »Er ist stark genug, um zu verzaubern, zu erschaffen und zu verwandeln.«
    »Ich hatte nicht gewagt, ihn anzutasten. Ich wollte nichts von seiner Macht abziehen«, erwiderte Sylora, deren Blick noch immer auf den Boden gerichtet war.
    »Dann nimm nur so viel, dass er anschließend umso stärker wird«, sagte Szass Tam. »Mir scheint, du kannst die Hilfe gebrauchen.«
    Sylora wurde noch kleiner, wollte aber keine weitere Schwäche zeigen. Szass Tam duldete keine Schwäche.
    »Ihr lebt im Wald?«
    Sie nickte. »Wir haben Höhlen. Und hin und wieder einen Bauernhof.«
    »Wie charmant! So schön primitiv! Nun, wenn ihr inzwischen die Stadt eingenommen hättet …«
    Unwillkürlich blitzten Syloras Augen wütend auf.
    Szass Tam lachte. »Du zählst zu meinen besten Kommandanten«, sagte er. »Und schläfst in einer Höhle?« Sie hörte seinen keuchenden Seufzer. Etwas flog aus dem Aschekreis.
    Sylora zuckte zusammen, weil sie glaubte, er hätte auf sie gezielt, doch das Wurfgeschoss – ein kurzer Ast von einem der schwarzen Bäume – landete vor ihren Füßen.
    Sie warf einen verwirrten Blick auf Szass Tam, ehe sie sich langsam nach dem Ast bückte. Als sie ihn berührte, konnte sie ihr Grinsen nicht unterdrücken, denn sie spürte die klare Verbindung zum Todesring. Das seltsame Zepter teilte ihr unmissverständlich mit, was es vermochte: verzaubern, erschaffen, verwandeln.
    »Bau eine Festung!«, schrie Szass Tam ihr zu.
    »Ich wollte aber …«
    »Und keine weiteren Enttäuschungen!«, verlangte der Erzlich. »Von niemandem!«
    Dann folgten ein Knistern und ein scharfes Wort. Im Todesring flammte ein greller Blitz auf.
    Szass Tam war verschwunden. Der Todesring beruhigte sich und nahm wieder seine aschfahle Farbe an.
    Sylora Salm atmete auf.
    »Was war das denn?«, fragte der verwirrte Jestry, der sich nun wieder in Syloras Nähe wagte.
    »Valindra hat uns gerade das Leben gerettet«, antwortete sie.
    »Allerdings hat sie das«, rief Valindra zur Überraschung der beiden. Zweidimensional wie ein Schatten schien sie aus einem nahen Baumstamm zu schlüpfen. Dann nahm sie wieder körperliche Gestalt an und sah mit klaren Augen und verständigem Gesicht zu den Menschen auf. »Und jetzt muss Valindra eine Katastrophe bewirken. Ach, was für ein ausgemachtes Vergnügen!«
    Ihr Gesicht verwandelte sich in eine wildäugige Maske mit bösem, geradezu hämischem Grinsen, und ohne ein weiteres Wort schwebte Valindra Schattenmantel wieder davon.
    Sylora schluckte heftig.
    »Doch nicht so verrückt«, flüsterte Jestry nach einer langen Pause. »Oder zu verrückt.«
    An diesem Morgen lief Erzgo Alegni nach vielen sorgenvollen Tagen endlich wieder hoch aufgerichtet. Seine Kundschafter waren mit guten Nachrichten zurückgekehrt: Der Urelementar in der alten Zwergenheimat steckte wieder in seinem Loch, und ein ganzer Schwarm mächtiger Wasserelementare wirbelte um die Mauern der Grube, in der er gefangen saß. Sylora Salms Plan war gescheitert. Es würde keinen zweiten Vulkanausbruch geben, der ihren Todesring nährte. Keine Erdbeben würden mehr die Erde unter

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