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Night Academy 2

Night Academy 2

Titel: Night Academy 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Scott
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ausschließlich Elftklässler aus dem Programm dabei waren, wahrscheinlich als Wächter. So ein Zeltausflug bot doch reichlich Möglichkeiten, Leute unter Stress zu setzen. Bestimmt planten sie, uns alle in die eisigen Fluten des Puget Sunds zu schmeißen, nur um unsere Reaktion zu testen.
    »Wie ist denn Alex so?«, fragte ich. »Nimmt er nicht mit Hennie zusammen an diesem United-Nations-Modellprojekt teil?«
    »Weiß ich nicht«, gestand Esther. »Ich hab noch gar nicht richtig mit ihm geredet. Irgendwie hat es mir geschmeichelt, dass er mich toll findet.«
    »Viele Jungs finden dich toll.« Ich deutete auf ihren neuen Look. »War das nicht Ziel der ganzen Sache?«
    »Ja, schon.« Sie blickte in den Spiegel neben der Tür, holte ihr Schminktäschchen aus dem Rucksack und zog sich den Kajal nach. »Aber um ehrlich zu sein, ist es ziemlich langweilig. Den ganzen Tag muss ich mich um meine Haare und Klamotten kümmern und ständig in Flirtlaune sein. Und die Jungs stehen ja nur wegen der Optik auf mich. Was, wenn ich das nicht mehr aufrechterhalten kann?«
    Dagegen konnte ich schlecht etwas sagen, also nickte ich mitfühlend.
    Esther warf noch einen langen Blick in den Spiegel, bevor sie sich mir wieder zuwandte. »Du findest, ich sollte die Sache abblasen, oder?«
    »Esther, ich möchte, dass du glücklich bist. Und wenn dich das glücklich macht, dann bin ich voll dafür.«
    »Und warum höre ich dann am Ende ein aber bei dir heraus?«
    Verzweifelt überlegte ich, wie ich ihr gegenüber ehrlich sein konnte, ohne das Geheimis der Night Academy preiszugeben. »Du bist ein Riesentalent. Du kannst dich in jede x-beliebige Person verwandeln. Aber das heißt auch, dass du alles tun musst, um dich nicht selbst zu verlieren. Wenn du nicht aufpasst, geht die wahre Esther noch verschütt.«
    Esther nickte bedrückt. »So ungern ich es auch zugebe, aber es stimmt, was du sagst. Und nachdem ich jetzt so viel Zeit damit verbracht habe, jemand anders zu sein, habe ich eins über mich gelernt: Ich bin kein Jungenschwarm.«
    »Du bist viel mehr als das«, sagte ich leise. »Du bist meine beste Freundin.«
    Esther setzte sich neben das Bett auf ihren Schreibtischstuhl. Auf der Fensterbank stand ein gerahmtes Bild von ihr und ihrer Mutter, darauf war die alte Esther zu sehen, mit ihrem runden Gesicht, dem schwarzen Kraushaar und einem breiten Lächeln. »Danke«, sagte sie, »aber genug von mir. Erzähl lieber mal, was mit Cam los ist. Ich weiß nur noch, dass er nach den Ferien bei dir zu Hause aufgetaucht ist und ihr eine Stunde im Auto rumgeknutscht habt.«
    »Stunde ist übertrieben«, sagte ich. »Und irgendwie ist das Ganze schwer zu erklären. Wir haben uns gestritten.«
    »Worüber denn?«
    Wie immer rang ich mit mir, wie viel ich preisgeben durfte. »Ich habe Cam nie von mir und Jack erzählt. Aber Anna hat davon Wind bekommen und es ihm gesagt. Er war ziemlich sauer.«
    »Aber damals wart ihr doch noch gar nicht zusammen. Wie kann er da sauer sein?«
    »Er war gekränkt, weil ich nicht ehrlich gewesen bin. Dadurch hat er das Gefühl, ich würde ihm nicht vertrauen. Er seinerseits vertraut mir vollkommen.«
    Esther täschelte mir sanft die Schulter. Im Laufe des Gesprächs waren ein paar Locken zurückgekehrt, wo sie doch so viel Mühe auf das Glätten verwendet hatte; auch ihre Gesichtszüge wirkten wieder weicher. Ich hätte nicht genau sagen können, woran es lag, aber so fühlte ich mich mit ihr wesentlich wohler. »Irgendwie kann ich ihn verstehen. Warum hast du es ihm denn nicht gesagt?«
    »Wegen dieser bescheuerten Anna.« Ich knuffte Esthers Blumenkissen und stellte mir vor, es wäre Anna. »Sie hat mir solche Angst gemacht, wie Cam wohl reagieren würde, wenn er davon erführe. Ich hätte nie auf diese blöde Kuh hören sollen.«
    Natürlich konnte ich nicht erklären, welche Bedeutung Jack zukam und dass ich fürchtete, seinetwegen aus dem Programm zu fliegen. Doch im Moment brauchte ich auch nichts weiter zu erklären, denn Hennie kam hereingestürmt und warf sich zu mir aufs Bett, dabei erwischte mich ihr langer Zopf am Kinn.
    »Was ist denn passiert?«, wollte sie wissen. »Ich hatte ein komisches Gefühl … Geht’s dir nicht so gut?«
    »Dancia und Cam haben sich getrennt«, verkündete Esther.
    »Nein!« Entsetzt drehte sich Hennie zu mir. »Das glaube ich nicht. Der steht doch total auf dich … und du bist verrückt nach ihm. Wie könnt ihr euch da trennen?«
    »Er hat rausbekommen, dass Dancia letztes

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