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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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    Leise schlich sie mit dem Rücken zur Wand von der Straße weg.
    Dann fiel sie in die Dunkelheit, weil irgendwie hinter ihr die Wand verschwand.
    Sie fand sich in einer lichtlosen Blase wieder, irgendwo im Nichts. Als sie auf demselben Weg zurückkehren wollte, fand sie bloß Schwärze, eine samtige Wand vor der Nase und den Boden unter sich. Nirgendwo etwas zum Festhalten oder Hochklettern. Sie sprang, so hoch sie konnte, aber da war nichts. Nur ein Loch.
    »Heda, verdammt noch mal!«, brüllte sie. »Zeigt euch, ihr Pfeifen, und lasst es uns erledigen!«
    Nichts.
    Die Zwergin ging ein paar Schritte zurück, stürmte los und warf sich mit voller Kraft gegen die Wand. Diese gab gerade weit genug nach, um den Angriff abzufedern.
    Nichts.
    Sie nahm Schädelspalter und schlug damit um sich, durch die Luft und gegen die Wände. Aber bald schon stemmte sie beide Hände auf die Hüften, lehnte schnaufend den Streitkolben an ihren Bauch und begriff, dass die Drow vielleicht genau darauf warteten: dass sie bereits erschöpft war, bevor der Kampf auch nur begann.
    »Ich dumme Gans!«, beschimpfte sie schließlich sich selbst, verfluchte den Schnaps und konzentrierte sich dann auf einen einfachen Zauber.
    Ihr magisches Licht erhellte einen kleinen Raum mit schwarzen Wänden und zehn Fuß Durchmesser.
    »Sie dürften bald weg sein«, sagte jemand hinter ihr, so dass Ambergris beinahe aus ihren Stiefeln gefahren wäre. Sie wirbelte herum und riss den Streitkolben hoch, als sie einen Dunkelelfen gemütlich in der Ecke sitzen sah. Er trug ein weites lila Hemd unter einer schmal geschnittenen schwarzen Weste, das sauber in der schwarzen Hose steckte. Auf einem Auge saß eine Augenklappe, mit dem anderen spähte er unter dem Rand eines der größten Hüte hervor, die Ambergris je gesehen hatte – ein Riesending, das auf einer Seite hochgesteckt und mit einer langen lila Feder geschmückt war.
    Weder ihre angriffslustige Haltung noch ihre Waffe schien ihn zu irritieren. Stattdessen stand er gelassen auf, verneigte sich freundlich und stellte sich vor: »Jarlaxle, zu Diensten, liebe Zwergin.«
    Dieser Name kam ihr bekannt vor. Hatte Drizzt ihn nicht erwähnt? Oder vielleicht Entreri?
    »Aha. Und wer bitte ist Jarlaxle, und wo ist mein Stuvie?«
    »Stuvie? Der Zwerg, mit dem du aus der Taverne kamst?«, fragte Jarlaxle. Er zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich tot. Die drei, die euch aufgelauert haben, sind nicht als besonders gnädig bekannt.«
    »Und was ist Jarlaxle für sie?«
    »Ein Rätsel.« Er verbeugte sich erneut. »Wie es mir beliebt. Und du bist Amber Gristle O’Maul von den Adbar O’Mauls, richtig?«
    »Windy«, stellte Ambergris richtig, obwohl sie zunächst dummerweise genickt hatte.
    Jarlaxle seufzte, lachte und trat einen Schritt auf sie zu, worauf sie sofort die Waffe höher hielt.
    »Du warst mit Drizzt Do’Urden unterwegs«, sagte Jarlaxle. »Einem Freund von mir. Und mit Artemis Entreri, einem ehemaligen Freund, der mich heute wohl augenblicklich töten würde.«
    »Das sollte dich nicht mehr bekümmern«, erwiderte Ambergris.
    Jarlaxle sah sie fragend an. »Komm«, forderte er sie einen Moment später auf, nahm seinen Hut und winkte. Die schwarzen Wände versanken einfach und zeigten, dass sie sich in einem Raum ohne Fenster befanden.
    Verwirrt starrte Ambergris die Wand neben sich an, die doch eigentlich die andere Seite der Mauer sein müsste, an die sie sich gedrückt hatte, als sie in dieses … was auch immer gefallen war.
    »Bitte tritt zur Seite«, bat Jarlaxle und wies auf einen bestimmten Bereich des Bodens. Er folgte ihr, ergriff den Rand des »Raums«, in dem sie sich aufgehalten hatten und der inzwischen eher an ein großes schwarzes Bettlaken oder Tischtuch erinnerte. Mit einem Ruck ließ der Drow das ganze Ding schrumpfen, und nach einem Dutzend Wiederholungen hob er ein kleines schwarzes Tuch, wickelte es rasch um den erhobenen Zeigefinger und steckte es sorgfältig in seinen Hut.
    »Warum muss mich Artemis Entreri nicht mehr bekümmern?«, fragte Jarlaxle.
    »Er ist tot«, antwortete Ambergris. »Genau wie Dahlia und mein Freund Afafrenfere, der Mönch.« Jarlaxles Erschütterung war klar erkennbar, und sie wusste, dass sein Schreck und seine Trauer echt waren.
    »Und Drizzt?«
    Ambergris zuckte mit den Schultern.
    »Du wirst mir alles erzählen«, verlangte Jarlaxle.
    »Und wenn nicht?«
    »Oh, das wirst du«, sagte der Drow in einem ganz neuen Tonfall.
    Da sprang die einzige

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