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Night Academy 2

Night Academy 2

Titel: Night Academy 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Scott
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hätte sein können, wenn sie ins Programm aufgenommen worden wären. Aber manchmal finden sie es doch heraus, und dann nimmt die Sache einen eher unerfreulichen Ausgang.«
    Vor meinem geistigen Auge fuhren die Wächter im hellbraunen Buick durch meine Straße auf der Suche nach Jack, die Waffen schussbereit. »So wie bei Jack.«
    Barrett nickte. »Wie bei Jack. Die Irin suchen nach Leuten wie ihm, die allein und verängstigt sind. Das ist alles unsere Schuld, Dancia. Bevor es die Schulen und das Wächterprogramm gab, waren die Irin in alle Winde zerstreut und schlecht organisiert, im Gegensatz zu heute stellten sie kaum eine Bedrohung dar. Darum werden die Irin gern totgeschwiegen, vor allem, was ihren Ursprung angeht. Ansonsten müsste man ja zugeben, dass man dieses Krebsgeschwür selbst verursacht hat. Alle schreien sofort Ja, wenn es darum geht, sie auszuschalten, aber niemand will sich eingestehen, dass wir sie selbst geschaffen haben.«
    Ich hielt meinen Arm an den Körper gepresst, um meine Schulter zu entlasten. »Woher weißt du das alles?«
    »Ich hatte auch mal eine Freundin – eine Hellseherin. Sie hieß Sierra. Schon in der Neunten hat sie spitzgekriegt, was in der Night Academy los war. Und wie Jack haben sie auch ihr nicht vertraut. Sie war … sehr labil. Schon als Kind hatte sie Visionen, und die haben ihrem Gemüt zugesetzt.«
    Berührt von der Traurigkeit in seiner Stimme, sah ich ihn aufmerksam an. »Und sie ist von der Schule geflogen?«
    Barrett sprang vom Tisch und ging zum Fenster. »Mr Judan hat sie nach Hause geschickt. Ihren Eltern hat er gesagt, sie sei krank und man könne sich in der Schule nicht um sie kümmern. Daraufhin haben ihre Eltern sie für schizophren gehalten, haben Sierra in eine Therapie geschickt und ihr Medikamente verabreicht, doch davon ist alles nur noch schlimmer geworden. Im vergangenen Jahr hat sie sich umgebracht.«
    »Oh, Barrett.« Ich trat zu ihm ans Fenster und legte vorsichtig eine Hand auf seinen Arm. Er schluckte schwer, die Sehnen an seinem Hals waren angespannt. »Das tut mir so leid«, sagte ich.
    »Kurz bevor sie starb, hat sie mir noch erzählt, dass die Irin Kontakt zu ihr aufgenommen haben. Die haben ihr ganz offen gesagt, dass sie, wenn sie sich ihnen anschließt, permanent überwacht und ständig auf der Flucht sein würde. Aber sie haben ihr auch versprochen, dass sie sich an denen rächen kann, die wirklich gefährlich sind. Immer wieder haben sie bei Sierra angerufen, Leute zu ihr geschickt und Nachrichten hinterlassen. Ihr gegenüber haben sie sich als Freiheitskämpfer bezeichnet, die sich nur gegen den Hohen Rat zur Wehr setzen; doch Sierra hatte Visionen, in denen die Irin Schulen angriffen und unschuldige Schüler aus dem Programm töteten. Das hat sie schließlich in den Wahnsinn getrieben.«
    Nun malte ich mir aus, wie die Irin Jack halb erfroren und allein irgendwo aufgelesen hatten – nur allzu bereit, die Night Academy und alles, wofür sie stand, zu hassen. In dem Moment hätte er ihnen vermutlich alles geglaubt.
    »Wer war Ethan Hannigan?«
    Die Frage schien Barrett nicht weiter zu überraschen. »Ethan ist hier zur Schule gegangen.«
    »Hat man ihn umgebracht?«
    Barrett zuckte nicht einmal mit der Wimper, strich sich übers Kinn und sagte ruhig: »Ich weiß es nicht.«
    »Weißt du es nicht, oder willst du es mir nicht sagen?«, bohrte ich nach.
    Finster sah er mich an. »Ethan ist unter dubiosen Umständen ums Leben gekommen. Ich würde den Leuten aus dem Programm glatt zutrauen, dass sie ihn aus dem Weg geräumt haben. Er verfügte über eine mächtige Gabe, konnte das Wetter beeinflussen. Außerdem war er unglaublich klug und ehrgeizig, und man fürchtete, er würde alles tun, um seine eigenen Interessen durchzusetzen. Für das Programm stellte er somit eine Bedrohung dar.«
    »Woher weißt du das alles?« Die widerspenstige Locke hatte sich wieder gelöst; da meine Finger mit roter und blauer Farbe beschmiert waren, schob ich die Haare mit dem Handrücken hinters Ohr.
    »Einiges habe ich von Sierra erfahren, und mein Vater hat mir auch gesagt, was er wusste, wobei das nicht viel war.«
    »Was soll man bloß von alldem halten?«
    Draußen lockte der grüne Rasen, ich stellte mir vor, ich würde die Night Academy mit allen ihren Geheimnissen hinter mir lassen und einfach durch den Wald davonlaufen. Was hätte ich denn zu verlieren? Freundschaften? Liebe? Die Möglichkeit, Gutes zu tun und alte Fehler wettzumachen?
    »Wenn ich

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