Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
drehte sich um, um sich an einem Gespräch zu beteiligen, dass die anderen von unten nicht hören konnten. Anstelle einer Entgegnung öffneten sich knarrend die Tore.
    »Dann seid willkommen«, sagte der dritte Mann von der Mauer und nickte ihnen zu, als sie vorbeikamen. »Unterhalb der Ostklippen ist ein Gasthaus, das Steinmetzloch. Da dürftet ihr ein ordentliches Quartier finden. Wenn ihr klug seid, bleibt ihr im Osten und haltet euch von den Docks fern.«
    Drizzt nickte und glitt von Andahar, um diesen zu entlassen. Der Wachmann machte große Augen, als das mächtige Einhorn davonsprang und sich dabei zu halbieren schien. Mit dem zweiten Satz halbierte es sich noch einmal, dann wieder und wieder, bis es einfach im Nichts verschwand.
    »Wart ihr in letzter Zeit in Niewinter?«, fragte der Soldat. Er versuchte, sich seine Ehrfurcht nicht anmerken zu lassen. »Wie läuft es dort?«
    »Die Stadt wächst«, antwortete Drizzt. »Die unmittelbare Gefahr ist vorerst gebannt, die stärksten Gegner sind besiegt.«
    Der Mann nickte. Diese Nachricht schien ihn zu freuen, was Drizzt gut verstand. Letzthafen war auf ein starkes, sicheres Niewinter angewiesen, um sich gegen Piraten aus Luskan zu wehren und vielleicht Verstärkung für die anhaltenden Auseinandersetzungen mit den Kreaturen aus Umberlees Wasserreich anzufordern. Die Stadt der Segel könnte mit dieser einst florierenden, aber heute fast ausgestorbenen Stadt kurzen Prozess machen, was das knappe Dutzend Boote, das im geschützten Hafenbereich dümpelte, deutlich zeigte. Ein Großteil der kläglichen Flotte war kaum als seetüchtig zu bezeichnen. Die Katapulte auf den Klippen im Osten waren immerhin noch kampftauglich und sogar bemannt, was ihn schon mehr beeindruckte. Doch ein fahrendes Schiff mit einem Stein zu treffen war keine leichte Aufgabe. Wenn die Hochkapitäne von Luskan kämen, würde Letzthafen ohne großen Widerstand fallen.
    »Nicht gerade der freundlichste Ort«, bemerkte Afafrenfere, als sie zwischen zerfallenen Häusern und Geschäften hindurchgingen. Viele Fensterläden waren verrammelt, und andere wurden zugeschlagen, als die ungewöhnliche Gruppe vorbeikam.
    »Das hier ist eine lebensfeindliche Wildnis«, erwiderte Drizzt. »Die Bewohner sind vorsichtig, und sie haben gute Gründe dafür.«
    »Wahrscheinlich haben sie die Wachen verdoppelt, nur weil wir gekommen sind«, sagte Dahlia grinsend.
    »Ich glaube, ihr unterschätzt die Kraft der Siedler«, warf Artemis Entreri plötzlich ein. Die anderen vier drehten sich nach ihm um. Er saß immer noch auf seinem Nachtmahr. »Sie haben hier überlebt. Schon das ist nicht gering zu achten.«
    »Allerdings«, bestätigte Drizzt und lief wieder los. »Hier können wir gut den Winter verbringen.«
    »Warum?«, fragte Entreri. Als Drizzt sich nach ihm umdrehte, fügte er hinzu: »Wann willst du uns endlich in deine Pläne einweihen?«
    »Heute Abend«, versprach Drizzt und ging weiter.
    Die Straße gabelte sich, aber die linke Seite war zugemauert und wurde von drei Soldaten bewacht. Dieser Weg führte in die Unterstadt, zum Hafen und zur Küste. Als die fünf sich umsahen, entdeckten sie viele neue Mauern, die die Stadt in eine Ost- und eine Westhälfte teilten. Rechter Hand bog die Straße nach Osten zu den Klippen und in die Oberstadt ab. Selbst aus dieser Entfernung war ihr Ziel leicht zu erkennen: ein neu errichtetes, zentrales Gebäude, das unbemoost war und dessen Steine noch nicht das Dunkelgrau der Verwitterung angenommen hatten.
    Die geräumige Gaststube des Steinmetzlochs war gut besucht, wurde von mehreren Kaminfeuern beleuchtet und erwärmt, und zahlreiche Bewohner scharten sich um die runden Tische vor dem breiten Schanktisch. Dahinter gewährte eine halbe Trennwand Einblick in die Küche, wo es hoch herging.
    »Daran könnte ich mich gewöhnen«, meinte Ambergris bei diesem viel versprechenden Anblick. Sie ging auf den ersten Tisch zu und strahlte die drei Gäste dort an, einen Mann und zwei Zwerge mit den wettergegerbten Gesichtern der Küstenbewohner, den schwieligen Händen von Bergarbeiten und muskelbepackten Armen. »Seid gegrüßt«, sagte Ambergris.
    »Gleichfalls, Süße, setz dich ruhig zu uns«, erwiderte einer der Zwerge.
    Ambergris blieb stehen, sah sich nach ihren Begleitern um, zwinkerte ihnen zu und befolgte die Einladung.
    »Keine Schlägerei!«, ermahnte Drizzt den Mönch, als sie an dem Tisch vorbeigingen. »Ich will nicht, dass man uns hier gleich wieder

Weitere Kostenlose Bücher