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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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jedenfalls da. Die neue Insel hat die Strömungen verändert. Das war das Ende des Hafens und hat der Stadt jede Hoffnung genommen.«
    »Jede Hoffnung?«, fragte die Zwergin.
    »Wir haben diesen Ort mehrfach umrundet«, sagte Dahlia verwirrt. »Er ist nach wie vor bewohnt.«
    »Es sind nicht mehr viele«, sagte Drizzt.
    »Die Stadt gehört Umberlee«, erläuterte Entreri. Umberlee war eine böse Meeresgöttin, welche die Küsten von Faerûn angeblich mit grässlichen Meeresmonstern angriff.
    »Aber dennoch halten sie stand und kämpfen«, betonte Drizzt.
    »Edel«, sagte Afafrenfere.
    »Hartnäckig«, konstatierte Ambergris.
    »Dämlich«, stellte Entreri mit einem solchen Nachdruck fest, dass die anderen vier ihn verwundert ansahen. »Standhalten – wozu? Sie haben keinen Hafen mehr und keinen Steinbruch. Alles, was sie noch haben, sind Erinnerungen an eine Zeit, die vorbei ist und nicht wiederkommt.«
    »Es ist aber ehrenvoll, seine Heimat zu verteidigen«, fand Ambergris.
    Entreri lachte. »Ohne Hoffnung?«, fragte er. »Wie viele Bewohner sind noch da, Drow? Dreihundert? Zwei? Und jedes Jahr werden es weniger, weil ein paar aufgeben und wegziehen und andere von den Seeteufeln von Umberlee erschlagen werden oder von den Orks und Räubern dieser Gegend. Sie haben keine Chance, ihre Häuser zu halten. Hier gibt es nichts, womit man neue Siedler anlocken könnte, keine Verstärkung für ihre gelichteten Reihen.«
    Dahlia warf Drizzt ein wissendes Grinsen zu. »Offenbar haben sie jetzt uns.«
    Entreri starrte Drizzt ungläubig an, ehe er in hartem Ton fragte: »Im Ernst?«
    »Sehen wir doch erst einmal, was wir hier erfahren«, antwortete Drizzt. »Der Winter ist für uns hier auch nicht gefährlicher als anderswo.«
    Entreri schüttelte den Kopf, allerdings eher fassungslos als resignierend. Immerhin schwieg er. Der Blick, den er Drizzt zuwarf, sprach jedoch Bände und erinnerte den Drow mehr als deutlich, dass Entreri ausschließlich mitgekommen war, um seinen geliebten Dolch wiederzubekommen.
    Der Pfad schlängelte sich durch hohe, dunkle Felswände. Mehrere Plattformen, die in das Gestein geschlagen waren, wiesen Reste alter Katapulte auf, die auf den tief unter ihnen liegenden Hafen ausgerichtet waren. Nach zahllosen engen Kurven entlang des steilen Abstiegs erreichten die fünf Kameraden schließlich das Südtor der Stadt. Es war geschlossen und gut bewacht.
    »Halt, Fremde!«, rief ein Soldat vom Wehrgang herunter. »Was für eine ungewöhnliche Mannschaft, die da Einlass begehrt! Ein Drow und ein zusammengewürfelter Haufen.« Kopfschüttelnd rief er Verstärkung. Zwei weitere Soldaten, ein Mann und eine Frau, tauchten oben auf und machten große Augen.
    Das war auch nicht verwunderlich, denn immerhin thronte der Drow, der die Gruppe anführte, auf einem Einhorn und der Mann hinter ihm auf einem Nachtmahr von den unteren Ebenen!
    »Kein alltäglicher Anblick, was?«, rief Ambergris hinauf.
    »Seid gegrüßt«, begann Drizzt. »Und sagt mir bitte, ist Dovos Dothwintyl nach wie vor erster Kapitän von Letzthafen?«
    »Du kennst ihn?«, fragte der Mann.
    »Nur flüchtig. Besser kannte ich einst Haeromos Dothwintyl, damals als ich mit Kapitän Deudermont auf der Seekobold segelte.«
    Die drei berieten sich, und als ihre Köpfe wieder auftauchten, rief die Soldatin hinunter: »Und wer bist du, Dunkelelf? Vielleicht ein gewisser Drizzt?«
    »Zu Diensten«, antwortete Drizzt und verneigte sich kurz, so weit er das von Andahar aus vermochte.
    »Auf der Durchreise?«, fragte sie. In ihrer Stimme lag verständliche Schärfe, denn als Kapitän Deudermont unvernünftigerweise versucht hatte, das berüchtigte Luskan zu befrieden, hatte die anschließende Revolution in der Stadt der Segel böse Menschen ans Ruder gebracht, was einen langen Schatten über Letzthafen geworfen hatte, dessen Bewohner es schon vorher nicht leicht gehabt hatten. Drizzt wurde eine Mitschuld an Deudermonts Scheitern zugeschrieben, und dass er schon lange vor der katastrophalen Wendung der Ereignisse versucht hatte, den Kapitän von seinem Vorhaben abzubringen, wusste kaum jemand.
    In den vergangenen Jahren hatte Drizzt die Stadt immer wieder einmal aufgesucht, war aber seit dem Debakel von Luskan nie besonders freundlich aufgenommen worden. Deshalb mied er den Ort eher, wenn er nach Norden oder Süden zog.
    »Wir hatten gehofft, wir könnten in eurer schönen Stadt den Winter verbringen«, antwortete er.
    Zwei Wachen verschwanden, der dritte

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