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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Menschengestalt unterwegs«, erwiderte Beniago. »Soll ich etwa losgehen und fragen? Würdet Ihr mich anschließend anständig in Menzoberranzan begraben?«
    »Sarkasmus«, sagte Jarlaxle und grinste. »Endlich wird mir klar, warum ich Euren Aufstieg unterstützt habe.«
    »Und unser nächster Zug?«
    »Vorläufig kümmere ich mich um diese fremden Dunkelelfen«, sagte Jarlaxle. »Ich habe erfahren, dass weder Tiago noch seine ständigen Begleiter, Ravel und Saribel Xorlarrin, in Gauntlgrym weilen.«
    »Ihr habt derzeit Spione in Gauntlgrym? Ich bin beeindruckt.« Beniago deutete eine spöttische Verneigung an.
    »Sie sind auf der Jagd«, erklärte Jarlaxle.
    »Dann jagen sie Drizzt auf der Oberfläche.«
    »Scheint so.«
    Beniago verbeugte sich wieder, diesmal ernsthafter, denn er hatte verstanden.
    »Tiago trägt zweifellos sein neues Schwert und den Schild«, sagte Jarlaxle. »Unverhüllt, denke ich.«
    »Er ist zu eitel, um derart prächtige Dinge zu verbergen, zumal sie von seinem Status künden«, stimmte Beniago zu.
    »Also findet ihn.«
    Beniago nickte und verschwand, um sich darum zu kümmern.
    »Aye, aber das ist schon ein hartes Leben da draußen auf See«, erklärte der kauzige alte Zwerg, Deamus McWindingbrook. Er hielt sich den Bauch und beschloss seine Worte mit einem lauten Rülpser.
    Ambergris kicherte. »Ich war auf See, du Dumpfbacke«, erwiderte sie. »Ich hab das Wasser gesehen, nichts als Wasser, die ganze Fahrt und bis zum Horizont.«
    »Daran können Angehörige unserer Art sich nur selten gewöhnen«, warf ein dritter Zwerg am Tisch ein. Er war jünger als der alte Graubart, sah diesem aber sehr ähnlich und war wie er von Wind und Wetter gezeichnet, denn Stuvie war sein Sohn. Er trug eine blaue Kappe, die leicht schief auf seinem Kopf hing. Sein Vater hatte eine ähnliche Zipfelmütze in Rot. Der Bart von Stuvie war so blond wie einst der von Deamus, ehe Sonne, Salz und die Jahre ihn ausgeblichen hatten.
    »Ganz bis nach Baldurs Tor«, erzählte Ambergris. Beinahe hätte sie auch den Rest der Reise hinzugefügt, hielt sich aber sicherheitshalber zurück. Sie wollte nicht zu viele Hinweise auf ihren letzten Besuch in der Stadt geben. Zusätzlich benutzte sie nicht einmal ihren eigenen Namen, sondern lieber den ihrer Cousine, Windy O’Maul.
    Immerhin könnte Cavus Dun oder gar Draygo Quick nach ihr fahnden.
    Deshalb erschien der Zwergin eine lange Seereise derzeit als die beste Lösung.
    »Pah, Baldurs Tor ist eine leichte Überfahrt«, erwiderte der jüngere McWindingbrook.
    »Aye, aber weiter runter bin ich noch nicht gekommen«, log Ambergris. »Ich hoffe noch, eines Tages die Wüste von Calimhafen zu sehen.«
    Die McWindingbrooks verzogen angewidert das Gesicht.
    »Trotzdem!« Ambergris lachte über ihre zweifelnden Blicke. »Ihr könnt das sagen, weil ihr dort wart. Ich hingegen kenne nur die Hallen der Zitadelle Adbar, die Straße nach Tiefwasser und die Häfen von Luskan und Baldurs Tor. Aber ich will mehr sehen. Aye, so viel mehr!«
    »Wär ganz gut, eine von unserer Art an Bord zu haben«, räumte Deamus ein.
    »Aye, besonders eine Sie, und ein ganz hübsches Mädel!«, fügte Stuvie hinzu und hob seinen Becher.
    Ambergris stieß sofort mit ihm an, weil ihr das Kompliment, seine Aussage und die Möglichkeiten gleichermaßen zusagten.
    Sie musste ihr Leben neu einrichten. Dazu musste sie allem entkommen, was hinter ihr lag, sowohl gefühlsmäßig als auch in praktischer Hinsicht. Sie hatte daran gedacht, in die Zitadelle Adbar zurückzukehren, doch angesichts der Nachrichten, die sie dort überbringen müsste, würde man ihr sicher keinen wohlwollenden Empfang bereiten, besonders wenn die Anführer der Zwergenfestung begriffen, dass ihr vielleicht ein rachsüchtiger Nesser-Fürst auf den Fersen war.
    Das hier war der bessere Weg, und sie beabsichtigte, ihn deutlich erfreulicher zu gestalten.
    Deshalb leerte sie ihren Becher, hielt einen zweiten in die Höhe, der ebenfalls leer war, und bestellte so einen neuen Krug für den Tisch.
    Schließlich zahlten die McWindingbrooks die Zeche.
    Stunden später schwankten zwei Zwerge aus der Taverne, die fröhlich lachten, einander umarmten und beide offenbar sturzbetrunken waren.
    »Die da?«, fragte Tiago seine Begleiter.
    »Die da«, erklärte Saribel Xorlarrin mit einem Nicken. »Sie heißt Ambergris. Ist mit Drizzt gesegelt und mit ihm von Luskan nach Letzthafen geritten.«
    Die Zwerge schlenderten vorbei, ohne die dunklen Gestalten im

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