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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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auch seine Schwäche.
    »Wie weit?«, fragte er.
    Effron sah sich um und schüttelte den Kopf. »Das Dumme an einem Tor ist seine Lage, denn ich habe nicht gewagt, es zu dicht bei Trübschmiede oder Fürst Draygos Burg zu öffnen. Die Welten liegen nur ungefähr übereinander.« Er zeigte in die Ferne. »Fürst Draygo lebt außerhalb der Stadt Trübschmiede, wofür wir dankbar sein sollten. Ich würde mit dieser Gruppe nur ungern durch Prinz Rolans Reich spazieren.«
    »Wir lassen uns auch nicht so gern in deiner Begleitung blicken«, sagte Ambergris augenzwinkernd.
    »Wir können noch nicht einmal die Straße zur Stadt nehmen«, fuhr Effron fort. »Nicht mit den beiden.« Er wies auf die Zwergin und den Mönch.
    »Die Straße wird von Cavus Dun beobachtet«, bestätigte Afafrenfere, und Effron nickte.
    »Das ist eine mächtige Truppe, und sie hat noch eine Rechnung mit euch offen.«
    »Wie dann?«, fragte Drizzt.
    Effron zeigte weiter nach Süden. »Außen herum und durch den Sumpf. Dort gibt es kleinere, weniger begangene Wege, aber es wird schwierig und gefährlich.«
    »Wie lange?«, wollte Dahlia wissen.
    »Drei Tage?« Effrons Antwort kam zögerlich.
    »Wir könnten reiten«, warf Entreri ein, doch Effron schüttelte den Kopf.
    »Wenn du hier deinen Nachtmahr rufst, verlierst du vermutlich die Kontrolle darüber. Für das Einhorn gilt das Gleiche. Ich warne euch. Das ist nicht der passende Ort für derartiges Spielzeug.«
    »Also drei Tage Fußmarsch«, sagte Drizzt.
    Effron nickte. »Das wäre die tatsächliche Zeit. Allerdings muss ich euch erneut warnen: Solange ihr nicht an die Realität des Schattenreichs gewöhnt seid, kann es euch wie ein Monat vorkommen.«
    »Ich bin daran gewöhnt, und mir kommt es jetzt schon wie ein Monat vor«, verkündete Ambergris. »Bei den Göttern, ich hasse diesen Ort.« Sie sah Afafrenfere an. »Und du warst jahrelang freiwillig hier!«, sagte sie kopfschüttelnd.
    »Nach der letzten Pause kann ich nur zustimmen«, erwiderte Afafrenfere, und die Zwergin machte große Augen.
    Dahlia betrachtete die beiden und konzentrierte sich dabei auf ihr Äußeres. Bei ihrer ersten Begegnung hatte sie die zwei mit ihren dunklen Haaren und der grauen Haut für Schatten gehalten. Dieses Erscheinungsbild hatte sich jedoch allmählich geändert, umgekehrt zu dem eines Landarbeiters in den ersten Frühlingszehntagen. Ambergris wirkte wie die meisten Zwerge recht rotbackig, aber es war, als wäre ein Schleier von ihr gewichen. Selbst ihre Haare schienen inzwischen ein paar Nuancen röter zu sein. Bei Afafrenfere war die Rückverwandlung in einen normalen Menschen noch deutlicher ausgefallen.
    Das fiel Dahlia jedoch erst jetzt auf, weil die Veränderung so langsam vor sich gegangen war. An diesem Ort, wo dauerhaft trübes Zwielicht herrschte, sah der Mönch plötzlich wieder so aus wie bei ihrer ersten Begegnung. Erst dieser abrupte Rückschlag zeigte das Ausmaß seines Wandels.
    »Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt«, sagte Drizzt und schlug die Richtung ein, die Effron angezeigt hatte.
    Der Hexer hielt ihn jedoch rasch zurück. »Dich möchte ich an der Flanke«, erklärte er. »Und dich«, sagte er zu Entreri, »auf der anderen Seite. Dieser Ort ist der Ursprung aller Alpträume, und er wird seinem Namen gerecht, das kann ich euch versichern.«
    »Ja, und sag ihnen auch, warum«, ermahnte ihn Ambergris. Als Effron nicht sofort reagierte, sondern sie nur ansah, fügte sie hinzu: »Der Sumpf wimmelt von Untoten, die keine Ruhe geben. Und sie haben immer Hunger.«
    Dahlia, Drizzt und Entreri sahen Effron an, der nur mit den Schultern zucken konnte. Der Drow nickte und ging nach links, während Entreri rechts Position bezog. Effron und Dahlia übernahmen die Führung, der Mönch und die Zwergin folgten weiter hinten.
    »Warum tust du das?«, fragte Dahlia leise, als sie mit ihrem Sohn allein war.
    Effrons Gesicht verhärtete sich. »Ich weiß es nicht«, gab er zu.
    »Ist es dein Hass auf diesen Fürst Draygo?«
    »Nein«, antwortete Effron, ohne lange nachzudenken. Und das entsprach auch der Wahrheit. »Draygo Quick war zu mir freundlicher als …« Die letzten Worte sprach er nicht aus. »Tut ihm nichts«, verlangte Effron. »Zwingt mich nicht, mich zwischen euch und Fürst Draygo zu entscheiden.«
    »Weil du auf seiner Seite wärst?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte er erneut.
    Effron war sichtlich unangenehm berührt und ging nun schneller. Nachdem Dahlia darüber nachgedacht hatte,

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