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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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diesem Augenblick drang ein mörderischer Schrei aus dem Haus.
    Drizzt erstarrte. Seine Welt fiel in sich zusammen. Plötzlich erschienen ihm seine Stimmung und das Gefühl der Unbesiegbarkeit wie ein grausamer Scherz. Er war unbesiegbar, oder er war verloren, doch nun schien er nicht mehr die Wahl zu haben – nicht in jener Nacht, nicht dort, nicht mit Dahlia an seiner Seite.
    Der Schrei, der nur von Dahlia stammen konnte, erinnerte ihn allzu deutlich an seinen eigenen Aufschrei vor all den Jahren, als er neben seiner kalten, leblosen Frau erwacht war und auch sein Freund auf dem Gang geschrien hatte, weil er wieder jemanden in den Nebeln der Zeit verloren hatte.
    Mit gezückten Säbeln brach Drizzt durch die Tür.
    Die Bauersfrau kauerte in der Ecke und hatte die Hand vor den Mund geschlagen, um die letzten Reste ihres Aufschreis zu ersticken.
    Dahlia hockte halb sitzend, halb kniend auf dem Bett, doch sie schwitzte und wiegte sich hin und her, als drohe sie jeden Augenblick herunterzufallen. Sie hielt Kozahs Nadel als Dreifachstab vor sich, sodass ein Ende wie ein Pendel vor ihr baumelte.
    Drizzt starrte vor Dahlia, wo eine Säge lag. Dann drehte er sich um und entdeckte einen Mann, der mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden niedergestreckt war.
    »Sie hat ihn umgebracht!«, kreischte die Bäuerin.
    »Er wollte mir den Fuß abnehmen!«, rief Dahlia mit erstaunlich kräftiger Stimme.
    Drizzt lief zu dem gestürzten Mann, der stöhnte, als ihn der Drow an der Schulter berührte. »Er lebt.« Vorsichtig rollte Drizzt den Braumeister auf den Rücken.
    »Warte nur, bis ich mein Gleichgewicht wiederhabe, dann kann ich das ändern«, sagte Dahlia.
    Drizzt bedachte sie mit einem zornigen Blick und winkte die Bauersfrau herbei. Die Frau machte einen großen Bogen um Dahlia, ehe sie sich zu ihrem verletzten Freund kniete.
    Ben, der Braumeister, schlug die Augen auf und schüttelte den Kopf. »Das gibt eine fette Beule«, sagte er und rieb sich die Schwellung an seinem Kopf.
    Dahlia geriet ins Wanken und kippte zurück auf ihr Lager. Im Fallen schlug sie mit dem Kopf gegen die Wand.
    Drizzt und die Bäuerin halfen dem Braumeister hoch.
    »Ich dachte, sie wäre schon fast tot«, erklärte Ben. »Und das ist sie vielleicht auch. Wir müssen ihr das Bein abnehmen, aber ich gehe erst wieder zu ihr, wenn sie anständig festgebunden ist!«
    Anstelle einer Antwort zog Drizzt die Phiole hervor, lief zu Dahlia und nahm ihren Kopf in den Arm.
    »Töte ihn«, flüsterte Dahlia, mit einem Auge blinzelnd.
    »Trink«, befahl Drizzt. Er wusste, dass Beniago ihn vielleicht ausgetrickst hatte. Womöglich hatte der Meuchelmörder ihm nur noch mehr von dem gleichen Gift gegeben.
    Aber jetzt konnte er nicht mehr zurück.
    Dahlia begann fast augenblicklich zu husten und zu zittern. Krampfhaft zuckte sie nach hinten, rollte auf die Seite und erbrach sich über die Bettkante.
    Drizzt warf sich über sie und bemühte sich, sie ruhig zu halten.
    »Was hast du getan?«, fragte die Bäuerin.
    »Das Gegengift«, versuchte Drizzt zu erklären. Seine Gedanken überschlugen sich, denn er fragte sich, ob er seiner neuen Liebe gerade den Rest gegeben hatte.
    »Tja, das war zu erwarten«, meinte Ben. »Das reinigt von innen, ist aber kein schöner Anblick.«
    Taumelnd kam er herüber und hob seine Säge auf, aber als er sich aufgerichtet hatte, bemerkte er Drizzts warnenden Blick.
    Da ließ der Braumeister die Säge wieder fallen.
    »Ich stelle gerade fest, dass ich nicht einmal deinen Namen weiß«, sagte Drizzt einige Tage später zu der Frau. Sie standen vor ihrem Haus, und er hatte sich seit der Verabreichung des Gegengifts zum ersten Mal von Dahlia gelöst. Die Elfe war endlich zur Ruhe gekommen, das Fieber sank, und die Schwellung von Fuß und Bein ging allmählich zurück.
    »Meg«, antwortete sie.
    »Meg?«
    »Nur Meg. Ich hatte mal mehr Namen, als es noch eine Rolle spielte. Jetzt bin ich Meg, nur Meg, und für meine Kinder Mama. Sonst nichts.«
    »Wir sind dir einiges schuldig«, sagte Drizzt.
    »Auf jeden Fall schuldet ihr mir einen sauberen Boden«, stellte Meg mit einem trübsinnigen Lachen fest.
    Drizzt lächelte sie an. »Deine Großzügigkeit …«
    »Ich habe nur getan, was jeder tun würde oder tun sollte oder früher außerhalb von Luskan getan hätte«, entgegnete Meg in scharfem Ton.
    »Dennoch würde ich mich dir und Ben, dem Braumeister, gegenüber gern erkenntlich zeigen.«
    »Ich will nichts weiter, als dass ihr aus meinem Haus

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