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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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gar nicht so verschieden?«
    Drizzt überlegte ein wenig, ehe er Entreris zuversichtlichem Blick seinen eigenen entgegensetzte. »Ich hoffe nicht.«
    Da veränderte sich Entreris Miene. »Und darum musst du mich auf den rechten Weg zurückführen, damit dein eigenes Leben wieder einen Sinn hat?« Jetzt klang seine Stimme weniger sicher.
    »Nein«, antwortete Drizzt. »Unsere Wege haben sich so oft gekreuzt. Ich will dich nicht als Freund bezeichnen …«
    »Ich dich auch nicht.«
    Drizzt nickte. »Aber doch als Weggefährten … umstandshalber vielleicht, aber dennoch ein Gefährte. Lass einfach zu, dass ich dich auf diesen Weg mitnehme. Sieh es als Chance an, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Was hast du zu verlieren?«
    Entreris Augen wurden härter. »Du hast mir meinen Dolch versprochen.«
    »Und du wirst ihn bekommen, oder zumindest werde ich dir zeigen, wo er ist.«
    »Wenn ich dir diesen Gefallen tue?«, fragte er mit scharfer Ironie.
    Drizzt holte tief Luft, um die störrischen Bemerkungen des Meuchelmörders abzuschütteln. »Egal, ob du mir den Gefallen tust oder nicht. Ich habe dir keinen Handel angeboten, sondern nur einen Weg vorgeschlagen.«
    »Warum also sollte ich dir helfen?«
    Drizzt wollte schon etwas erwidern, bemerkte aber den Unterton, der in Entreris schroffer Frage mitschwang. Ihre Diskussion war der Wahrheit recht nahegekommen. Er lächelte seinen alten Widersacher wissend an.
    Entreri leerte seinen Humpen und stellte ihn geräuschvoll auf den Tisch, um einen neuen zu bestellen. »Du zahlst«, sagte er zu dem Drow.
    »Dann bist du mir was schuldig«, erwiderte Drizzt.
    »Was? Ein paar Silberstücke?«
    »Nicht für das Bier«, sagte Drizzt grinsend.
    Entreri tat so, als wäre er über die ganze langweilige Unterhaltung verärgert, und vielleicht stimmte das sogar. Dennoch konnte Drizzt sich das Lachen nicht verkneifen, denn er wusste, dass er seinen alten Feind erreicht hatte.
    Gleich darauf jedoch verging ihm das Lachen, denn die Tür nach draußen schwang auf, und mehrere Leute stürmten herein. Eine Frau und ein Elf stützten einen Mann, der ohne sie wohl kaum gehfähig gewesen wäre. Seine Arme lagen auf ihren Schultern, und sein Kopf rollte hin und her.
    »Helft uns!«, rief die Frau. »Holt einen Priester!«
    Sie schoben sich seitwärts durch die Tür, um hineinzugelangen. Als sie wieder nebeneinanderstanden, sah Drizzt ebenso deutlich wie alle anderen, was los war. Das Hemd des Mannes war zerrissen und blutgetränkt. Die Wunden zogen sich von der Hüfte bis zu den Rippen.
    »Hierher!«, rief Ambergris, während andere zur Tür rannten und einer bereits einen Kleriker rief. Ambergris fegte alle Getränke vom Tisch, so dass der Inhalt der Krüge sich über den Boden ergoss und ihre drei Zechgenossen irritiert aufsprangen, bis sie sahen, wie die Zwergin ihr Heiliges Symbol herauszog und die Hände hob, um Dumathoin anzurufen.
    Drizzt, Entreri, Dahlia und Afafrenfere erreichten den Tisch, als die Begleiter des Verwundeten diesen darauflegten. Der Mönch, der die Vorgehensweise der Zwergin kannte, eilte an ihre Seite, und beugte sich über den Verletzten, um ihn gut festzuhalten.
    Rundherum schallten Fragen durch den Raum, auch »Seeteufel!« wurde gerufen, und man verfluchte die böse Göttin Umberlee. Inmitten dieses Durcheinanders zog Drizzt den Elfen beiseite. Nach kurzem Zögern ließ dieser sich darauf ein, obwohl die Anwesenheit eines Drow in Letzthafen ihn sichtlich verwirrte.
    »Wie ist das geschehen?«, fragte Drizzt.
    »Genau wie sie sagen«, antwortete der Elf, der Drizzt misstrauisch musterte.
    »Ich bin kein Feind«, versicherte Drizzt. »Ich bin Drizzt Do’Urden, ein Freund von …«
    Mehr musste er nicht sagen, denn bei diesem Namen dämmerte es dem Elfen. Er lächelte freundlich und nickte. »Ich bin Dorwyllan aus Baldurs Tor«, sagte er.
    »Sei gegrüßt.«
    »Seeteufel«, erklärte Dorwyllan. »Sahuagin, die Geißel von Letzthafen.«
    Diese Bezeichnung kannte Drizzt und auch die Monster, denn in seinen Jahren auf der Seekobold hatte er unter Kapitän Deudermont mehrfach gegen die bösen Fischmänner gekämpft. Afafrenfere hatte dem Unglücklichen inzwischen das zerfetzte Hemd ausgezogen, und andere hatten ihm das Blut mit Wasser abgespült. Jetzt waren die Verletzungen gut zu sehen: drei tiefe Stichwunden, als ob drei kurze Spieße ihn in einer Reihe getroffen hätten. Er konnte sich den Dreizack ausmalen, der den armen Kerl erwischt hatte – die

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