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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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schnell«, sagte Barrabas. »Sie hat ihre Katastrophe vermasselt und muss eine neue bewirken.«
    Alegni sah ihn neugierig an.
    »Du hast mir doch erzählt, sie diene Szass Tam«, erklärte Barrabas. »Sie will ihren Todesring fertigstellen. Gerüchten zufolge verfährt Szass Tam mit Versagern wenig gnädig.«
    Sichtlich fasziniert umrundete Erzgo Alegni den dicken Stamm der Eiche.
    »Sie wird uns angreifen?«, vergewisserte er sich, als er wieder vor Barrabas stand.
    »Was würdest du an ihrer Stelle tun?«, sagte Barrabas. »Ihr Todesring will genährt sein. Sie braucht ein großes Blutbad, und zwar schnell. Würdest du da nicht auch eine Armee angreifen, die nur auf dich wartet?«
    Alegnis Gesicht leuchtete auf. »Wenn ganz in der Nähe eine Stadt voller Männer und Frauen wartet …«, murmelte er. »Sylora wird bald Niewinter angreifen.«
    Barrabas zuckte erneut mit den Schultern.
    »Geh los und hol dir die Bestätigung!«, brüllte Alegni.
    Barrabas der Graue lächelte und verneigte sich, denn er war mehr als glücklich, verschwinden zu können. Doch schon nach wenigen Schritten drehte er sich noch einmal nach dem Tiefling um.
    »Gern geschehen«, bemerkte er.
    »Ich habe mich nicht bei dir bedankt.«
    »Aber du kennst meinen Wert. Das kann ich deiner Enttäuschung entnehmen. Und das ist mir Dank genug.«
    Alegni rümpfte die Nase und verzog sie noch mehr, als Barrabas hinzufügte: »Ich will meinen Dolch zurück, Herr, damit ich dir umso besser dienen kann.«
    Alegni runzelte die Stirn.
    »Du wirst es schon noch verstehen«, versprach Barrabas, lachte und drehte sich weg.
    Als er außer Sichtweite von Erzgo Alegni war, fiel der Spott des kleineren Mannes in sich zusammen. Ja, er hasste den Tiefling mehr als jedes andere lebende oder untote Wesen. Aber Alegni hatte das Schwert, und deshalb konnte Barrabas nichts gegen ihn unternehmen. Das verdammte Schwert, das derart auf ihn eingestimmt war, dass es jede Bewegung von ihm vorhersah. Dieses gemeine Ding, das ihn so leicht beherrschen und töten konnte, wenn es oder sein Besitzer dies wünschte.
    Wenn es nur um den Tod ginge, hätte Barrabas Alegni schon längst herausgefordert und bereitwillig diesen »Ausweg« gewählt. Aber er wusste, dass das Schwert, das jetzt nur noch Klaue genannt wurde, ihn nicht nur töten würde. Es würde ihn vernichten und die Bruchstücke seiner Seele auf ewig versklaven. Es würde sich von seiner Lebenskraft nähren und durch seinen Tod nur noch stärker werden.
    Oder es würde ihn töten und wiederauferstehen lassen, damit es ihn noch länger quälen konnte.
    Ja, Barrabas hasste Alegni und das Schwert mit der roten Klinge, doch am meisten hasste er seine Hilflosigkeit und diesen Dienst. Erst einmal in den vielen Jahrzehnten seines Lebens hatte Barrabas der Graue eine solche Hilflosigkeit verspürt, nämlich in Menzoberranzan, der Stadt der Drow. Nachdem er diesem finsteren Ort entronnen war, hatte er sich geschworen, nie wieder auf diese Weise zu dienen.
    Das Schwert, das sie Klaue nannten, und die Nesser-Fürsten, die dieses Schwert für sich beanspruchten, hatten nicht nur diesen Schwur gebrochen, sondern ihm auch seine Freiheit genommen.
    »Vorläufig«, schärfte Barrabas der Graue sich ein, während er durch den Wald von Niewinter wanderte.
    Er dachte an seinen Dolch, eine Waffe, die fast sein Leben lang sein Markenzeichen gewesen war und den Kriegern und Mordgesellen von Calimhafen bis Luskan Angst eingeflößt hatte. Er wusste, dass Alegni ihm die Waffe auf keinen Fall wiedergeben würde. Obwohl Erzgo Alegni über Klaue verfügte, war er vor Barrabas dem Grauen auf der Hut und würde ihm keinesfalls so überlegene Magie zur Verfügung stellen. Dennoch ergötzte sich Barrabas an dem Gedanken an den großartigen Kampf, sollte er seine Klinge je wiederbekommen. Er würde Alegni damit die Lebenskraft entziehen, auch wenn Klaue zugleich seine eigene minderte. Wahrscheinlich würde er der Stärkere sein, und selbst wenn sie beide in diesem Ringen ums Leben kamen, würde dies ein Ende sein, das Barrabas der Graue für überaus angemessen hielte.
    »Vorläufig«, sagte Barrabas noch einmal.
    »Sylora weiß nicht, dass ich das habe«, flüsterte Valindra Schattenmantel kichernd.
    Sie hielt den faustgroßen, schädelförmigen Edelstein in die Höhe. In ihren Augen glühte das Feuer ihres untoten Wesens, das von den Augenhöhlen des Edelsteins zurückgeworfen wurde.
    »Ich habe es ihr weggenommen.« Offenbar sprach Valindra mit sich

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