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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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wenigstens ein Schwein.«
    Ambergris stemmte beide Hände in die Hüften und starrte zu ihm hoch. »Dann brauchen wir aber länger, bis wir dort ankommen«, erwiderte sie.
    »Nein, du brauchst länger«, stellte Entreri klar. Er setzte den Nachtmahr in Bewegung und galoppierte durch das Nordtor von Niewinter.
    Bruder Afafrenfere schnaubte, dann kicherte er hilflos.
    »Genau«, pflichtete Ambergris ihm bei. »Wenn ich einen besseren Weg wüsste, würde ich jetzt verschwinden.«
    »Besser als … was?«, fragte der Mönch. »Wissen wir überhaupt, welches Abenteuer Drizzt für uns im Sinn hat?«
    »Wir müssen in seiner Nähe bleiben«, erklärte Ambergris. »Und bei Dahlia und dem da.« Sie nickte Entreri hinterher. »Wenn Fürst Draygo oder Cavus Dun sich auf die Jagd begeben, hätte ich diese drei gern zwischen uns und den Schatten.«
    Afafrenfere dachte über ihre Worte nach, nickte und lief in Richtung Nordtor.
    »Renn mir bloß nicht davon«, warnte die Zwergin. »Sonst belege ich dich mit einem Zauber und lasse dich hilflos im Wald zurück.«
    Die Erinnerung an ihren unerwarteten Angriff in den Tiefen von Gauntlgrym ließ Afafrenfere wütend herumfahren. »Einmal ist dir das gelungen«, erwiderte er. »Ein zweites Mal schaffst du das nicht. Nie wieder!«
    Ambergris schloss lachend zu ihm auf. »Der beste Zauber, der dir je passiert ist, Jungchen«, sagte sie. »Denn jetzt hast du ein besseres Leben in Aussicht! Abenteuerlich, ohne Zweifel. Und voller Kämpfe.«
    »Ja, und wahrscheinlich kämpfe ich mein Leben lang gegen meine eigenen Kameraden«, sagte er trocken, worauf Ambergris noch lauter lachte.
    Das Ungeheuer – ein Eulenbär – erhob sich nicht zum Kampf, und Drizzt beruhigte sich rasch, als er feststellte, dass das Wesen tot war.
    »Gut so«, sagte Dahlia und glitt vom Rücken des Einhorns, um den toten Giganten näher zu begutachten. Das Wesen war so groß wie ein Braunbär, auf dessen mächtigen Schultern jedoch Kopf und Schnabel einer Eule saßen.
    »Allerdings«, stimmte Drizzt zu, der ebenfalls abstieg.
    Dahlia bückte sich nach dem Tier und tastete den blutigen Pelz um seinen Hals ab. »Das dürfte das jüngste Opfer unseres Vampirs sein.«
    »Ein Vampir, der einen Eulenbär tötet?«, fragte Drizzt skeptisch. Auch er bückte sich jetzt nach dem Kadaver, untersuchte aber nicht dessen Hals.
    »Du gibst also zu, dass es ein Vampir war?« Bei diesen Worten schob Dahlia mit beiden Händen das dicke Fell auseinander, um ihm die punktförmigen Bissspuren zu zeigen.
    »Scheint so«, antwortete Drizzt. »Dennoch …« Er drehte den Eulenbär ein wenig, indem er sich mit der Schulter gegen ihn stemmte, und zog dann ebenfalls das Fell auseinander, wobei ein deutlich tieferes und größeres Loch zum Vorschein kam. »Solche Wunden kenne ich gut.«
    »Sag schon.«
    »Ein Helmstachel.« Drizzt brachte es kaum über die Lippen. Wieder dachte er an die schaurige Szene am Hebel und an Pwent.
    »Vielleicht ein Vampir und ein Schlachtenwüter, die sich verbündet haben?«
    »Ein Zwerg, der mit einem Vampir im Bunde ist?«, fragte Drizzt zweifelnd. Er hatte eine andere Erklärung, war aber noch nicht bereit, darüber zu sprechen.
    »Athrogate war auch mit Dor’crae unterwegs.«
    »Athrogate ist ein Söldner.« Drizzt schüttelte den Kopf. Der, an den er dachte, war nicht irgendein Schlachtenwüter. »Schlachtenwüter sind keine Söldner, sie sind treue Soldaten.«
    Dahlia stand auf und zeigte wieder mit dem Stab auf den Wald. Erneut bildete sich Nebel, der sich durch die Bäume schlängelte.
    »Dann sollten wir herausfinden, was hier vorgeht«, sagte sie.
    Drizzt schickte Andahar fort, und sie liefen zu Fuß weiter. Stundenlang blieb ihre Suche ergebnislos, obwohl Dahlia dem Stab eine Ladung nach der anderen abrang. Immer wieder legte Drizzt eine Hand an seinen Beutel, doch er wusste, dass er Guen nicht ins Spiel bringen sollte. Sie brauchte noch mindestens einen Tag Ruhe.
    »Wenn wir bis zur Nacht warten, findet der Vampir vielleicht uns«, bemerkte Dahlia schließlich. Erst da nahm Drizzt wahr, dass die Sonne ihren Höchststand bereits überschritten hatte und im Westen zu sinken begann. Dahlias Worte schmeckten ihm überhaupt nicht. Morgen würde Guenhwyvar wieder bei ihm sein. Sie würde ihre Beute finden.
    Drizzt war von den denkbaren Möglichkeiten so gefesselt gewesen, dass er ein anderes Detail ihres Tagesplans völlig vergessen hatte. Er blickte nach Norden, wo auf sein Geheiß hin ihre drei Begleiter

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