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Night Academy 2

Night Academy 2

Titel: Night Academy 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Scott
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schwarze Gewitterwolke an den Himmel. »Schon besser.«
    »Willst du darüber reden?«
    Nun umrandete ich die Blumen mit Blau, was ganz schön aussah, wenn man auf Kindergartenmalerei stand. Ich riss das Blatt ab und begann von vorn, diesmal ohne schwarze Wolke. »Gibt nicht viel zu erzählen«, sagte ich. »Im Grunde habe ich nur mein Leben ruiniert. Habe alle im Stich gelassen, was uns beinahe das Leben gekostet hätte, und dann habe ich es auch noch geschafft, die wohl wichtigste Beziehung in meinem Leben in den Sand zu setzen.«
    »Alles mit der Ruhe«, sagte Barrett. Er setzte sich auf einen Tisch und schlug die Beine übereinander. »Jetzt mal der Reihe nach. Wieso hast du alle im Stich gelassen?«
    »Du hast doch bestimmt von Jack gehört«, sagte ich. »Und dass wir von der Straße abgedrängt wurden.«
    »Das heißt doch nicht, dass du alle im Stich gelassen hast. Bei mir ist angekommen, du hättest versucht, den anderen Wagen aufzuhalten, hattest aber nicht mehr genug Kraft dafür.«
    »Das sagst du doch bloß, weil du mich magst.«
    Barrett ließ ein Lächeln aufblitzen. »Ich mag dich, das stimmt. Aber ich bin nicht der Einzige, der so denkt. Du warst verletzt, D.! Du kannst doch nicht im Ernst von dir erwarten, mit einer Gehirnerschütterung und einem gebrochenen Schlüsselbein ein ganzes Auto zu versetzen.«
    »Das ist denen doch egal«, sagte ich. Unwirsch strich ich mir eine widerspenstige Locke aus dem Gesicht. »Die glauben, dass ich’s wegen Jack gar nicht erst versucht habe.«
    »Wer glaubt das? Cam?«
    Ich stockte. »Mittlerweile glaubt er das bestimmt. Jetzt, wo Anna ihm von Jack und mir erzählt hat und er von den Telefonaten weiß … « Ich attackierte das Papier mit wütenden Pinselstrichen. »Es hat keinen Zweck mehr.«
    »Warum erzählst du mir nicht einfach mal deine Version der Dinge?«, fragte Barrett sanft. »Vielleicht hilft das.«
    Nach kurzem Zögern sprudelten die Worte nur so aus mir heraus. Ich erzählte Barrett einfach alles. Wie nah Jack und ich uns gestanden hatten und wie ich ihn nach dem Kuss abgewiesen hatte. Selbst dass ich ihn immer noch sehr vermisste und mit ihm telefonierte, obwohl ich wusste, dass ich besser auflegen sollte, erzählte ich.
    »Jack ist dein Freund«, sagte Barrett einfach. »Du kannst dich nicht einfach von ihm abwenden. Das verstehe ich.«
    »Aber er gehört jetzt zu den Irin«, sagte ich. »Ich kann nicht länger mit ihm befreundet sein.«
    »An deiner Stelle würde ich die Entscheidung von der Person abhängig machen und nicht von der Gruppierung, der sie angehört.«
    Ich starrte auf das Blatt vor mir, Barretts Worte noch im Ohr. Diesmal kümmerte ich mich nicht um Formen, stattdessen mischte ich Rot und Blau auf der Palette. Aus dem Stapel sauberer Pinsel wählte ich einen dicken Bürstenpinsel und überzog das Blatt mit sattem Violett. »Ich kann es einfach nicht fassen, dass er mitgeholfen hat, die Farbmunition zu versteinern«, sagte ich. »Er muss sich verändert haben. Der Jack, den ich gekannt habe, würde so was niemals tun.«
    »Bist du dir sicher?«, fragte Barrett.
    Wirklich? Ganz sicher?
    Niedergeschlagen legte ich den Pinsel beiseite. »Nein.«
    »Nur weil er damals nicht so war, heißt das noch lange nicht, dass er heute nicht so sein könnte. Die Irin nutzen den Hass und nähren ihn. Das macht sie aus.«
    »Aber warum?«, fragte ich. »Ich verstehe nicht, warum sie uns so hassen?«
    Barrett seufzte. »Die waren alle mal Schüler der Night Academy – jedenfalls die meisten von ihnen. Thaddeus habe ich nicht wiedererkannt, aber viele von den anderen.«
    Ich war wie vor den Kopf gestoßen. »Wie konnte das geschehen?«
    »Du weißt ja, dass nicht jeder ins Programm aufgenommen wird. Nicht einmal alle dritten Grade werden für die Aufnahme vorgeschlagen.«
    »Klar. Deshalb stehen wir im ersten Jahr unter Beobachtung, ob wir vertrauenswürdig sind.«
    »Genau. Nun stell dir einen Haufen Begabter dritten Grades vor, die nicht ins Programm kommen. Wo werden die landen?«
    »In … stinknormalen Schulen?«, fragte ich vorsichtig. »Oder sie bleiben auf der Night Academy, ohne von dem Programm zu erfahren.«
    »Die wollen hier keine Begabten haben, die sie nicht ausbilden. Die Gefahr wäre viel zu groß, dass sie hinter das Geheimnis kommen. Deshalb besorgt Mr Judan den Eltern einen neuen Job oder dem Schüler ein Stipendium an einer anderen Schule, damit sie möglichst weit wegziehen. Meistens klappt das auch, und sie erfahren nie, was

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