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Night Academy 2

Night Academy 2

Titel: Night Academy 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Scott
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was deine Eltern oder Yashir wollen.«
    »Ich will ja mit ihm zusammensein«, sagte Hennie, »aber meine Mutter wäre enttäuscht, wenn sie wüsste, dass ich so viel Zeit mit ihm verbringe, statt für die Schule zu lernen und … «
    »Hennie!«, rief Esther dazwischen. »Hast du überhaupt zugehört, was Dancia gesagt hat? Hier geht es um dich, und nicht um deine Eltern oder deine Lehrer.«
    »Okay.« Tränen glänzten in ihren Augen.
    »Hey, ich habe eine geniale Idee«, sagte ich. »Lass uns die Jungs einfach eine Zeit lang mal vergessen, wenigstens bis wir wieder von den San-Juan-Inseln zurück sind. Mein Freund hat mir gerade den Laufpass gegeben, Hennie braucht Abstand von allem, und Esther hat für immer die Schnauze voll von Jungs.«
    Esther nickte. »Keine schlechte Idee. Wir werden sowieso Scheiße aussehen, weil wir beim Zelten nicht duschen können.«
    Hennie riss mir das Kissen aus der Hand und warf es Esther an den Kopf. »Aha, du lässt dich also dazu herab, Zeit mit uns zu verbringen, weil du dreckig sein wirst? Na schönen Dank auch.«
    Esther kicherte. »Nein, Dancia hat recht. Wir brauchen eine Zeit ohne Jungs. Wir sind ja jetzt schon die reinsten Nervenbündel, und wenn wir vom Zelten zurück sind, dann müssen wir uns für die Abschlussprüfungen richtig ins Zeug legen. Danach werden wir uns dann den ganzen Sommer lang nicht sehen. Also sollten wir die gemeinsame Zeit noch nutzen.«
    Hennie legte den Kopf auf meine Schulter. »Ich weiß nicht, was ich ohne euch machen würde.«
    »Mir geht es genauso«, sagte Esther inbrünstig.
    Ich kuschelte mich an die beiden und schloss die Augen. »Mir ebenfalls.«
    Und auf einmal erschien mir mein Leben gar nicht mehr so trostlos.

27
    D ie Mission »Zeit ohne Jungs« wurde sofort in die Tat umge- setzt. Ich glaube, Esther war richtig erleichtert, wieder sie selbst zu sein. Zwar wurde sie nun nicht mehr ständig von Jungen umschwärmt, lachte dafür aber mehr, und ich gewöhnte mich schnell wieder daran, jede freie Minute bei ihr auf dem Bett herumzuhängen. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie für Trevor immer noch eine Schwäche hatte, mehrmals ertappte ich sie, wie sie in der Cafeteria sehnsüchtig zu ihm hinübersah, und wenn sie sich zufällig im Gang begegneten, brachte sie kein Wort heraus. Doch seit meiner Warnung hielt Trevor gebührenden Abstand. Noch immer starrte er sie an, aber längst nicht mehr so auffällig.
    Hennie brachte die Mission nicht so viel Spaß wie uns. Sie wirkte nach wie vor traurig, und wenn sie nicht gerade mit uns zusammen war, hatte sie immer Stöpsel im Ohr. Yashir sah sie besorgt aus der Ferne an. Bislang hatte sie sich zwar noch nicht von ihm getrennt, aber von Cam inspiriert hatte sie Yashir um eine Pause gebeten. Ich hätte ihr gern geholfen, nur wusste ich nicht, wie. Hoffentlich brachte die vorübergehende Trennung von Yashir die Stimmen in ihrem Kopf ein wenig zum Schweigen.
    Am Freitag um neun Uhr morgens fror dann die Hölle ein.
    Catherine und ich saßen zusammen im Zimmer und lernten. Plötzlich stapfte sie zu mir herüber und knallte mir ein Formular aufs Physikbuch. »Ich könnte natürlich auch um ein Einzelzimmer bitten, aber wenn Esther und Hennie sich ein Zimmer teilen, stehst du ja sonst allein da.«
    Oben auf dem Blatt stand: Zimmerpartnergesuch. Unsere Tutoren hatten die Formulare letzte Woche ausgeteilt, aber ich hatte meines unbesehen in den Rucksack gestopft. Mir graute immer noch vor dem nächsten Schuljahr.
    »Ist das dein Ernst?«, fragte ich. Catherine zog ein Gesicht, als hätte sich mal wieder eine meiner Socken in ihre Schrankhälfte verirrt. »Du willst wieder mit mir zusammenwohnen?«
    Vielleicht hätte ich es mir sogar denken können. Auch wenn sich Catherine mir nach wie vor haushoch überlegen fühlte, waren wir doch ganz gut miteinander ausgekommen. Wir waren beide ordentlich, mochten keine laute Musik und waren morgens die Ersten beim Frühstück. Außerdem unterhielten wir uns gern miteinander. Mit ihrer emotionslosen Art brachte Catherine die Dinge oft auf den Punkt. Und ich schenkte ihr Aufmerksamkeit und Verständnis, etwas, was sie bislang nie bekommen hatte.
    »Wenn du andere Pläne hast, vergiss es.« Sie riss mir das Papier wieder weg. »Im Einzelzimmer kann ich ohnehin besser arbeiten.«
    »Nun warte doch mal«, sagte ich. In ihrer hochgeschlossenen Bluse und dem dunkelblauen Rock wirkte sie auf einmal seltsam zerbrechlich, und das Papier zerknitterte, so fest hielt sie es in

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