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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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rauswirft.«
    »Dafür kann ich nichts«, erwiderte der Mönch. »Aber Ambergris hört beim Laufen so gern die Münzen in ihrem Beutel klirren, weißt du.«
    »Ich weiß. Ich habe es gesehen, und hier kommt das nicht in Frage«, sagte Drizzt. »Wir haben Wichtigeres zu tun.«
    »Vielleicht erfahren wir ja bald mal, worum es geht«, entgegnete Afafrenfere kurz angebunden und ging zur Bar.
    Drizzt blieb stehen und sah sich nach Dahlia um. »Bleib bei ihm«, bat er sie gedämpft mit einem Blick auf die abgelenkte Zwergin. »Sieh zu, dass du unseren Mönch näher kennen lernst. Ich muss wissen, was ich von ihm zu halten habe.«
    »Er kann kämpfen«, befand Dahlia.
    »Aber weiß er, wann er kämpfen sollte und gegen wen?«
    »Der macht alles, was die Zwergin ihm sagt«, stellte Entreri fest.
    Drizzt warf einen Blick zu dem Tisch, wo Ambergris mit ihren neuen Freunden fröhlich dem Alkohol zusprach.
    »Du glaubst, sie zu kennen«, bemerkte Entreri. »Du siehst Bruenor in ihr. Nimm dich lieber in Acht.«
    »Artemis Entreri warnt mich vor meinen neuen Weggefährten«, murmelte Drizzt. »Die Welt ist verrückt geworden.«
    Dahlia lachte nur, während sie davonhüpfte und Afafrenfere zur Bar folgte. In der Zwischenzeit steuerten Drizzt und Entreri einen leeren Tisch in der Ecke gegenüber der Tür an.
    »Diese Stadt ist verloren«, sagte der Meuchelmörder, sobald sie dort Platz nahmen. »Warum verschwenden wir hier unsere Zeit?« Er dachte kurz über seine Worte nach, dann stellte er die Frage noch einmal leicht verändert. »Warum verschwendest du hier meine Zeit?«
    »Sie ist nicht verloren«, erklärte Drizzt. »Nicht, solange wir sie nicht aufgeben.«
    »Und das hast du nicht vor«, folgerte Entreri.
    Drizzt zuckte mit den Schultern. »Wir könnten hier etwas Gutes tun«, erklärte er, brach jedoch abrupt ab, weil das Schankmädchen kam, um nach ihren Wünschen zu fragen.
    »Etwas Gutes tun?«, wiederholte Entreri zweifelnd, nachdem sie verschwunden war.
    »Die Bürger von Letzthafen hätten diese Chance verdient«, sagte Drizzt. »Sie haben durchgehalten, obwohl alles gegen sie sprach.«
    »Weil sie dumm sind«, sagte Entreri. »Ich dachte, das hätten wir bereits geklärt.«
    »Erspare mir deinen Sarkasmus«, entgegnete Drizzt. »Ich meine es ernst. Du hast ein … fragwürdiges Leben hinter dir. Macht dir das nicht zu schaffen?«
    »Willst du mich jetzt bekehren?«
    Drizzt sah ihn eindringlich an und schüttelte den Kopf. »Ich möchte es wissen. Wirklich.«
    Das Mädchen, eine hübsche Brünette von allenfalls fünfzehn Jahren, kam mit ihren Getränken, stellte diese ab und verschwand zu einem anderen Tisch.
    »Klingt aber sehr nach Bekehrungsversuch«, meinte Entreri nach einem kräftigen Schluck Rotbier aus Baldurs Tor.
    »Dann möchte ich mich entschuldigen. Aber ich frage noch einmal: Hast du keine Gewissensbisse?«
    »Nein.«
    Die beiden starrten einander lange an. Drizzt nahm Entreri seine Antwort nicht ab, konnte seiner klaren Aussage aber wenig entgegensetzen. »Hast du je etwas für jemanden getan, einfach nur, weil es das Richtige war?«, fragte er. »Muss für dich am Ende immer eine Belohnung herausspringen?«
    Entreri sah ihn nur an und nahm noch einen Schluck Bier.
    »Hast du es je versucht?«
    »Ich bin mit dir nach Norden gezogen, weil du mir meinen Dolch versprochen hast.«
    »Beizeiten«, sagte Drizzt abwehrend. »Im Augenblick will ich nur wissen: Hast du?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Wir haben hier die Möglichkeit, vielen zu helfen«, erklärte Drizzt. »Etwas Gutes zu tun erzeugt eine Zufriedenheit, die du vielleicht noch gar nicht kennst.«
    Entreri musterte ihn naserümpfend. »Heilst du so deine Wunden?«, fragte er ungläubig. Als Drizzt ihn verwirrt ansah, fuhr er fort: »Wenn du mich bekehren kannst, brauchst du keine Schuldgefühle mehr zu haben, weil du mich das eine oder andere Mal verschont hast, richtig? Du hättest mich mehr als einmal töten können, aber das hast du nicht getan, und jetzt stellst du deine Gnade in Frage. Wie viele Unschuldige sind gestorben, weil du nicht den Mumm hattest, mich zu erschlagen?«
    »Nein«, widersprach Drizzt leise. Er schüttelte den Kopf.
    »Oder ist es etwas anderes?« Entreri begann diese Unterhaltung Spaß zu machen. »Ich kannte mal einen Paladinkönig. Na ja, eigentlich war ich in seinem Kerker zu Gast. Wie sehr er mich hasste, denn ich verkörperte die dunkle Seite seines Herzens! Ist es das? Fürchtest du, wir zwei wären letztlich

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