Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter
gedrungen.
Drizzt versuchte, sich auf seinen Schuss zu konzentrieren. Sein Panther sollte nicht noch einmal gegen einen dieser Stachelschweinteufel antreten müssen. Aber es war zu spät. Als er Taulmaril gespannt hatte, war die treue Guenhwyvar bereits losgesprungen und begrub den Teufel jetzt unter ihrem großen, schweren Körper. Der Ast bog sich unter ihrem Gewicht und brach, worauf Teufel und Panther in einem Knäuel zu Boden fielen. Aber Guenhwyvar ließ nicht locker, sondern nahm den grausamen Stich all dieser Stacheln hin, bis sie ihre Kiefer schließlich um den kleinen Kopf des Teufels legen konnte.
Der Teufel wand sich unter dem Tier. Aus dem anderen Baum, wo der zweite Angreifer lauerte, kam eine weitere Stachelsalve. Drizzt biss erschüttert die Zähne zusammen, als er sah, wie Guenhwyvars herrlicher schwarzer Pelz so verunstaltet wurde.
Der Panther brüllte nur und biss zu. Da brach der Schädel des Teufels unter der Wucht ihrer zermalmenden Kiefer, und plötzlich lag die bösartige Kreatur ganz still.
»Fort mit dir, Guen!«, befahl Drizzt, während er begann, auf den zweiten Baum zu schießen. Er spürte den Widerstand des Panthers. Trotz ihrer Schmerzen wollte Guenhwyvar ihn nicht im Stich lassen. Aber er schrie ihr seinen Befehl erneut zu und nickte grimmig, als ihr Körper unter ihm zu einem substanzlosen, grauen Nebel wurde. Bei der Dematerialisierung des Panthers prasselten über hundert Stacheln zu Boden und auf den leblosen Körper des Stachelteufels.
Dieser Anblick, all die Stacheln, die seiner armen Guenhwyvar solche Schmerzen zugefügt hatten, brachte Drizzt noch mehr auf, und er sandte Pfeil um Pfeil auf den anderen Baum, während jeder Schuss Äste brechen ließ und Löcher in die Krone schlug. Daraufhin folgte ein Stachelhagel, doch Drizzt wich dem überraschend gezielten Angriff aus, indem er nach unten sprang, leichtfüßig auf dem Boden landete und dabei kaum langsamer schoss.
Schon bald hatte er den Teufel hinter dem Baumstamm festgenagelt, wo dieser vor dem mächtigen Bogen Schutz suchte, den es vor Taulmaril dem Herzenssucher jedoch nicht gab. Als er an dem Teufel vorbeikam, den Guenhwyvar getötet hatte, fiel ihm auf, dass der Panther sich seinem Befehl, auf die Astralebene zurückzukehren, selten so deutlich widersetzt hatte.
Er ließ erneut einen Pfeil los, der den Baumstamm durchschlug und den Stachelteufel dahinter aufspießte. Diesmal stürmte sein Feind vor Qual und Wut ins Freie, und seine Stacheln leuchteten feuerrot. Auf einem Ast rannte er auf Drizzt zu, der ruhig näher kam, und sprang dann auf ihn los.
Drizzt erwischte die Kreatur noch im Sprung mit seinem nächsten Geschoss, warf ihn damit nach hinten und auf den Boden. Ein zweiter Pfeil hinderte den zähen Dämon am Aufstehen.
Drizzts Miene blieb ungerührt. Mit ruhigen, gezielten Bewegungen näherte er sich seinem Feind. Wieder spannte er Taulmaril und versuchte dabei sein nagendes Unbehagen zu vergessen: Warum hatte sich Guenhwyvar seiner Aufforderung, nach Hause zu gehen, widersetzt?
Schließlich war dieser Teufel zwar ein gemeines, verschlagenes Biest, aber letztlich doch kein überlegener Gegner.
Der Stachelteufel heulte ihn an. Drizzts Pfeil traf ihn direkt in den offenen Mund.
In diesem Augenblick begriff Drizzt Guenhwyvars Reaktion. Instinktiv fuhr er herum, legte die Hände unten an den Bogen und schwang ihn wie eine Keule, um gerade noch rechtzeitig den Legionsteufel abzuwehren, der von hinten auf ihn losging.
Doch trotz dieser Gegenwehr war der Drow im Nachteil, denn der wendige Teufel wich ihm mit Leichtigkeit aus, riss Schild und Schwert nach beiden Seiten, kam aber weiter auf den Drow zu.
Drizzt ließ Taulmaril fallen und zog sich eilends zurück. Verzweifelt langte er nach seinen Schwertern, als er rücklings gegen einen Baum stieß. Doch das Schwert des Teufels kam noch schneller auf ihn zu, und er wusste, dass dieser ihn treffen würde. Er konnte nur hoffen, dass er seine Klingen rasch genug bereit haben würde, um den Schlag abzumildern.
Die Zeit schien stillzustehen, als das Schwert auf ihn zufuhr, noch ehe er Blaues Licht und Eistod in Position gebracht hatte. Drizzt hielt die Luft an, versuchte sich kleiner zu machen, bemühte sich vergeblich, der teuflischen Klinge zu entgehen.
Er hatte die Bewegung kaum registriert, aber plötzlich landete eine harte Metallstange auf dem Schwert, während eine zweite Metallstange, die an einer dünnen, aber festen Verbindung hing, sich unter dem
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