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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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andere Kreaturen hervor, die sich aufrechter hielten, weniger von Bosheit und Hunger getrieben schienen und achtsamer auf das Feuer zugingen. Im Gegensatz zu den schlurfenden Ghulen schienen diese anderen eher über den Schlamm zu schweben.
    Drizzt kannte sich mit den verschiedenen Untoten nicht so gut aus, hatte aber den Eindruck, dass diese weniger instinktverhafteten Wesen gefährlicher waren.
    Deshalb riss er den Bogen herum und schoss mit dem gleißend hellen, knisternden Blitzpfeil auf einen Gruftschrecken. Er traf ihn in die Schulter. Unter der Wucht des Aufschlags drehte das Ungeheuer sich kreischend einmal um sich selbst und geriet ins Wanken, ehe es sich wieder fing.
    Das reichte aus, um ihm einen zweiten Pfeil mitten in das schauerliche Gesicht zu jagen. Dieser Treffer ließ den Kopf des Wesens explodieren, und es kippte rückwärts um.
    Da sah Drizzt einen weiteren, größeren Gruftschrecken in einer Rüstung, der mit einem Großschwert in der Hand auf ihn zulief und dem ein ganzer Schwarm Ghule folgte.
    Es war an der Zeit davonzulaufen, aber Drizzt zögerte noch. Er starrte den vermutlichen Anführer an und überlegte, wie er ihn erreichen könnte. Wenn er den Kopf der Horde erledigte, wäre der Kampf unter Umständen bald vorbei.
    Dann aber begriff er, dass auch dieser eindrucksvolle Gegner hier nicht den Oberbefehl hatte, denn hinter dem Gruftschrecken in der Rüstung folgte ein knisterndes, dunkelblaues Aufblitzen, das kurz ein weiteres Monster beleuchtete. Das Wesen erinnerte an einen Todesalb und sah aus, als hätte jemand einer eingefallenen Leiche zwei weitere Schädel auf die Schultern gepflanzt. Es trug einen Stab, der offenbar eher aus Knochen denn aus Holz war, und auf dem mittleren Schädel saß eine Krone.
    »Was?«, murmelte Drizzt und fragte sich, womit er und seine Freunde es hier zu tun hatten.
    Furchtlos kamen die geifernden Angreifer näher, die meisten von Westen her, ein paar aber auch schon von Norden und Süden. Die Gefährten standen bereit, insbesondere Ambergris, die nicht ihren riesigen Streitkolben zückte, sondern vortrat und ihr heiliges Symbol hochhielt.
    »Bei Dumathoins Gnade – verschwindet!«, rief sie mit einer klaren, melodischen Stimme, in der göttliche Macht mitschwang, die sich mit einem übernatürlichen Glanz manifestierte, einem Licht, das die Zwergin ausstrahlte.
    Die Ghule unmittelbar vor Ambergris rissen abwehrend die mageren Arme mit den Krallenfingern hoch und brachen in gellendes Kreischen aus. Einige fielen auf die Erde, wo sie um sich schlugen, andere – viele andere – machten kehrt und rannten, so schnell sie konnten, vor der Macht der Zwergenklerikerin davon.
    »Erlöst!«, gratulierte ihr Afafrenfere, doch zu mehr blieb keine Zeit. Ambergris hatte zwar einen Teil der Gegner verscheucht, aber diese waren zahlenmäßig noch immer deutlich überlegen.
    Ein Ghul sprang vor und griff mit seiner Klaue an. Der Mönch trat mit dem linken Fuß vor und blockierte den Unterarm des Ghuls mit seinem eigenen Arm, wobei er darauf achtete, nicht von den schmutzigen, lähmenden Krallen verletzt zu werden. Prompt versuchte der Ghul, nach dem Arm zu schnappen, doch Afafrenfere war bereit und verpasste ihm mit der Rechten einen heftigen Schlag. Er traf den Ghul am Kinn, brach ihm den Kiefer und ließ den Kopf des Untoten nach hinten schnellen.
    Sofort zog der Mönch seinen Arm zurück, machte einen Schritt nach hinten, verlagerte das gesamte Gewicht auf sein rechtes, hinteres Bein und hob das linke zu einem Tritt. Damit traf er den Ghul am Hals, als dieser erneut angreifen wollte, und trieb ihn zurück.
    Gleichzeitig setzte Afafrenfere zu einer Reihe Vor- und Rückhandschläge mit dem rechten Arm an, den er blitzschnell drehte, um den Krallen eines zweiten Ghuls zu entgehen. Er duckte sich, trat zu und brach dem Ghul das Knie. Aber Untote fühlen keinen Schmerz, und das Monster sprang auf ihn los.
    Afafrenfere war bereit, packte den Untoten, richtete sich auf und schleuderte ihn über seinen Kopf dem nächsten Angreifer ins Gesicht. Im Flug schlang der Ghul jedoch seine Klauen um den Oberarm des Mönchs und riss Afafrenferes Haut auf. Der Mönch achtete nicht auf den Kratzer, denn er musste sich bereits gegen den nächsten Feind zur Wehr setzen.
    Bald aber fühlte er, wie sein Arm taub wurde, weil das Ghulgift zu wirken begann. Die Bilder vor ihm fingen an zu verschwimmen, und er spürte, dass seine Beine nachgaben.
    Dahlia, die auf der anderen Seite kämpfte,

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