Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
ungeduldig, um die Diskussion wieder auf das eigentliche Thema zu bringen. Er hatte keine Zeit für Ablenkungen. Effron wusste, wo Guenhwyvar gefangen saß. Das war das Einzige, was Drizzt wichtig war, und er würde dorthingehen, ins Schattenreich und in die Burg von diesem Nesser-Fürsten, und er würde den Panther zurückholen. Schlicht und einfach.
    »Ich versuche doch nur, euch vorzubereiten«, sagte Effron.
    »Ich bin mehr als bereit.«
    »Dann eben die anderen. Das Schattenreich versteht man erst, wenn man seine dunklen Wege durchwandert hat. Selbst die Luft ist anders, schwer, spürbar drückend und düster. Wer darauf nicht vorbereitet ist, für den ist das Gewicht…«
    »Öffne das Tor«, wies Drizzt ihn an. »Du hast gesagt, du kannst mich führen. Also tu das. Ob die anderen mitkommen oder nicht, ist ihre Entscheidung, aber ich will gehen, und zwar jetzt.«
    »Tja, mein Mönch und ich, wir haben keine Angst davor«, erklärte Ambergris. »Waren schon jahrelang dort.«
    Drizzt hörte ihre Worte, aber seine Augen hingen an Dahlia, in deren Miene ein Schmerz zu lesen war, als wäre die bloße Andeutung, dass sie ihn nicht begleiten würde, lächerlich. Es schien ihr wehzutun, dass er so etwas auch nur denken konnte.
    »Zumindest das bin ich dir schuldig«, bemerkte Artemis Entreri. Der Schreck über diese Worte brach den Blickwechsel zwischen Drizzt und Dahlia, und beide sahen ihn überrascht an.
    Entreri zuckte nur mit den Schultern.
    Huervo der Sucher saß im Schankraum desselben Gasthauses, schlürfte seinen Wein und versuchte, nicht zu offensichtlich zu der Treppe zu blinzeln, die zu der Etage mit dem Hinterzimmer führte, in das Drizzt und die anderen sich zurückgezogen hatten.
    Hin und wieder stand der Zauberer auf, um im Bogen zur Bar zu gehen und dabei in der Nähe der Treppe vorbeizukommen. Er hoffte, ein paar Brocken von dem Gespräch zu erlauschen. Und tatsächlich hörte er Stimmen, konnte aber allenfalls das eine oder andere Wort aufschnappen. So hörte er zwar, dass sie das Schattenreich erwähnten, aber da sie den Tiefling dabeihatten, der ganz offenkundig jede Menge Schatten in sich trug, überraschte ihn das nicht besonders.
    Die Nacht wurde dunkler, und allmählich leerte sich die Taverne. Noch immer blieb die Tür an der Treppe geschlossen.
    Huervo ging wieder nach vorne. Dieses Mal hörte er nichts. Er wartete eine Weile.
    Von oben war kein Laut zu vernehmen. Es war kein angenehmer Gedanke für ihn, zum Turm zurückzukehren und Errtu zu beichten, dass er die Gruppe aus den Augen verloren hatte.
    Mit einem schnellen Blick vergewisserte er sich, dass niemand ihn bemerkt hatte, ehe er in den Schatten hinter der Treppe huschte. Er kannte das Risiko, aber das war nichts im Vergleich zu dem, was ihm im Turm drohte, also machte er weiter.
    Er beendete einen Hellhörigkeitszauber, den er hinter die Tür richtete. Sofort verblassten die Geräusche aus der Taverne, ganz als wäre Huervo in diesem Zimmer. Er rechnete mit Geflüster, vielleicht auch mit Schnarchen.
    Aber er hörte nichts als den gedämpften Lärm aus dem Schankraum unten in der Taverne.
    Mit wachsender Sorge griff der Zauberer zu einem zweiten Wahrsagezauber, und nun konnte er in dem Raum nicht nur hören, sondern auch sehen, ganz als wäre er in Fleisch und Blut hineingegangen. Er blickte sich gründlich um.
    Das Zimmer war leer.
    Das war unmöglich, dachte er. Es gab keine andere Tür, nur ein Fenster.
    Nach kurzem Überlegen rannte Huervo aus dem Wirtshaus und lief in die Seitenstraße. Am Ende des Hauses blinzelte er vorsichtig um die Ecke.
    Die Straße war leer, aber immerhin sah er das fragliche Fenster. Er ging bis zu der Stelle direkt darunter, wollte aber nicht hinaufklettern, um nicht bemerkt zu werden. Alles wirkte ganz normal. Wenn die Freunde tatsächlich aus dem Fenster gestiegen waren, waren sie sehr vorsichtig vorgegangen, sogar die Zwergin.
    Das alles erschien ihm unlogisch, sofern es in dem Hinterzimmer nicht zufällig eine Geheimtür gab. Bei diesem Gedanken löste Huervo einen weiteren Zauber aus und schwebte langsam nach oben. Vorsichtig spähte er in den Raum. Das Feuer im Kamin war heruntergebrannt, obwohl ein Eimer mit ausreichend Holz zum Nachlegen bereitstand. Auch die Kerzen auf dem Tisch waren alle gelöscht.
    Also doch eine Geheimtür, dachte er und wollte schon umkehren und über die Taverne in das Zimmer eindringen, um es zu untersuchen. Dann aber merkte er, dass das Fenster nicht vernagelt war –

Weitere Kostenlose Bücher