NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)
einzige Chance bestand darin, durch den Flur zum Vordereingang zu rennen.
»Nicht«, ermahnte sie Tony. »Bleib bei mir. Ich liebe dich.«
»Ich hasse dich!«, brüllte sie und wich weiter zurück.
»Sag doch so etwas nicht. Du weißt ganz genau, dass das nicht stimmt.«
»Lass mich zufrieden!«
»Zieh den Badeanzug aus. Ich will dich nackt vor mir sehen. Ich will dich überall anfassen. Sämtliche verbotenen Stellen deines Körpers küssen und ...« Tony erstarrte. Hastig trat er einen Schritt zurück.
Dani wirbelte herum und sog scharf die Luft ein.
An der Schlafzimmertür war ein groß gewachsener Mann aufgetaucht. Er trug Jeans und einen Anorak. Eine blaue Skimaske bedeckte seinen Kopf. Mit der behandschuhten Faust hielt er eine Machete umklammert.
Er hob die Waffe über den Kopf und stürmte los.
Tony raste durch die Schiebetür.
Der Mann huschte an Dani vorbei. Stumm jagte er Tony den Rand des Swimmingpools entlang. Der Junge erreichte die Pforte des Holzzauns deutlich vor ihm und kletterte hastig darüber.
Der Unbekannte kam zu ihr zurück. Er ließ die Machete auf einen der Liegestühle fallen und zog sich die Maske vom Kopf.
Dani warf sich schluchzend in seine Arme.
25
»Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Jack.
Dani klammerte sich an ihn, als wollte sie ihn nie wieder loslassen. »Er hatte vor ...«
»Ich weiß.«
»Ich war total panisch. Ich hätte ihn nicht aufhalten können. Oh Gott, Jack.«
»Jetzt ist alles wieder gut.«
»Ich hätte ihn nicht aufhalten können«, wiederholte sie schluchzend und presste das Gesicht an seine Schulter. »Wärst du nicht gekommen ...«
»Ich dachte mir schon, dass er den Köder schluckt.«
Sie starrte Jack an. Durch die Tränen zeichnete sich sein Gesicht verschwommen ab. »Das verstehe ich nicht.«
»Ich habe mit so etwas Ähnlichem gerechnet. Sein Leichenwagen parkte eine Straße weiter, also habe ich mein Auto dort stehen lassen und bin zum Haus zurückgerannt.«
»Verkleidet?«, fragte sie und wischte sich über die Augen.
»Ich dachte mir, ich verpasse ihm eine Dosis seiner eigenen Medizin. Als ich hier ankam, habe ich ihn draußen bei dir gesehen. Also bin in die Werkstatt gelaufen, um die Machete zu holen, und als ich zurückkam, wart ihr im Schlafzimmer.«
»Soll das heißen, du hattest nie wirklich vor, in deine Wohnung zu fahren? Du hast mich nur allein gelassen, um ihn anzulocken?«
»Das bringt es ziemlich gut auf den Punkt.«
Dani lächelte ihn an. »Du bist ein ziemlich durchtriebener Bursche, Jack Somers.«
»Um verschlagene Mistkerle zu schnappen, muss man selbst verschlagen sein.«
»Weißt du, du hättest mich ruhig in deinen Plan einweihen können.«
»Und die Überraschung verderben?«
»Das hätte mich nicht gestört.«
Lächelnd streichelte er ihren Hinterkopf. »Ich muss allerdings wirklich noch mal in meine Wohnung.«
»Was wird das? Ein weiterer Test, um zu überprüfen, ob Tony aufgegeben hat?«
»Ich glaube, der hat seine Lektion gelernt. Aber nur für den Fall, dass ich mich irre, kommst du diesmal mit.«
»Und was ist mit der fürchterlichen Unordnung, die du mir nicht zumuten wolltest?«
»Du kannst ja rechtzeitig die Augen zumachen, bevor dich der Schlag trifft.«
Er starrte einen grauen Mercedes an, der vor dem Gebäude abgestellt war. »Oh oh.«
»Was denn?«, fragte Dani.
»Das ist Margots Auto.«
»Oh nein.«
Er lenkte den Mustang an den Randstein. »Ich schätze, sie hat mein Nein als Antwort nicht akzeptiert.«
»Vielleicht sollte ich besser hier warten.«
Jack grinste sie an. »Angst?«
»Ich bin nicht sicher, ob ich einer weiteren Konfrontation gewachsen bin.«
»Komm schon.«
»Ich weiß nicht recht, Jack.«
»Ich warne dich. Sie könnte es auf meinen Körper abgesehen haben. Du solltest besser mitkommen, um deine Interessen zu schützen.«
»Na schön ...« Schulterzuckend stieg Dani aus.
Jack ergriff ihre Hand. »Komm, sei bloß nicht nervös.«
»Klar.«
Als sie die Treppe in die erste Etage hinaufstiegen, wuchs Danis Widerwillen zunehmend. Ihr Magen schmerzte. Ihr Herz pochte wie wild in der Brust. Ihre Hand schwitzte unter Jacks Umklammerung. »Ich bin echt nicht sicher, ob das so eine gute Idee ist«, flüsterte sie.
»Ich habe schon ewig keinen anständigen Zickenkrieg mehr gesehen.«
»Oh, das ändert natürlich alles!«
»Keine Sorge, ich lasse nicht zu, dass sie dir wehtut.«
»Du magst das ja unheimlich komisch finden, aber ich wette, Margot sieht das etwas
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