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NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

Titel: NIGHT SHOW - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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blutrote Masse in die Höhe spritzte, und landete platschend auf dem Verandaboden. »Schnitt!«, rief Roger. »Wunderbar. Das hätten wir im Kasten.«
    »Soll ich mitkommen?«, fragte Jack.
    Dani schüttelte den Kopf. »Ich bin sicher, es ist alles in Ordnung. Wahrscheinlich ist er noch zu Hause und leckt seine Wunden.«
    »Trotzdem wäre mir dann wohler bei der Sache.«
    »Na gut, wenn du unbedingt willst.«
    Sie stiegen aus Jacks Mustang und gingen zur Vordertür.
    »Gestern war Ruhe«, sagte Dani.
    »Klar, da hat er sich nicht getraut. Ich war ja auch den ganzen Tag bei dir.«
    Sie schloss die Tür auf, und die beiden traten ein. Im Haus herrschte Stille. Leise wie Eindringlinge bewegten sie sich von einem Zimmer zum anderen, um sämtliche Fenster und Türen zu überprüfen.
    »Sieht aus, als sei alles in Ordnung«, flüsterte Jack, als sie die Küche erreichten.
    »Warum flüstern wir dann?«, gab Dani zurück.
    Er grinste. »Keinen Schimmer«, verkündete er mit normaler Stimme.
    Dani spähte zur Werkstatttür. Der Verriegelungsknopf ragte aus dem Griff. »Haben wir heute Morgen vergessen, das Atelier abzuschließen?«
    »Könnte sein.«
    Schulterzuckend ging sie um den Küchentisch und öffnete die Tür. Sie schaltete das Licht ein. »Jemand zu Hause?«, rief sie in die Dunkelheit.
    »Sehen wir lieber nach.«
    Sie betraten die Werkstatt. Die Luft darin fühlte sich heiß und stickig an.
    »Ich überprüfe besser mal den Hintereingang«, erklärte Dani.
    Jack nickte, trat um die Drehbank herum und bahnte sich den Weg zum seitlichen Fenster.
    Als Dani die Werkbank passierte, griff sie nach der rostigen Machete. »Vielleicht sollte ich die hier mitnehmen«, sagte sie, lächelte zu Jack hinüber und schwenkte die Waffe über dem Kopf.
    »Verpass ihm mindestens 40 Schläge.«
    »Igitt.« Sie legte die Machete zurück und lief weiter zur hinteren Tür.
    »Das Fenster ist ...«
    »Jack!« Sie taumelte einen Schritt zurück. Ihr Blick war auf eine leere Stelle an der Wand gerichtet.
    Er eilte zu ihr herüber.
    Sie wirkte geschockt. »Meine lebensechte Maske. Sie ist weg.«
    Einen Moment lang schwieg er. »Sehen wir uns mal um. Vielleicht haben wir sie nur verlegt.«
    Dani schüttelte den Kopf. Sie fühlte sich schwach, und ihr war schwindlig zumute. Jacks Hand drückte sanft gegen ihren Rücken.
    »Sie war am Samstagvormittag noch hier«, meinte er.
    »Wir haben Tony gezeigt, wie man einen solchen Abdruck anfertigt. Er ... er brauchte ihn vielleicht, um die geklaute Ingrid-Puppe zu vervollständigen.«
    Jack wuschelte ihr durch die Haare. »Solange er nicht die echte Dani bekommt ...«
    Sie versuchte zu lächeln.
    »Liebling, es ist nur ein Stück Gips.«
    »Es ist mein Gesicht. Und Ingrid besitzt meinen Körper. Gott, ich kann beinahe fühlen, wie er an ihr herumgrabbelt.«
    »Nein nein, das bin ich«, sagte Jack und zog sie an sich. Er streichelte ihren Rücken. Seine Lippen pressten sich zärtlich auf ihren Mund. Sie hielt ihn fest. »Wir holen uns Ingrid zurück«, fasste er einen Entschluss.
    »Wie denn?«
    »Tony kreuzt bestimmt wieder auf.«
    Jack überprüfte die Hintertür, danach verließen sie die stickige Werkstatt.
    »Ich bin maximal für eine Stunde weg«, versprach er.
    »Bist du sicher, dass du keine Hilfe brauchst?«
    »Dich würde glatt der Schlag treffen.«
    » So unordentlich kann es bei dir in der Wohnung gar nicht sein.«
    »Wenn du Angst davor hast, hierzubleiben ...«
    »Nein.«
    »Ich stopfe nur schnell ein paar Klamotten in einen Koffer, dann komme ich sofort zurück.«
    Als er weg war, legte Dani die Türkette vor und ging ins Schlafzimmer. Durch die Glastür präsentierte sich der Swimmingpool glitzernd und einladend. Dani konnte den kühlen, wohligen Schock des Wassers förmlich auf ihrer Haut fühlen. Aber sie hatte Angst.
    Sie fürchtete sich davor, ihren eigenen Pool zu benutzen, weil sie allein auf dem Grundstück war und sich Tony jederzeit wieder durch das Tor hereinschleichen konnte.
    »Verflucht soll er sein«, murmelte sie.
    Dani hielt es für vernünftig, auf Nummer sicher zu gehen. Warum etwas riskieren? Verschanz dich einfach in deiner Festung, damit der Mistkerl nicht an dich rankommt ...
    Von wegen Festung. Eher ein Gewächshaus. Wenn Tony wollte, konnte er sie innerhalb weniger Sekunden erreichen.
    Dieser Gedanke überzeugte sie davon, dass es in der Wohnung auch nicht sicherer war als im Freien.
    »Du bist wirklich ein schlaues Frauchen!«, lobte sie sich selbst und

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